Streik der ErzieherKölner Kita-Beschäftigte fordern bessere Arbeitsbedingungen

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Kölner Kita-Beschäftigte auf dem Heumarkt

Köln – Sie trugen Plakate mit der Aufschrift „Mehr Entlastung braucht mehr Personal“ oder „Akku am unteren Limit – Aufladung durch mehr Fachkräfte, kleinere Gruppen, bezahlte Ausbildung, Wertschätzung“ und „Schluss mit lustig“: Mehrere tausend Erzieherinnen und Erzieher sowie Beschäftigte der sozialen Arbeit und der Behindertenhilfe waren einem landesweiten Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und streikten am Donnerstag für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.

Viele Kölner Kitas blieben geschlossen, Eltern mussten ihre Kinder selbst betreuen. Es war bereits der dritte Streik der Erzieherinnen und Erzieher in diesem Jahr.

Fachkräftemangel ist auch in Kölner Kitas enorm

Die Mitarbeitenden aus dem Erziehungs- und Sozialwesen demonstrierten in der Innenstadt und versammelten sich zu einer Kundgebung auf dem Heumarkt. Sie wollten auf diese Weise den Druck für die dritte Verhandlungsrunde mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände am 16. Mai erhöhen.

„Wir brauchen eine deutliche Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, um die personellen Verhältnisse in Kitas und in den sozialen Einrichtungen jetzt endlich zu verbessern“, sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. „Der Fachkräftemangel war schon in den vergangenen Jahren massiv, durch die Corona-Krise hat er sich noch weiter zugespitzt“. Allein in den mehr als 200 städtischen Kölner Kitas gibt es nach Angaben der Stadt aktuell 150 unbesetzte Stellen, bis zum Jahr 2025 könnten aktuellen Berechnungen zufolge 1200 bis 1800 Fachkräfte in den Kitas fehlen.

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Von dem Streik waren auch die 221 städtischen Kölner Kitas betroffen. Die Stadt äußerte in einer Mitteilung ihr Bedauern darüber, dass der Warnstreik ausgerechnet auf den „Girls' und Boys' Day“ gelegt worden war: Wegen des Streiks hatte die Stadt 250 Jugendlichen ihr eintägiges Praktikum in einer Kita absagen müssen.

Verdi ruft in der kommenden Woche zu weiteren bundesweiten Streiks der einzelnen Berufsgruppen auf: Am Montag sollen die Beschäftigten der Sozialarbeit, am Mittwoch das Personal in Kitas sowie des schulischen Ganztags und am Donnerstag Mitarbeitende der Behindertenhilfe in den Streik gehen.

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