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So viele wie noch nieMissbrauchsskandal löst Welle von Kirchenaustritten in Köln aus

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Koelner Dom

Im Schatten des Kölner Doms herrscht weiter Streit zwischen dem Erzbistum und der Katholischen Hochschulgemeinde. 

Köln – Mitten in den Auseinandersetzungen um die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals (hier lesen Sie mehr) im Erzbistum und ein von Kardinal Rainer Woelki unter Verschluss genommenes Rechtsgutachten meldet das Amtsgericht Köln eine Welle von Kirchenaustritten in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Die Zahl liegt derzeit bei 1000 im Monat, wie Behördensprecher Maurits Steinebach auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte.

Im Normalfall biete die Behörde monatlich rund 640 Termine an für den Austritt an. Zusätzlich zu diesen bis Ende März ausgebuchten regulären Terminen gebe es seit dem 22. Januar pro Woche 100 weitere Termine. Aufs Jahr hochgerechnet, entsprächen 1000 Austritte monatlich einem Anstieg der Zahlen um 70 Prozent. 2020 hatten nach Angaben des Landesjustizministeriums 6960 Christinnen und Christen beider Konfessionen im Bereich des Amtsgerichtsbezirks Köln, des größten in NRW, die Kirche verlassen.

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Im Januar habe das übliche Wochenkontingent von 160 Terminen nicht mehr ausgereicht, so Steinebach weiter. Durch „Personalintensivierung“ könnten nun Zusatztermine angeboten werden, um die Nachfrage zu befriedigen. Am Freitag der Vorwoche wurden zu den bereits ausgebuchten Terminen bis Ende März gut 1000 Zusatztermine online gestellt. Diese seien am folgenden Montag ebenfalls ausgebucht gewesen. Am 1. Februar würden nun für April erneut 1000 Austrittstermine online angeboten.

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