SpezialitätenNuss-Paradies in Nippes

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Getrocknete Früchte, Süßwaren und allerhand Nüsse hat Mert Kolatar im Angebot.

Getrocknete Früchte, Süßwaren und allerhand Nüsse hat Mert Kolatar im Angebot.

  • Mert Kolatar verkauft seine Ware unverpackt - Täglich wird geröstet

Nippes –  Türkische Musik erklingt aus den Lautsprechern, an den Wänden hängen orientalische Teppiche, auf den Tischen stehen silberne Teekannen. Wenn man das "Capadocia" betritt, könnte man meinen, dass man in einem Laden mitten im Herzen der Türkei ist. Nur die deutschen Übersetzungen der Produkte erinnern den Kunden daran, dass man sich in Köln befindet.

Vor gut einem Jahr erfüllte Mert Kolatar sich den Traum, einen türkischen Spezialitätenladen in Deutschland zu eröffnen. Die Idee entstand, als er seine Familie in der Türkei besuchte und dort durch die Straßen schlenderte. "In der Türkei gibt es viele Läden, wo Nüsse und allerhand Süßwaren frisch und unverpackt verkauft werden. Ich dachte mir: So einen Laden braucht Köln auch."

Gesagt, getan. Kolatar reiste zurück nach Deutschland, zog aus seiner Heimatstadt Bergheim in die Großstadt und eröffnete wenige Monate später das "Capadocia", benannt nach der türkischen Region Kappadokien.

Wenn man an den Tischen im "Capadocia" sitzt, könnte man meinen, der Laden befinde sich im Herzen der Türkei.

Wenn man an den Tischen im "Capadocia" sitzt, könnte man meinen, der Laden befinde sich im Herzen der Türkei.

Dort bietet er auch türkische Süßwaren und Gebäck an, doch besonders stolz ist er auf die Vielfalt der Nuss-Sorten, die er zu Gramm-Preisen an seine Kunden verkauft. Von Mandeln über Pistazien bis hin zu karamellisierten Erdnüssen häufen sich die Schalenfrüchte in den verschiedenen Behältern in der gläsernen Theke. Die rohen Nüsse kommen aus der Türkei und werden nach Deutschland transportiert, wo sie schließlich geröstet und verarbeitet werden. Alle sechs Wochen kommt ein Lkw mit frischer Ware an. Auch einige Süßwaren stammen aus der Türkei. Nur das Gebäck wird direkt in Deutschland gebacken - selbstverständlich nach original türkischem Rezept - und an das Geschäft geliefert.

Mittlerweile ist das "Capadocia" über den Stadtteil Nippes hinaus bekannt. "Es kommen Leute aus allen Vierteln und aller Nationalitäten zu uns. Sogar aus anderen Städten haben wir Kunden", erklärt Kolatar. Doch was macht das Geschäft so besonders? "Unsere Waren sind immer frisch. Die Nüsse werden täglich geröstet und zu uns gebracht. Ein großer Vorteil gegenüber den meisten Supermärkten ist vor allem, dass wir die Nüsse nicht abpacken und der Kunde selber entscheiden kann, wieviel er kaufen möchte. Oft ist das für den Kunden sogar günstiger."

Auch getrocknete Früchte wie Mangos hat Kolatar im Sortiment. Viele Kunden kaufen die Trockenfrüchte und die frischen Nüsse beispielsweise für ihr Müsli. Aber auch als Knabberzeug für einen gemütlichen Filmabend oder die nächste Party seien die Schalenfrüchte perfekt geeignet: "Das ist viel besser als ungesundes Zeug wie Chips", ist Kolatar überzeugt. Wenn der Laden weiterhin so gut läuft wie bisher, kann sich der erst 21-Jährige gut vorstellen, weitere Geschäfte wie das "Capadocia" in Köln zu eröffnen.

Die Ware wird zu Gramm-Preisen lose verkauft.

Die Ware wird zu Gramm-Preisen lose verkauft.

Dann würde die Hilfe seiner Mutter, die ihn bisher beim Verkauf und in der Küche unterstützt, allerdings nicht mehr ausreichen. Aber bis dahin ist ja noch Zeit. Erst einmal möchte Kolatar das "Capadocia" weiter "verfeinern". Als nächstes ist die Gestaltung des Hinterhofs zu einem sommerlichen Außenbereich in Planung.

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