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Sirenen, Lautsprecherwagen, AppWie Kölns Feuerwehr im Ernstfall vor Gefahren warnt

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Eine Sirene auf einem Dach in Köln. Am Donnerstag, 6. September, heulen in NRW die Sirenen – zur Probe.

Köln – Mit dem bisher letzten bundesweiten Sirenentest war die Kölner Feuerwehr zufrieden – nur eine der insgesamt 136 Anlagen heulte nicht wie angekündigt und geplant, hieß es damals. Die betreffende Sirene solle repariert werden, kommt aber bestenfalls erst beim nächsten Test am 9. September zum Einsatz. Von größeren Pannen, die es in anderen Städten Deutschlands gab, wo reihenweise Sirenen ausfielen, war hier nichts zu merken. Zumindest auf diesem Weg funktioniert die Gefahrenwarnung für die Bürgerinnen und Bürger also schon mal. Wenn eine Minute lang die Sirenen auf- und abschwellend klingen, bedeutet das eine Gefahr für Leib und Leben.

Warnungen im Radius von drei Kilometern

Nicht erst die Flutkatastrophe in so gut wie allen umliegenden Kreisen und Städten und die jüngste Explosion im Leverkusener Chempark dürfte die Menschen für den Katastrophenschutz sensibilisiert haben. Zwar ist die Stadt ja in den vergangenen Jahren von derlei Unbill verschont geblieben. Darauf, dass es dennoch ein umfassendes Warnsystem für den Ernstfall gibt, machte die Stadt nun aufmerksam.

Der sicht- und vor allem hörbarste Teil fußt auf den stadtweit verteilten Sirenen, die viermal pro Jahr getestet werden. Wenn diese losgehen, sollen möglichst alle Menschen in geschlossene Räume gehen, Fenster und Türen schließen und wenn möglich Passanten aufnehmen. Wenn es einen klar festgelegten Gefahrenbereich gibt, wie etwa bei einem Großbrand oder einem Unfall in einem Chemiewerk werden alle Sirenen in einem Radius von drei Kilometern aktiviert. Über Social-Media-Kanäle verbreitet die Stadt ihre Gefahrenmeldung an alle Nutzer von Twitter und Facebook. Auch auf digitale Werbeanlagen könnte die Stadt im Ernstfall kurzfristig zugreifen und mit Hinweisen bespielen. Das gleiche gilt für Anzeigetafeln an KVB-Haltestellen und Straßenbahnen.

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Durchsagen im Radio, Meldungen in Apps

Im Radio werden gleichzeitig die Warndurchsagen verlesen. In akuten Gefahrenlagen kann sich die Leitstelle der Feuerwehr in das laufende Programm von Radio Köln einschalten und den Hörerinnen und Hörern Hinweise zum Verhalten in der jeweiligen Situation geben. Diese sollen alle 15 Minuten wiederholt werden. In der Feuerwehr-Leitstelle in Weidenpesch werden auch regelmäßig Warnmails verteilt mit insgesamt ungefähr 80 Empfängern, darunter die KVB-Leitstelle, das städtische Presseamt und verschiedene lokale und regionale Medien, darunter der „Kölner Stadt-Anzeiger“, der dann über die Gefahrenmeldungen der Behörden ebenfalls informiert.

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Die Feuerwehr verbreitet außerdem lokale Meldungen für die bundesweite Warn-App „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Auch die Hochwasserschutzzentrale und der Deutsche Wetterdienst können in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen die App beliefern. Mit Durchsagen aus Lautsprecherfahrzeugen kann die Feuerwehr in den betreffenden Gebieten die Bürgerinnen und Bürger informieren. Für die Warndurchsagen ist auf den Fahrzeugen eine speziell angefertigte CD mit vorgefertigten Warntexten vorhanden, hieß es von der Stadt. Diese CDs müssen je nach Szenario von der Einsatzleitung ausgewählt und von der Fahrzeugbesatzung abgespielt werden. 

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