Sommertag in KölnKölner genießen das Wetter – Polizei löst Partys in Parks auf

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Die Kölner Parks waren proppenvoll.

Köln – Es ist später Nachmittag am bisher wärmsten Tag des Jahres, als Ordnungsamt und Bereitschaftspolizei in den Friedenspark gehen, um für Ruhe zu sorgen. Techno-Musik klingt aus dem Kessel, etwa 30 junge Menschen tanzen überwiegend mit großzügigen Abständen und Masken in der Sonne, ein Räucherstäbchen steckt im Boden. Angemeldet war die Veranstaltung als politische Demonstration.

Von Bannern oder Redebeiträgen ist aber nichts zu sehen. Die Organisatoren sagen, er wolle damit auf die prekäre Situation der Musikschaffenden aufmerksam machen. Die Ordnungshüter werten die Aktion als illegale Techno-Party, verteilen Knöllchen und lösen die Versammlung auf – und weil sie verbal angegangen werden, kommt noch eine Strafanzeige wegen Beleidigung dazu. Polizisten kontrollieren einige Gäste, die trotz des Alkoholverbots in Parks Bier trinken. Die Anmelder sind ungehalten, ziehen aber ab. Dass sich niemand wundern müsse, warum das Ordnungsamt nicht ernst genommen werde, ruft eine Frau. Das müsse man aushalten, sagt Sarah Ackermann vom städtischen Ordnungsdienst.

Bis dahin verlief der Ein-Tag-Sommer in der Stadt verhältnismäßig ruhig. Die Parks und das Rheinufer waren zwar voll, aber „bei genauem Hinsehen haben sich die meisten an die Regeln gehalten“, sagt Ackermann. Die wenigen zu sanktionieren, die das nicht tun, sei aber bisweilen schwierig. „Wenn wir kommen, flüchten einige. Es ist oft ein Katz-und-Maus-Spiel.“

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Party im Lohsepark aufgelöst

Am Abend lösten Beamte eine weitere Party auf, diesmal im Lohsepark. Die von Zeugen alarmierte Polizei traf dort etwa 150 Leute inklusive eines DJs an, der seine Musik nach Ansprache der Beamten umgehend ausmachte.

Wie ein Polizei-Sprecher bestätigte, löst sich die Versammlung nach einer Polizeiansprache auf. Kräfte des Ortnungsamts blieben vor Ort, um mögliche Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen aufzunehmen.

Das Ordnungsamt kontrollierte am Sonntag auch verstärkt die Naturschutzgebiete. Im Gebiet um die Baadenberger Senke wurden 24 Verstöße gegen das Betretungsverbot festgestellt, am Höhenfelder See und der Dellbrücker Heide im Rechtsrheinischen bis zum Nachmittag neun.

Derlei Bilder dürften sich in den kommenden Tagen nicht wiederholen. Die Woche mit Christi Himmelfahrt wird deutlich kühler, außerdem ist Regen angekündigt.

Weitere Eindrücke aus der sommerlichen Stadt

Temperaturen an die 30 Grad und strahlender Sonnenschein ab dem Vormittag: Köln zeigte sich an diesem Sonntag von seiner schönsten Seite. Die Straßen waren ruhig, die Kölnerinnen und Kölner verbrachten den Sonntag in den Parks oder auf ihren Balkonen. Die Schwüle am Morgen war schnell einer angenehmen Brise gewichen. Ein paar Eindrücke aus der Stadt.

Am Alter Markt hätten sich bei diesem Wetter die Kölner normalerweise mit Freunden und Familie getroffen. Doch mit geschlossenen Eisdielen und Cafes bieten Innenstadt und Altstadt wenig, was Besucherinnen und Besucher anzieht. Die Straßen blieben fast menschenleer.

Volksgarten, Beethovenpark, Rheinufer und Co. waren hingegen voll. Die Besucherinnen und Besucher knubbelten sich stellenweise nicht ganz coronakonform. Viele waren aber sichtlich bemüht, den Mindestabstand einzuhalten.

Auch der Fühlinger See war mehr als gut besucht. Doch die weitläufigen Wiesen und das Wasser boten genug Platz, um sich zu verteilen. Viele breiteten sich einfach auf dem Gras aus, andere zog es mit dem Kanu oder Surfbrett auf den See.

In der Altstadt suchten viele schattige Stellen und Spazierwege, um der prallen Sonne zu entgehen. Während die Innenstadt fast leer blieb, waren am Rheinufer überall viele Kölnerinnen und Kölner unterwegs.

Der Wasserspielplatz am Grüngürtel ist derzeit nicht in Betrieb, das heißt aber nicht, dass er ungenutzt bleibt. Sportstudenten trainierten bei dem schönen Wetter auf der Fläche.

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