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Stammzellenspender gesuchtMehr als 1600 Menschen lassen sich für Lena typisieren

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Typisierungs-Stationen im Pfarrsaal

Typisierungs-Stationen im Pfarrsaal

Köln – Viele Menschen wollen der an Leukämie erkrankten Lena helfen, und so sorgte die Typisierungsaktion für das 11-Monate alte Mädchen für einen Teilnahmerekord. 1667 Personen hatten sich drei Wattestäbchen jeweils eine Minute lang über die Mundschleimhäute gerieben und für die DKMS (Deutsche Knochenmarkspender Datei) registrieren lassen. „Ansonsten sind zu solchen Aktionen in den letzten Monaten höchstens knapp 1000 Leute gekommen“, sagte DKMS-Mitarbeiterin Bettina Steinbauer. „Aber hier hat das ganze Veedel zusammengehalten und sich eingebracht.“

Da Lenas Eltern sich schon seit Jahren für die Ferienspielaktion „Hövi-Land“ engagiert hatten, sich dort als Betreuer und Ehrenamtler kennen- und lieben gelernt hatten, hatte Pfarrer Franz Meuer auch sofort zugesagt, die Schirmherrschaft zu übernehmen und für die Aktion die Kirche St. Theodor (mit 20 Registrierungsstationen) und den benachbarten Pfarrsaal (30 Stationen) zu öffnen. 130 eheramtliche Helfer aus Höhenberg und Vingst waren mit im Einsatz, halfen bei den Typisierungen oder bei der Verpflegung der Spender.

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Im Vorfeld waren Dutzende Kuchen gebacken worden und einige hundert Bratwürste wanderten auf den Grill. Dazu gab es Eis und reichlich alkoholfreie Getränke. Die 1000. registrierte Person war Nadine Marx (43) aus Deutz. „Ich habe drei gesunde Söhne und als ich von Lenas Schicksal gelesen habe, wusste ich, dass ich mitmachen muss.“

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„Hundetrainer“ Martin Rütter unter den ersten Teilnehmern

Unter den ersten, die sich typisieren ließen waren GAG-Chef Uwe Eichner und „Hundetrainer“ Martin Rütter, der in der Vorwoche beim FC-Spiel gegen Dortmund im Rheinenergie-Stadion für die Aktion geworben hatte. Auch Kölner SPD-Vorsitzende Christiane Jäger war aus Nippes angereist. Sie war allerdings aus der Warteschlange wieder aussortiert worden, da sie mit 56 Jahren die Altersgrenze für solch eine Typisierung knapp überschritten hatte. Dafür warf Jäger etwas in eine der Spendenboxen. So kamen am Samstagnachmittag nochmals 13365 Euro zusammen. Noch nicht mitgerecht ist das Ergebnis der vielen Spendendosen, die zuvor in den Geschäften im Veedel aufgestellt waren. Pfarrer Meurer ist optimistisch, das die Aktion Erfolg haben und ein Stammzellenspender für die kleine Lena gefunden werden kann. „Das ist der vierte Leukämiefall in unseren Stadtteilen. Dreimal ist es schon gut gegangen. Die Kinder sind wieder gesund.“

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