Unter den OperpassagenSo schwärmen die Kölner vom alten „Bierdorf“

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Der Bierbrunnen unter künstlichem Grün war der Mittelpunkt des unterirdischen Dorfes.

Der Bierbrunnen unter künstlichem Grün war der Mittelpunkt des unterirdischen Dorfes.

Köln – „Tolle Erinnerungen! Das war eine schöne Zeit!“ Am Donnerstag hat der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in der Serie „Spurensuche“ über das frühere „Bierdorf“ unter den heutigen Opernpassagen berichtet. 17 Kneipen und Cafés hatte der neuartige Vergnügungstempel im Keller der damaligen Kölner Ladenstadt.

Viele Kölner können sich noch gut an lange Abende im „Bierdorf“ erinnern und gerieten durch unsere Berichterstattung ins Schwärmen.

Erinnerungsstücke aufgehoben

„Das war großartig!“, schreibt ein Nutzer auf Facebook. Für jeden Musikgeschmack sei immer etwas dabei gewesen. „Schöne Erinnerungen werden wach“, „Davon habe ich letztens noch meinen erwachsen Kindern vorgeschwärmt“, kommentieren andere.

Am Bierbrunnen habe man sich immer getroffen, dann zogen viele weiter. „Mann, was wir da ein Geld gelassen haben.“

Manche haben sogar Erinnerungsstücke aufgehoben. „Ich hab' noch eine Bierdorf-Münze“, schreibt ein Facebook-Fan. Die Zeche im „Bierdorf“ konnte nämlich nur mit der dorfeigenen Währung, dem Colon-Thaler bezahlt werden.

Viele Leser erinnern sich auch noch an eine ganz besondere Türsteherin: „Gisela machte die Tür. Mit ihr durfte man es sich nicht verscherzen.“ „Sie hatte immer Handschellen an der Hose“, glaub jemand noch zu wissen. „Weiß eigentlich jemand was aus Giesela geworden ist?“, fragen andere.

Unter 18 Jahren habe man den Personalausweis abgeben müssen. Wer um 22 Uhr nicht an der Türe war, wurde ausgerufen, erinnert sich einer. „Ich hatte sogar die Spezial-Card. Damit konnte man an den Schlangen am Eingang einfach vorbeigehen“, erzählt jemand anderes stolz.

Die Liebe im „Bierdorf“ gefunden

„Im Bierdorf habe ich meinen Mann kennen gelernt. Im Dezember vor 30 Jahren. Jetzt sind wir 26 Jahre verheiratet“, schreibt eine Stephanie auf Facebook. „Ich habe den Laden geliebt.“

In dem sozialen Netzwerk hat sich sogar eine Gruppe ehemaliger Gäste und Wirte gegründet. Dort berichtet ein Jürgen von seiner Zeit hinter der Theke des Bierbrunnens, Besucher teilen alte Party-Fotos.

„Ich denke das Konzept würde heute wieder aufgehen“, mutmaßt ein Leser. Ein anderer wüsste auch schon eine passende Location: „Das wäre doch was für den Ebertplatz. Statt einer Tiefgarage ...“

Was aus dem unterirdischen Bierdorf geworden ist, lesen Sie hier.

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