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Sturm „Sabine“Sturmböe verursacht Schiffsunfall in Köln-Niehl

Lesezeit 26 Minuten
Hbf Köln Sabine

Reisende am Kölner Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn hat den Verkehr in NRW eingestellt.

  • Der schwere Sturm hat in der Nacht zum Montag in Nordrhein-Westfalen offensichtlich weniger Schäden angerichtet als im Vorfeld befürchtet.
  • Mehrere Menschen wurden verletzt. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn stand bis vormittags still.
  • Verfolgen Sie hier die Entwicklungen für Köln und die Region im Liveblog.

Köln – Sturm „Sabine“ ist in der Nacht mit schweren Böen über das Rheinland gezogen. Die Einsatzkräfte hatten es vor allem mit umgestürzten Bäumen zu tun. In einigen Ortschaften fiel der Strom aus. Tausende Feuerwehrleute waren im Einsatz. 

Die Auswirkungen des Sturms waren dennoch beträchtlich. So war am Morgen mit einer deutlichen Beeinträchtigung des Berufsverkehrs zu rechnen: Der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen wurde am Montagmorgen nur schrittweise wieder in Gang gebracht.  Verfolgen Sie hier die wichtigsten Entwicklungen und Informationen für Köln und die Region im Liveblog.

Montag, 10. Februar

Alles zum Thema Deutsche Bahn

Siegtalsperre am Nachmittag erneut gesperrt

An der Siegtalstrecke im Rhein-Sieg-Kreis zwischen Au und Sieg sind gegen Montagnachmittag erneut Bäume und Äste in die Oberleitungen gestürzt. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, kommt es deshalb seit einigen Stunden zu Zugausfällen. Einsatzkräfte sind laut einer Bahnsprecherin bereits bei der Arbeit, um den Abschnitt freizuräumen. Wie lange die Strecke noch gesperrt ist, konnte sie jedoch nicht sagen.

Sturmböe führt zu Schiffsunfall in Niehl

Am Montagmorgen hat eine Sturmböe im Hafen Köln-Niehl ein Frachtschiff erwischt. Der leere Frachter war gerade dabei den Hafen zu verlassen, als die Böe ihn zur Seite drückte. Der Frachter wurde erst gegen ein mit Tierfutter beladenes, stillliegendes Frachtschiff und dann gegen die Hafenmauer gedrückt. An beiden Schiffen entstand leichter Sachschaden. Verletzt wurde niemand.

Kölner Berufsfeuerwehr wird selber Opfer des Sturms

Während die Kölner Berufsfeuerwehr am Montag immer wieder ausrückte, um vom Sturm Betroffenen zu helfen, ist sie selber Opfer geworden. Die Hauptfeuerwehrwache 5 in Köln-Weidenpesch wird derzeit generalsaniert und teilweise neu gebaut. Durch die starken Windböen rissen auf der dazugehörigen Baustelle im Laufe des Montags die Gerüstplanen und auch die aus Planen bestehende Transportöffnung zur Materialeinbringung konnte dem Sturm nicht standhalten. Dadurch entstand ein Wasserschaden im sechsten Obergeschoss der Feuerwehrwache.

Warnung vor Sturmböen bis Dienstagabend

Der DWD warnt noch bis Dienstagabend vor Sturmböen in Köln und der Region. Die Windgeschwindigkeit kann bei bis zu 85 km/h liegen, in exponierten Lagen bei bis zu 100 km/h.

Kölner Feuerwehr warnt weiterhin vor Aufenthalt im Freien

Obwohl das Sturmtief „Sabine“ in Köln bereits abgeflaut ist, warnen Stadt und Feuerwehr weiterhin vor dem Aufenthalt im Freien. Durch starke Böen können sich Äste, Dachziegel oder andere Gegenstände gelockert haben. Daher bestehe die Gefahr, dass sich diese nach wie vor durch kräftigen Wind lösen und gefährliche Situationen oder Verletzungen herbeiführen könnten, sagt eine Sprecherin der Stadt. Wälder, Baumbestände und Parks sollten weiterhin gemieden werden. Die Flora und der Forstbotanische Garten sowie die Tierparks sollen daher geschlossen bleiben, bis die Sturmwarnungen aufgehoben sind. Das gelte auch für die Sperrung der Sportplätze.

Kölner Ordnungsamt und Feuerwehr im Einsatz

Die Kölner Berufsfeuerwehr ist von Sonntag 12 Uhr bis Montag 14 Uhr rund 160 Mal ausgerückt – vor allem wegen heruntergefallenen Ästen, umgestürzten Bäumen und losen Fassadenteilen. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Insgesamt waren 180 Rettungskräfte und 30 Führungskräfte im Einsatz. Zudem vermeldet die Stadt, dass die Feuerwehr Köln das Personal in der Leitstelle vorsorglich aufgestockt hatte, sodass zwölf zusätzliche Mitarbeiter die Notrufe entgegennehmen konnten.

Das Kölner Ordnungsamt hatte die Dienstzeiten während des Sturms verlängert. Bis Montagmorgen um 8 Uhr waren 21 Mitarbeiter in der Domumgebung im Einsatz. Besondere Vorkommnisse gab es jedoch keine.

Sturm richtet keine größeren Schäden in Köln an

Nach ersten Erkenntnissen der Stadt, hat das Sturmtie „Sabine“ keine größeren Schäden in Köln angerichtet. Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln vermeldet lediglich einzelne umgekippte oder abgeknickte Bäume, eingedrückte Fenster, weggewehte Dachziegel, herabgefallene Äste, vom Wind abgerissene Außen-Jalousien und andere geringfügige Schäden auf rund 20 Schulgrundstücken, an zwei Kitas und am Stadthaus Deutz.

An der Realschule Kuckucksweg muss am Dienstag der Haupteingang wegen Schäden geschlossen bleiben. „Schülerinnen und Schüler müssen morgen den Nebeneingang nutzen“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Zudem werde mit weiteren Meldungen über Schäden gerechnet, wenn der Betrieb am Dienstag wieder aufgenommen wird.

Städtische Schulen und Kitas in Köln öffnen Dienstag wieder

Alle städtischen Schulen und städtischen Kindertagesstätten in Köln sind am Dienstag wieder geöffnet. Das vermeldet eine Sprecherin der Stadt am Montagnachmittag. Zwar sei nach der aktuellen Wetterprognose weiterhin mit starkem Wind zu rechnen, allerdings nicht in Orkanstärke. „Es liegt im Ermessen der Eltern, ob ihre Kinder bei der herrschenden Witterung den Weg zur Schule gefahrlos zurücklegen können oder nicht“, so die Sprecherin. Auch die städtischen Sporthallen werden wieder geöffnet sein.

Viele Schulen öffnen wieder – Unklarheit in Köln

Nach dem Durchzug von Sturmtief „Sabine“ öffnen etliche Schulen und Kitas in Nordrhein-Westfalen am Dienstag wieder. Der Schulbetrieb werde wieder aufgenommen, teilten die Städte Düsseldorf und Aachen am Montag mit. Die Stadt Moers erklärte, nach Entspannung der Sturmlage seien die Sperrungen wieder aufgehoben. „Auch der Betrieb in den städtischen Kindertageseinrichtungen kann wieder regulär aufgenommen werden.“ Andere Städte, darunter Köln, Dortmund, Münster und Essen, stimmten sich zum Schulbetrieb noch ab.

Lange Warteschlangen am Kölner Hauptbahnhof

In Köln und dem Umland entspannt sich die Situation im Schienenverkehr zunehmend. Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montagmittag mitteilte, sei der Fernverkehr, etwa in Richtung Berlin, vor allem aber nach Süden, wohin Sturmtief „Sabine“ aktuell wandert, noch eingestellt. „Die Achse Köln-Hamburg wird bereits in unregelmäßigen Abständen wieder befahren, mit den Sichtungsfahrten und den Aufräumarbeiten sind wir in NRW entlang der Gleise am Vormittag gut vorangekommen“, sagt der Sprecher. Der Regionalverkehr, konkret die Regionalexpress-Züge RE1 nach Hamm und RE 5 nach Wesel sowie die Regionalbahn RB 24 Richtung Kall haben den Betrieb wieder aufgenommen. „Äste in den Oberleitungen oder Bäume auf den Gleisen sorgen aber noch immer für Verspätungen“, so der Bahnsprecher weiter.

Im Kölner Hauptbahnhof haben sich am Morgen sowie am Vormittag lange Schlangen vor den Infoständen der Bahn in der Eingangshalle gebildet. Zahlreiche Reisende erhoffen Informationen zu ihren Verbindungen, viele müssen zum Teil lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die meisten Menschen sind darauf aber vorbereitet, kaum jemand ist verärgert oder reagiert verständnislos auf die Ausfälle. So wie Nicole Lutter, die aus Köln zurück nach Warburg im nordöstlichen Westfalen fahren will. „Der Sturm war ja angesagt, alles gut – ich habe Geduld“, sagt die 50-Jährige.

Gratis-Kaffee und kleine Snacks werden an die Menschen verteilt. Die Reisenden ebenso wie der Sprecher der Deutschen Bahn setzen darauf, dass sich die Lage im Lauf des Nachmittags und bis zum Abend hin weiter deutlich normalisieren werde.

KVB-Sperrungen im Stadtwald und in Westhoven behoben

Die Sperrungen der KVB-Linie 7 im Stadtwald und in Westhoven sind behoben, die Bahnen fahren dort wieder. Hinzugekommen ist eine Störung an der Haltestelle Porz Markt. Dort kann die Bahn wegen eines Masts - vermutlich von den Oberleitungen - in den Gleisen nicht weiterfahren. Ob es eine sturmbedingte Störung ist, ist unklar. Ein SEV zwischen Porz Markt und Zündorf wird eingerichtet. KVB-Sprecher Stephan Anemüller geht davon aus, dass die Störung noch im Laufe des Nachmittags behoben wird.

Schwere Schäden in Sankt Augustin – Dach von Lagerhalle abgedeckt

Die Dachpappe einer Lagerhalle in Sankt Augustin wurde von dem Sturm abgerissen und hat schwere Schäden angerichtet. Das etwa 25 Meter lange Stücke Dachpappe traf unter anderem zwei Wohnhäuser und beschädigte mehrere Autos.

Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Eine Familie beschreibt, wie sie die Sturmschäden in ihrem Haus erlebt haben.

Lesen Sie hier die ganze Meldung zu dem Sturm-Schaden in Sankt-Augustin.

Kölner Dom ist wieder geöffnet

Die Sperrung des Kölner Doms wegen des Sturmtiefs „Sabine“ ist aufgehoben. Ab sofort ist die Kathedrale wieder geöffnet, teilte die Dombauverwaltung am Montag mit. Auch die Domschatzkammer sei wieder geöffnet. Die Turmbesteigung sei aber vorerst nicht möglich.

An der Kathedrale hat es nach einer ersten Sichtkontrolle durch Mitarbeiter der Dombauhütte keine Sturmschäden gegeben, wie Domkapitel-Sprecher Markus Frädrich auf Anfrage mitteilte. Wegen der Sperrung seien einige Gottesdienste am Montagmorgen ausgefallen, sagte er dem Kölner Internetportal domradio.de. Nur der 8-Uhr-Gottesdienst habe stattgefunden, da er weltweit übertragen werde. „Durch eine kleines Schlupfloch an der Schatzkammer konnten die Besucher eingelassen werden“, so Frädrich.

Nach seinen Angaben blieben in der vergangenen Nacht die Windstärken unter den Prognosen, was die Wetterstationen am Dom auch angegeben hätten. Am Morgen habe es deutlich stärker gestürmt als in der Nacht. „Da erreicht der Orkan auch mal Windstärke zehn“, so der Sprecher. Am Aachener Dom hat es nach Angaben des Domkapitels keine Sturmschäden gegeben. Auch der Paderborner Dom blieb laut Erzbistum verschont.

Eurowings nimmt schrittweise Flugverkehr wieder auf

An den beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hat die Gesellschaft Eurowings am Montag schrittweise den Flugbetrieb wieder aufgenommen. Von beiden Flughäfen starteten am Vormittag wieder Flugzeuge der Airline. Partiell werde es noch Unregelmäßigkeiten geben, sagte eine Eurowings-Sprecherin. Die Sicherheit habe höchste Priorität.

An beiden Flughäfen wurden am Montag wegen des Sturms „Sabine“ insgesamt 165 Flüge storniert. In Düsseldorf hätten Airlines 120 Verbindungen gestrichen, in Köln/Bonn seien es 23 Starts und 22 Landungen, teilten Sprecher der Flughäfen mit. Vor allem Eurowings hatte Flüge abgesagt. In Düsseldorf blieb aus Sicherheitsgründen auch die Besucherterrasse geschlossen. 

Baum stürzt auf Militärring auf Auto

Auf der Kölner Militärringstraße ist ein Baum auf ein Auto gestürzt. Der Pkw wurde vollständig zerstört, die beiden Insassen blieben unverletzt. Der Militärring musste zwischen Dürener Straße und Gleueler Straße gesperrt werden.

In dem Fahrzeug saßen zwei Handwerker. Während der Fahrt fiel der Baum von der gegenüberliegenden Straßenseite auf den hinteren Bereich des Wagens. Glück im Unglück: Beide blieben unverletzt. „Wäre der Baum eine Sekunde früher umgefallen, wären wir jetzt wahrscheinlich beide tot. Wir können es kaum fassen“, sagte der Fahrer, der hier nicht namentlich genannt werden möchte. „Ich hätte immer gedacht, dass man bei sowas noch ausweichen kann, aber das kann man nicht. Wenn es passiert, passiert es.“

„Nina“-Warnung für Köln zeitweise aufgehoben – Gewitter über der Stadt

Der Deutsche Wetterdienst hat die Warnung vor Orkanböen und orkanartigen Böen in Köln zeitweise aufgehoben. Dies gilt aber nur für den Vormittag. Im Verlauf des Tages kann der Wind wieder stärker werden, Böen sind dann wieder bis 130 km/h möglich.

Am Vormittag können dafür starke Gewitter auftreten, die wiederum auch mit Sturmböen einhergehen. Der Deutsche Wetterdienst hat eine offizielle Warnung für den Zeitraum von 8.30 Uhr bis 9.30 Uhr herausgegeben. 

KVB-Linie 7 in Westhoven und im Kölner Westen unterbrochen

Die KVB meldet, dass ein Baum in die Fahrleitung der Linie 7 am Militärring gestürzt ist. Dadurch ist der Verkehr zurzeit zwischen den Haltestellen Aachener Straße/Gürtel und Haus Vorst unterbrochen. Auch im Rechtsrheinischen kommt es zu Beeinträchtigungen bei der Linie 7. Zwischen Baumschulenweg und Ensen Gilgaustraße können keine Bahnen fahren, weil ein Baum auf den Oberleitungen liegt.

Mehrere Verletzte durch „Sabine“ in NRW

In Dortmund ist es durch den Sturm zu einem Verkehrsunfall gekommen. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt. In Paderborn erlitt ein 16-Jähriger durch einen herabstürzenden Ast Kopfverletzungen. In Essen wurde eine 47 Jahre alte Frau von einer herabstürzenden Schieferplatte leicht verletzt.

In Mülheim an der Ruhr hatten zwei Insassen eines Autos großes Glück: Ein 25 Meter hoher Baum erwischte ihren fahrenden Wagen im hinteren Bereich. Das Auto geriet ins Schleudern und landete im Straßengraben. Die beiden konnten sich selbst befreien. 

Kölner Zoo bleibt am Montag geschlossen

Der Zoo teilt auf seiner Website mit: „Kölner Zoo auch am heutigen Montag aufgrund des Sturms vorsorglich ganztägig geschlossen“.

Erste Züge fahren wieder

An den Bahnhöfen fahren wieder die ersten Züge der privaten Verkehrsunternehmens National Express. Teilstrecken werden seit etwa 6.30 Uhr mit verminderter Geschwindigkeit wieder bedient, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Montagmorgen. So seien die Züge des RE7 und auf einigen Abschnitten auch des RE5 wieder auf der Strecke. Am Morgen werde die Deutsche Bahn die Strecken auf Schäden genauer überprüfen.

National Express hatte ebenso wie die Deutsche Bahn am frühen Sonntagabend den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen wegen des Sturms eingestellt. Die Züge der Deutschen Bahn fahren „bis auf weiteres“ nicht, wie es in den Durchsagen am Bahnhof heißt.

Köln ist glimpflich davongekommen

Köln ist bislang verhältnismäßig glimpflich durch den Sturm „Sabine“ gekommen. Bis 7 Uhr in der Nacht verzeichnete die Feuerwehr rund 50 sturmbedingte Einsätze. Vor allem heruntergefallene Äste, umgestürzte Bäume und lose Fassadenteile bestimmten die Einsatzlage. Es waren mehr als 180 Rettungskräfte im Einsatz. Personen kamen nicht zu Schaden gekommen.

Auch die Polizei spricht um 6 Uhr morgens davon, dass es „erstaunlich ruhig“ geblieben sei.

Am Montagmorgen läuft der Verkehr bei der KVB weitgehend normal. Vereinzelt gab es in der Nacht Probleme mit umgestürzten Bäumen oder herabgefallenen Ästen.

In der Stadt sind nur wenig Spuren von Sabine zu sehen. Einzelne Äste liegen auf den Straßen, Fahrräder, E-Bikes, Mülltonnen und mobile Straßenschilder sind umgefallen. Die Bäume, etwa im Grüngürtel und auf dem Neumarkt, haben dem Wind aber standgehalten. Auf den Straßen der Innenstadt läuft der Verkehr wie üblich.

Schulen sind geschlossen

Alle Schulen und städtischen Kitas in Köln bleiben am Montag geschlossen.

Autobahn 4 gesperrt

Wegen umgestürzter Bäume ist die A4 von Aachen in Richtung Köln zwischen Merzenich und Kerpen am Montagmorgen gesperrt, es bildet sich ein längerer Stau.

Baum fällt auf Auto

In Refrath ist nach Angaben der Feuerwehr Bergisch Gladbach in der Nacht ein Baum auf ein Auto gestürzt.

Zahlreiche Flüge in Düsseldorf und Köln gestrichen

An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fallen auch am Montagmorgen zahlreiche Flüge aus. Am größten Airport des Landes in Düsseldorf wurden Verbindungen nach Berlin, München oder Wien annulliert. In zahlreichen anderen Maschinen etwa nach Lissabon, Amsterdam oder Fuerteventura startete das Boarding nach Angaben des Flughafens aber pünktlich.

Ähnlich die Situation in Köln: Während Maschinen nach Leipzig, Mailand oder Hamburg ausfielen, wurden Passagiere für Flüge nach London, Barcelona oder Manchester wie geplant abgefertigt.

Vor allem die Entscheidung von Eurowings, während des Sturms fast alle Flüge zu streichen, führte an den beiden großen NRW-Flughäfen zu rund 150 gestrichenen Starts und Landungen.

Sonntag, 9. Februar

Auto weicht umstürzendem Baum knapp aus

Glück im Unglück hatte ein PKW-Fahrer aus Neunkirchen-Seelscheid, der im letzten Moment einen auf die Fahrbahn stürzenden Baum ausweichen konnte. Der 61-Jährige war gegen 20.20 Uhr  auf der Zeithstraße (Bundesstraße 56) in Richtung Seelscheid unterwegs. Auf dem Beifahrersitz saß sein 17-jähriger Sohn. Der PKW fuhr gerade auf Höhe des Pendlerparkplatzes Pohlhausen an der Abzweigung zur Bundesstraße 507, als sich neben der Gegenfahrbahn ein Baum neigte und Richtung Straße stürzte. Laut Polizei wich der Fahrer dem fallenden Baum aus, kam ins Schleudern und rutschte über die Gegenspur hinweg in den Straßengraben.

Die Insassen waren zunächst im Fahrzeug eingeschlossen, wurden aber von der Feuerwehr befreit. Die Wehrleute waren schnell zur Stelle, da sie wegen der Sturmlage in den Wachen in Bereitschaft saßen. So war auch der umgestürzte Baum schnell von der Straße geräumt. Der PKW-Fahrer wurde durch den Aufprall leicht verletzt, sein Sohn blieb laut Polizei unverletzt.

Deutsche Bahn fährt erst ab Mittag wieder

Die Windböen in Köln nehmen weiter zu und erreichten gegen 21.30 Uhr Windgeschwindigkeiten von maximal 90 km/h. Ab 22 Uhr sagen die Meteorologen Windgeschwindigkeiten bis maximal 100 km/h für das Kölner Stadtgebiet voraus.  Seinen Höhepunkt soll Sturmtief „Sabine“ laut Deutschem Wetterdienst in Köln in der Nacht auf Montag zwischen 1 und 2 Uhr mit Windgeschwindigkeiten bis 110 km/h erreichen.

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihren Zugverkehr bis voraussichtlich morgen Vormittag komplett einzustellen. Das betrifft auch die S-Bahnen. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Deutschen Bahn. Im Hauptbahnhof wurde von der Deutschen Bahn ein Info-Point eingerichtet.

Die Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe fahren bislang ohne Störungen. 

Taxen aus Frankfurt am Kölner Dom

Die Straßen sind erstaunlich leer für einen Sonntagabend. Der Wind heult in den Bäumen, aber viel umgefallen ist bisher noch nicht: einige Absperrbarken an einer Baustelle auf der Nord-Süd-Fahrt, ein paar Fahrräder oder Elektro-Roller am Wegesrand. Es ist kurz vor 21 Uhr, im Radio wird die Ankunft der Kaltfront mit Orkanböen für genau jetzt angekündigt, in der Eifel soll es erste Stromausfälle gegeben haben. Im Gaffel am Dom sitzen, wie in vielen anderen Kneipen und Restaurants, nur vereinzelte Gäste. Dafür drängen die Taxen. In drei Reihen stehen sie vor dem Excelsior, und die Nummernschilder künden von außergewöhnlichen Umständen: Frankfurt, Gütersloh, Dortmund, Düsseldorf – Sturmtief Sabine scheint ein gutes Geschäft für die Fahrer.

Grüppchen von jeweils vier Fahrgästen suchen einen Transport, den alle Züge der deutschen Bahn stehen seit etwa 18 Uhr still. Ausgestattet mit Gutscheinen der DB suchen sie eine Mitfahrgelegenheit. Eine junge Frau, die gerade aus Frankfurt angekommen ist, nachdem ihr ICE aus München dort gestoppt wurde, hastet zur KVB – die Stadtbahnen sollen fahren, solange es irgendwie geht. Ein Taxifahrer aus Dortmund nimmt vier Aachener auf – nicht ganz seine Richtung, aber der Rubel rollt. Ein Pärchen mit Rollkoffern, das eigentlich nach Amsterdam wollte, hat noch ein Hotelzimmer bekommen.

Am Cafe Reichard macht Dombaumeister Eberhard Füssenich Feierabend. Die Domplatte ist abgesperrt, und auch sonst sei alles, soweit möglich, gesichert. „ Das wird heftig heute Nacht“, weiß er, aber er ist zuversichtlich, dass nichts passiert an oder auf seiner Kathedrale. Entspannt steigt er auf seinen E-Scooter und rollt los Richtung menschenleerer Hohe Straße. 

Ordnungsamt sucht Obdachlose auf 

Das Ordnungsamt der Stadt Köln unterstützt seit 20 Uhr bei der Absperrung der Domplatte und sucht Plätze auf, an denen obdachlose Menschen übernachten könnten, um diese auf die Notschlafstellen aufmerksam zu machen.

A45 wegen umgestürzten Bäumen gesperrt

Wegen umgestürzter Bäume ist die Autobahn 45 in Fahrtrichtung Frankfurt zwischen dem Kreuz Hagen und der Anschlussstelle Hagen-Süd voll gesperrt. Dies teilte der Landesbetrieb Straßenbau am Sonntagabend mit. Laut Autobahnpolizei Dortmund drohten weitere Bäume umzustürzen. Die Sperrung werde voraussichtlich bis Montagmittag, 13.00 Uhr, andauern, sagte ein Polizeisprecher.

Einsatz der Kölner AWB am Montag

Viele Kölner haben sich gefragt, ob trotz Sturmtief „Sabine“ am Montag wie geplant die Müllabfuhr kommt. Ob die Mitarbeiter der AWB am Montag Mülltonnen leeren, wird je nach Wetterlage entschieden. Die Stadt Köln bittet darum, Mülltonnen erst am Morgen an die Straße zu stellen – aber nur, falls es nicht zu sehr stürmt.

Keine Verletzten im Rhein-Erft-Kreis

Mehr als 100 Feuerwehrleute waren bis zum Sonntagabend im Rhein-Erft-Kreis im Einsatz. Bis 20 Uhr schickte die Leitstelle die Männer und Frauen zu etwa 40 Einsätzen, verletzt wurde aber niemand. Außerdem wurden Bürgerinnen und Bürger davor gewarnt, sich in Park- und Waldanlagen aufzuhalten, sogar Friedhöfe wurden ab dem Nachmittag geschlossen.

20 kleinere Einsätze in Köln

Schilder fliegen und Bäume biegen sich. Dennoch ist die Lage am frühen Abend in Köln weiter „entspannt“, wie die Feuerwehr mitteilt.

Zahlreiche Bäume in der Eifel entwurzelt

In der Eifel und im Kreis Euskirchen riss der Sturm bereits am Sonntagnachmittag zahlreiche Bäume aus der Erde. Kleinere Bauten wie Carports wurden zerstört. Zunächst gab es nirgendwo größere Schäden und keine Verletzten. 

Kasalla sagen Auftritte ab

In Köln standen sie am Sonntag noch auf der Bühne, Bonn muss auf sie verzichten: Aus Rücksicht auf die Crew hat die Kölner Band Kasalla wegen Sturmtief „Sabine“ zwei Auftritte am Sonntag in Bonn abgesagt. Ob auch Cat Ballou geplante Auftritte absagen, stand am frühen Abend noch nicht fest.

National Express stellt Verkehr ab 19 Uhr ein

Nach der Deutschen Bahn stellt auch National Express den Betrieb seiner Regionalzüge wegen des Sturms am Sonntagabend ein. Ab 19 Uhr fahren keine Züge der Linien RB 48, RE 7, RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) mehr. Alle Maschinen, die derzeit noch auf den Schienen unterwegs sind, fahren den nächstmöglichen Abstellbahnhof an. Ersatzverkehr wird nicht eingerichtet, wie das Unternehmen mitteilt. Die Wiederaufnahme des Betriebs erfolge vorraussichtlich am Montagmorgen, so National Express.

Einsatzlage in Köln noch entspannt

Wie die Stadt Köln am frühen Abend in einer Mitteilung schreibt, ist die Einsatzlage in der Stadt noch entspannt. Die Windböen in Köln nehmen seit 14 Uhr langsam zu und erreichten gegen 18 Uhr eine Windgeschwindigkeiten von maximal 77 km/h. Die Berufsfeuerwehr meldet bislang keine Einsätze.

Ein Koordinierungsgremium beteiligter Ämter der Stadt ist mit weitgreifenden Entscheidungsbefugnissen ausgestattet, um in Einsatzlagen schnell auf Ressourcen zugreifen zu können.

Bahn will Übernachtungszüge einsetzen

Gestrandete Bahnreisende, deren Züge wegen des Sturmtiefs „Sabine“ am Sonntag nicht weiterfahren können, sollen im Rahmen ihrer Fahrgastrechte Hotelgutscheine und Taxigutscheine erhalten. In größeren Bahnhöfen sollen zudem sogenannte Übernachtungszüge bereitgestellt werden, sagte DB Konzernsprecher Achim Stauß. Das habe sich „bereits bei früheren Sturmsituationen bewährt“. Bundesweit seien mehrere tausend Bahnmitarbeiter zusätzlich im Einsatz, „viele melden sich in solchen Situationen freiwillig“. Züge in Regionen, die vom Sturm besonders betroffen sind, sollen „in den Bahnhöfen gehalten werden“, weil die Fahrgäste dort besser betreut werden können. 

Deutsche Bahn stellt Fernverkehr in NRW ein

Die Deutsche Bahn will den Fernverkehr wegen des Orkans „Sabine“ nach und nach bundesweit einstellen. Man habe sich entschieden, „beginnend in NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen“, schrieb die Bahn am Sonntagnachmittag in ihrem für den Sturm eingerichteten Presseblog.

Sturmschäden in der Eifel

In der Region hat Sturmtief „Sabine“ erste Schäden angerichtet. In Eicherscheid in der Gemeinde Simmerath haben Sturmböen einen Baum umgerissen, der auf der Haus gestürzt ist. Rund um Monschau werden erste Stromausfälle gemeldet.

Lufthansa rechnet mit starken Beeinträchtigungen

Wegen des Orkantiefs „Sabine“ rechnet die Lufthansa am Montag mit starken Beeinträchtigungen im Luftverkehr. Aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse werde es von Sonntagnachmittag bis Dienstagvormittag zu zahlreichen Flugstreichungen und Verspätungen kommen, teilte die Airline am Sonntag mit.

Das Unternehmen habe entschieden, in München am Montag alle Kontinentalflüge bis 13.00 Uhr und alle Interkontinentalflüge bis 14.00 Uhr auszusetzen. Interkontinentalflüge zum größten deutschen Airport in Frankfurt sollen voraussichtlich planmäßig weitergeführt werden. Mit der Streichung von Kontinentalverbindungen von und nach Frankfurt sei jedoch zu rechnen.

Eurowings stellt Flugverkehr weitgehend ein

Die Airline Eurowings geht auf Nummer sicher und hat fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagt. Man streiche die Verbindungen von den Flughäfen Hamburg, Berlin, Hannover, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Stuttgart, teilte die Lufthansa-Tochter mit Sitz in Düsseldorf am Sonntag mit. Lediglich von München und Stuttgart aus gebe es noch vereinzelt Flüge.

Fluggäste sollten nicht mehr zu den betroffenen Flughäfen anreisen. Sie könnten ihre Buchungen kostenfrei umbuchen. Eurowings strebt an, den Flugbetrieb am Montag wieder aufzunehmen. Auch dann wird jedoch noch mit Orkanböen gerechnet. Den Höhepunkt soll das Tief „Sabine“ jedoch in der Nacht von Sonntag auf Montag haben - mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern.  

Sturm legt Kulturleben in NRW lahm

Der aufziehende Orkan „Sabine“ bringt nun auch an den ersten Orten die Kultur zum Erliegen: Die Stadt Dortmund hat alle städtischen Häuser angewiesen, am Nachmittag ihre Pforten zu schließen, wie sie am Sonntag mitteilte. Dazu gehören neben Museen, Schwimmbädern und Sportanlagen auch die Oper und das Konzerthaus. Alle Veranstaltungen, die nach 17 Uhr beginnen sollten, entfallen. Bei Veranstaltungen privater Anbieter empfahl die Stadt Besuchern, sich vorab zu informieren, ob ihr Programm stattfinde.

Die Stadt Halle in Westfalen hat für Sonntagabend kurzfristig ein Konzert mit der Schlagersängerin Andrea Berg abgesagt. Es gebe keinen Nachholtermin, hieß es von der Stadt.

Das Schauspielhaus Bochum will dem Sturm trotzen und seine Vorstellungen von „Iwanow“ und „Geister“ trotzdem zeigen, wie das Theater auf Twitter ankündigte - versehen mit dem Hashtag #WirspielentrotzSabine. 

Flughafen Berlin-Tegel streicht Verbindungen nach NRW 

Wegen des angekündigten Sturms „Sabine“ sind am Berliner Flughafen Tegel einige Abflüge gestrichen worden. Betroffen sind unter anderem Verbindungen am Sonntagnachmittag und Abend nach London, Brüssel, Düsseldorf und Köln/Bonn, wie der Flughafen im Internet mitteilte. Fluggäste werden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften und auf der Website der Berliner Flughäfen zu informieren, sagte Sprecherin Sabine Deckwerth.

„Unsere Verkehrsleitung in Tegel und Schönefeld steht in engem Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst“. Abhängig von der Windstärke würden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. „Ab 45 Knoten muss alles fest angebunden werden, beispielsweise Treppen zu den Flugzeugen und Container“. Am Mittag war die Lage zunächst noch unproblematisch. Alles weitere werde anhand der Wetterentwicklung entschieden, so die Sprecherin.

Kitas des Studierendenwerks bleiben am Montag geschlossen

Wie die Stadt Köln schließt auch das Kölner Studierendenwerk seine Kitas. Am Montag können die Kinder nicht in den vier Kitas des Kölner Studierendenwerks – Purzelbaum, Uni-Kids, Stoppersöckchen und Campus-Zwerge betreut werden, teilte das Werk am Sonntagmittag mit.

Zahlreiche Flugausfälle in Köln und Düsseldorf

Wegen des aufziehenden Orkans „Sabine“ sind am Sonntag etliche Flüge von Düsseldorf und Köln/Bonn aus annuliert worden. In Düsseldorf seien am Mittag bereits 111 Starts und Landung annuliert worden, twitterte der Flughafenbetreiber am Sonntagmittag. Zahlreiche Verbindungen der Airline Eurowings für den Nachmittag und Abend wurden auf den Internetseiten der beiden Flughäfen als annuliert angezeigt. Es könne wegen des Sturms zu Beeinträchtigungen kommen, schrieb Eurowings auf Twitter.

Vereinzelt strichen auch andere Airlines ihre Flüge von den beiden großen NRW-Flughäfen. Beide Standorte forderten ihre Passagiere am Sonntag auf, sich bei ihren Airlines darüber zu informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe. Auch am Montag könne es noch Ausfälle geben.

Spiel der Telekom Baskets abgesagt

Das für Sonntagabend angesetzte Basketball-Spiel zwischen den Telekom Baskets und Ulm wurde abgesagt. Die Entscheidung sei in Absprache mit der Feuerwehr getroffen worden, teilten die Bonner mit. Zu der für 18 Uhr geplanten Partie waren mehr als 5.000 Zuschauer erwartet worden. Es sollte das erste Spiel unter dem erst vor wenigen Tagen verpflichteten neuen US-Trainer Will Voigt sein.

Erste stürmische Böen erreichen NRW

Während in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens die ersten stürmischen Böen des Tiefs „Sabine“ zu spüren sind, hat der Deutsche Wetterdienst weitere Unwetterwarnungen ausgesprochen. Am späten Nachmittag sei auch in flacheren Regionen des Landes mit orkanartigen Böen zu erwarten, teilte der Dienst am Sonntag mit.

Zuvor hatten die Experten bereits davor gewarnt, dass die ersten Orkanböen am Nachmittag über die Hochlagen im Sauerland und der Eifel fegen würden. In der Nacht auf Montag halten die Meteorologen mittlerweile sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern für möglich.

„Der Höhepunkt des Orkans erreicht NRW am Abend und in der ersten Hälfte der Nacht“, sagte Meteorologe Malte Witte am Sonntag. Auch am Montag solle es jedoch noch stürmisch mit Orkanböen bleiben. „Das ist keine ungefährliche Situation“, sagte Witt. „In festen Gebäuden ist man sicherlich besser aufgehoben.“ 

Zweithöchste Unwetterwarnstufe für weite Teile Deutschlands

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für weite Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe wegen des Sturmtiefs „Sabine“ herausgegeben. „Es wird jetzt langsam stärker“, sagte Michael Hagen vom DWD in Offenbach am Sonntag. In Teilen des Schwarzwaldes gelte sogar die höchste der insgesamt vier Warnstufen.

Der Sturmtief werde die ganze Nacht von Norden nach Süden durch das Land ziehen. Auf den Straßen sei dann Vorsicht geboten. Es könnten Äste herabstürzen oder auch Ziegel. Begleitet wird der befürchtete Orkan laut DWD vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern. In der Nacht zum Montag werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet.

„Sabine“ ist nach DWD-Definition ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie „Kyrill“ (2007) oder „Lothar“ (1999) werde „Sabine“ allerdings nicht.

Unwetterwarnung in Köln gilt ab Sonntagnachmittag

Für die Stadt Köln besteht eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen. Die Warnung ist gültig von Sonntag, 17 Uhr bis Montag, 4 Uhr, meldet der Deutsche Wetterdienst. Es bestehe die Gefahr, dass Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden könnten. 

Personen, die sich im Freien bewegen, sollten vor herabstürzenden Ästen, Dachziegeln und anderen Gegenständen Vorsicht geben. Auch sollte Abstand zu Gerüsten und Hochspannungsleitungen genommen werden. Allgemein wird vom Aufenthalt im Freien abgeraten. Gegenstände im Freien sollten gesichert und Fenster und Türen geschlossen werden. 

Köln/Bonn Flughafen erwartet Ausfälle

Wegen des aufziehenden Orkans „Sabine“ rechnet der Flughafen Köln/Bonn mit Flugausfällen. Ab dem Nachmittag könne es zu Unregelmäßigkeiten oder Ausfällen kommen, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Passagiere sollten sich bei ihren Airlines darüber informieren, ob ihr Flug planmäßig abhebe.

Das Sturmtief „Sabine“ soll am Nachmittag auf Nordrhein-Westfalen treffen. In der Nacht werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit umstürzenden Bäumen und Beeinträchtigungen des Verkehrs.

Airlines rechnen mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr

Sturm „Sabine“ könnte auch Auswirkungen auf den Flugverkehr im Rheinland haben. Die Fluglinie Eurowings teilt mit: „Aufgrund des erwarteten schweren Sturms über Nord- und Mitteleuropa kann es zu Beeinträchtigungen im gesamten Luftverkehr gekommen. Dies gilt insbesondere für den Zeitraum von Sonntagnachmittag (9. Februar) bis mindestens Dienstagvormittag (11. Februar).“

Der Flughafen Düsseldorf schließt aufgrund des Sturms am Sonntag und Montag ganztägig seine Terrasse, heißt es auf der Website.

Bundesligaspiel Mönchengladbach – Köln abgesagt

Wegen des Sturmtiefs „Sabine“ ist die Bundesligapartie Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln am Sonntagnachmittag abgesagt worden. Das teilten beide Clubs auf ihren Webseiten mit. Wann das Spiel nachgeholt wird, ist noch offen.

Städtische Schulen und Kitas in Köln bleiben am Montag geschlossen

Wie Alexander Vogel, Sprecher der Stadt, am Samstag via Twitter mitteilt, werden alle 260 städtischen Schulen und 226 städtischen Kindertagesstätten am Montag vorsichtshalber ganztägig geschlossen bleiben.

Auch den Kitas in freier Trägerschaft empfiehlt die Stadt Köln, die Einrichtungen nicht zu öffnen. Die betroffenen Eltern werden auf den gewohnten Kommunikationswegen über den Unterrichtsausfall an den Schulen und über die Schließungen der städtischen Kitas informiert. Am Dienstag, 11. Februar 2020, sind die städtischen Schulen und Kitas wieder geöffnet.

Hier mehr lesen: Der Sturm „Sabine“ und die Auswirkungen auf Köln

Feuerwehr Köln gibt dringende Hinweise zum Sturm

Wegen des angekündigten Sturms verstärkt die Feuerwehr Köln ihre Einsatzkräfte. Zusätzlich können Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) und Kölner Hilfsorganisationen eingreifen. 

Für die Zeit des Sturms spricht die Feuerwehr Köln folgende Hinweise aus:

  • Bitte halten Sie sich während des Sturms nicht im Freien auf.
  • Bitte nutzen Sie den Notruf 112 für wirkliche Notrufe. Je nach Sturmintensität werden mehrere hundert Einsätze erwartet.
  • Wenn Sie den Notruf wählen, legen Sie nicht auf! Sollte es in Ausnahmefällen zu Wartezeiten kommen, wählen Sie in kritischen Notfällen parallel den Notruf der Polizei unter 110. Die Feuerwehr steht mit der Polizei in ständigem Kontakt.

Veranstaltungen in Kölner Lanxess-Arena sollen wie geplant stattfinden

Die Veranstaltungen in der Lanxess-Arena in Köln-Deutz sollen wie geplant stattfinden. „Wir gehen von einem normalen Betrieb aus“, sagte Pressesprecher Tomasz Grenke. „Wir stehen jedoch im ständigen Austausch mit dem Deutschen Wetter-Dienst, der uns stündlich Berichte und Voraussagen zukommen lässt.“

Am Samstag finden die Karnevals-Veranstaltungen „Lachende Pänzarena“ und Lachende Kölnarena statt. Am Sonntag beginnt ab 18 Uhr die Show „That's Life“, ein Musical über Frank Sinatra.

KVB setzen Bereitschaftstrupps gegen Sturmschäden ein

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind nach eigenen Angaben gut auf Sturm „Sabine“ vorbereitet. Diverse Vorkehrungen wurden getroffen, bestätigte Mediensprecherin Gudrun Meyer am Samstag.

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Zwischen Samstag 22 Uhr und Montag 22 Uhr setzen die KVB eine sogenannte Sturmbereitschaft ein. Die Gruppe besteht unter anderem aus Gleisbaumitarbeitern, die Gleise von umgestürzten Bäumen und Ästen freiräumen können. Weitere Trupps können die Fahrleitungen beschädigter Strecken reparieren. Außerdem haben die KVB zwei externe Firmen engagiert, die Baume fällen können. Weitere KVB-Mitarbeiter sind im Einsatz.

Die KVB betonen, dass sie auf Sturmschäden gut reagieren können. Bei vergangenen Stürmen habe es noch Betriebseinstellungen gegeben.

Kölns Turnhallen und Sportplätze am Sonntag und Montag geschlossen

Auch die städtische Sportplätze und Turnhallen bleiben am Sonntag und Montag geschlossen. Das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit teilte am Samstagnachmittag mit, dass die Sportstätten vorsorglich geschlossen bleiben.

Drei Grundschulen in Leverkusen sagen Unterricht ab

Drei Grundschulen in Leverkusen haben aufgrund des Sturms am kommenden Montag den Unterricht abgesagt. Betroffen sind die Theodor-Fontane-Schule in Wiesdorf, die Schule Heinrich-Lübke-Straße in Steinbüchel und die Ericht-Klausener-Schule in Alkenrath. Lesen Sie hier alle Informationen zum Sturm in Leverusen.

Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis schließen oder beginnen später

Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis sind die Schulen von dem Sturm betroffen. In Kürten wird die Gesamtschule schließen – der Unterricht entfällt. In Rösrath hingegen beginnt der Unterricht an sämtlichen Schulen erst zur dritten Stunde um 9.35 Uhr. Lesen Sie hier alle Information zu den Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis. 

Oberbergischer Kreis bereitet sich auf Sturm vor

Die Feuerwehren und Rettungsdienste im Oberbergischen Kreis bereiten sich auf das Wochenende vor. Für den Fall, dass der Orkan tatsächlich über Oberberg hinwegfegt und viele Schäden anrichtet, will die Leitstelle für vermehrte Notrufe gewappnet sein.

Die Stadt Gummersbach weist daraufhin, dass es Eltern freisteht, ob sie ihre Kinder am Montag zur Schule oder in den Kindergarten schicken. In Engelskirchen und Waldbröl fällt am Montag der Unterricht an allen Schulen aus. Lesen Sie hier alle Informationen zu den Sturmvorbereitungen in Oberberg. (dpa, ken, pic)

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