Stadt erweitert AngebotWo sich Kölner nach Corona-App-Warnung testen lassen können

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Die Warn-App gibt es seit dem 16. Juni.

Köln – Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Köln insgesamt mehr als 400.000 Menschen auf Covid-19 getestet. Davon trugen mehr als 9000 das Virus in sich. Wegen der steigenden Infektionszahlen kommen mehr Menschen in die Testzentren, die eine rote Warnmeldung über die Corona-App auf ihrem Smartphone erhalten.

Das bedeutet, dass bei ihnen ein erhöhtes Risiko besteht, sich angesteckt zu haben. Betroffene sollen dann ihren Hausarzt kontaktieren – was am Wochenende mitunter nicht gelingt. Auch sonst war es samstags und sonntags schwierig, sich aufgrund einer App-Warnung testen zu lassen. Nun aber erweitert die Stadt ihr Angebot für Personen mit einer Corona-App-Warnung.

Screenshot rote Warnapp

Sobald das Risiko einer Infektion erhöht ist, stellt die Corona-Warn-App auf rot. (Screenshot)

„Ab dem kommenden Wochenende ist eine Testung am Flughafen und am Hauptbahnhof möglich“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Bislang konnten sich Personen mit einer roten Warnmeldung nur beim Hausarzt sowie in den Infektionsschutzzentren am Neumarkt und in der Uniklinik testen lassen – in den allermeisten Fällen lediglich tagsüber von montags bis freitags.

265 Kölner bisher über Warn-App gewarnt

Am Hauptbahnhof können von der App gewarnte Menschen sich nun täglich, also auch am Wochenende, von 7 bis 23 Uhr testen lassen, am Flughafen gar täglich 24 Stunden lang. „Aufgrund steigender Infektionszahlen und somit auch parallel steigender Warnmeldungen über die Warn-App öffnet die Stadt Köln ihr niederschwelliges Testangebot auch für diesen Personenkreis“, sagt die Stadtverwaltung.

Die App ist seit vergangenem Juni verfügbar, deutschlandweit haben inzwischen rund 20 Millionen Nutzer die Anwendung auf ihr Smartphone geladen. In Köln haben sich nach Angaben der Stadt bislang 265 Menschen wegen einer Warnmeldung der App beim Gesundheitsamt gemeldet und testen lassen, fünf davon hatten sich tatsächlich infiziert.

Wo Kölner einen Corona-Test machen können

Corona-Teststellen in Köln

Personen mit Covid-19-Symptomen sollen ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Nummer: 116117) kontaktieren. Wer akute Atemnot hat, soll sofort den Notruf 112 wählen.

Bei Hausärzten kann sich jeder testen lassen, ob man nun zur Risikogruppe gehört, aus einem Risikogebiet eingereist ist, eine rote Warnung über die Corona-App erhalten hat oder sich ohne triftigen Grund auf das Coronavirus untersuchen lassen möchte. Es gelten die Öffnungszeiten des jeweiligen Arzts.

Im Infektionsschutzzentrum Uniklinik können sich montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr Einreisende aus Risikogebieten, Angehörige einer Risikogruppe und Menschen mit roter App-Meldung testen lassen.

Im Infektionsschutzzentrum Neumarkt (Gesundheitsamt) können sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. 

Am Hauptbahnhof können sich täglich von 7 bis 23 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Am Flughafen können sich jeden Tag 24 Stunden lang Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Mein Corona-Schnelltest in der Lintgasse 14 bietet Antigen-Schnelltests an. Das Angebot kostet 35,90 Euro, online muss ein Termin vereinbart werden. Menschen mit Symptomen dürfen nicht kommen.

Den „Corona Walk-in in der Bonner Straße 178 kann man ohne Termin aufsuchen. Der Test kostet 75 Euro.

Die Firma Medicare Logistic, bietet im Josef-Haubrich-Hof 5 Antigen-Schnelltests für 39,90 Euro einen mobilen Testservice für Unternehmen, Schulen und sonstige Einrichtungen an. Online-Termin erforderlich.

In der Schildergasse 24 hat die Firma Smart-med-Test ein Zentrum eröffnet. Antigen-Schnelltests kosten 37,80 Euro, PCR-Tests 87,98 Euro, Antikörpertests, mit denen eine durchgemachte Corona-Infektion nachgewiesen werden sollen, kosten 47,80 Euro. Online-Termin erforderlich.

In medizinischen Laboren können sich Einreisende aus Risikogebieten oder Angehörige einer Risikogruppe testen lassen – mit einer ärztlichen Überweisung oder als Selbstzahler (die Kosten variieren). Die Labore raten jedoch davon ab, direkt dort hin zu gehen, da die Einrichtungen derzeit stark überlastet sind.

In Rodenkirchen ist Anfang Dezember ein neues PCR-Testzentrum in der Ringstraße 44 eröffnet worden. Ein Test kostet 81 Euro, der Befund soll nach 24 Stunden vorliegen. (og)

Die Testangebote an Hauptbahnhof und Flughafen, die nun für Betroffene mit App-Warnung geöffnet werden, haben in den vergangenen Monaten Zehntausende genutzt. Am Flughafen wurden laut Stadtverwaltung seit dem 18. Juli mehr als 82.000 Menschen getestet. Die meisten, 75.000, kamen aus einem internationalen, 2200 aus einem innerdeutschen Risikogebiet. Etwa 3700 kehrten aus einem Nichtrisikogebiet zurück, ließen sich aber dennoch testen. Rund 1200 Getestete hatten keinen Reisehintergrund.

20.000 Reiserückkehrer am Kölner Hauptbahnhof getestet

Am Hauptbahnhof ließen sich seit dem 26. August gut 20.000 Reiserückkehrer testen. Die meisten kamen auch hier aus einem ausländischen (rund 12.100) oder innerdeutschen (etwa 2200) Risikogebiet.

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Wer sich testen lässt, muss ein bisschen Geduld haben, bis das Ergebnis vorliegt – und sich einer neuen Anordnung des städtischen Krisenstabs zufolge solange in strenge häusliche Quarantäne begeben. Von der Probenentnahme beim Patienten bis zur fertigen Analyse dauert es laut Stadt „48 bis maximal 72 Stunden“, dann stehe das Resultat fest.

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