Silvester in KölnRuhe an den Hotspots – Widerstand gegen Polizei bei Party-Auflösung

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In einer Wohnung in der Mesmerstraße in Köln-Buchforst musste die Polizei eine illegale Silvester-Party auflösen. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an.

Köln – Den Silvesterabend 2020 haben die meisten Kölner scheinbar zuhause verbracht. Nach Angaben der Polizei blieb es auch nach Mitternacht meist still, nur sehr vereinzelt waren in der Innenstadt Böller zu hören. In Bocklemünd musste die Polizei eine Party auflösen und traf auf Widerstand. Zwei Strafanzeigen wurden ausgestellt.

Wo sonst aber zum Jahreswechsel kaum ein Durchkommen ist, Gelächter oder früher Böllerlärm die Szenerie bestimmten, beherrschte weitgehend Ruhe das Stadtbild. Die als Sperrbereiche ausgewiesenen Hotspots früherer Jahre wurden von der Bevölkerung komplett beachtet, wie ein Polizeisprecher am Freitagmorgen mitteilte. Hier wurde nicht geböllert.

Gesperrte Brücken, eine bis auf Sicherheitsdienst-Mitarbeiter menschenleere Altstadt samt Rheingarten und entlang des Rheinufers Platz soweit das Auge reichte: Auch in den Stunden vor dem Jahreswechsel hielten sich offenbar die meisten Kölner und Kölnerinnen an die in den vergangenen Tagen eindringlich angemahnten Vorgaben zu Versammlungsverbot und Feuerwerksverzicht.

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Ab Mitternacht wurde dann aber in den Veedeln teilweise auch kräftig geböllert, aufgrund des Verkaufsverbots allerdings weit weniger als in anderen Jahren. Ebenso wurden vereinzelt Schreckschusswaffen abgefeuert, so dass die Polizei einschreiten musste. Auch zu Böllerwürfen auf Beamte kam es. 

Party in Köln-Buchforst aufgelöst

Der einzige größere Einsatz der Nacht fand laut Angaben vom Freitagmorgen in Buchforst statt. Dort hatten Anwohner kurz nach 1 Uhr wegen Ruhestörung die Polizei zu einem Mehrfamilienhaus gerufen. Als die Beamten eintrafen, wurden sie zunächst von zwei Männern daran gehindert, die Wohnung zu betreten.

Nach Eintreffen von Verstärkung wurde die Party mit insgesamt neun Personen aufgelöst. Gegen die beiden Männer, die die Polizisten an der Wohnungstür abgedrängt hatten, wurden Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ausgestellt.

In Bocklemünd lösten die Beamten außerdem eine Party mit sieben bis zehn Leuten auf, ebenso wie zwei Ansammlungen in der Innenstadt.

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„Augenscheinlich hat sich aber der ganz große Teil der Kölner an die Corona-Richtlinien gehalten", so Polizeisprecher Christoph Gillles in der Nacht. „Auch für uns war es eine merkwürdige Szenerie: Wir sind im Zentrum einer Millionenstadt und haben im Umfeld des Doms gegen Mitternacht nur zwei bis fünf Böller gehört.“ Eine genaue Bilanz wird die Polizei im Laufe des Freitags bekanntgeben. Als Geste der „Rückendeckung“ bekamen die Einsatzkräfte am Silvesterabend sowohl Besuch von Ministerpräsident Armin Laschet als auch von NRW-Innenminister Herbert Reul. 

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