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Tiefe Betroffenheit in EhrenfeldKölner Pfarrer Klaus Kugler ist tot

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Köln – Tiefe Betroffenheit herrscht in den katholischen Gemeinden im Stadtbezirk Ehrenfeld. Nach kurzer, schwerer Erkrankung verstarb am vergangenen Wochenende Pastor Klaus Kugler. Er war Leitender Pfarrer der katholischen Seelsorgebereiche Ehrenfeld, Bickendorf und Ossendorf. Klaus Kugler wurde 59 Jahre alt.

Die Nachricht vom Tod wurde den Gemeindemitgliedern vor dem Festgottesdienst zur Einführung zweier neuer Seelsorger und einer Pastoralreferentin verkündet. „Viele kennen es aus der eigenen Lebenssituation. Leid und Freude liegen oft eng beieinander“, sagte Pastoralreferent Wolfgang Wolf. Klaus Kugler hatte sich bereits in den vergangenen Wochen im Wissen um den ernsten Gesundheitszustand von den Gläubigen verabschiedet.

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Anfänge als Jugendseelsorger im Rhein-Sieg-Kreis

Der Geistliche empfing 1989 die Priesterweihe. Bevor er 2006 als Pfarrer der Kirchengemeinde Zu den Heiligen Dreikönigen, Rochus und Bartholomäus nach Bickendorf kam, war er unter anderem Jugendseelsorger im Rhein-Sieg-Kreis. Neben der ihm stets wichtigen seelsorgerlichen Arbeit begleitete Klaus Kugler zwei große Bauprojekte in der Gemeinde. Die Umwidmung der Kirche St. Bartholomäus in ein Kolumbarium, einen Urnenfriedhof, regte er bereits 2006 an. Die Grabeskirche wurde 2014 eröffnet. Im Jahr 2015 war der Bau des neuen Pfarrzentrums gegenüber der Kirche St. Rochus inklusive des Gemeindebüros und des Kindergartens abgeschlossen.

Vor zwei Jahren wurden die Ehrenfelder und die Bickendorf-Ossendorfer Gemeinden zu einem „Sendungsraum Ehrenfeld“ unter seiner Leitung zusammengefasst. Im Zuge dieser Neustrukturierung wurde auch eine neue Verwaltungsstelle geschaffen, die den Geistlichen von diesen Aufgaben entlastete. Klaus Kugler wollte sich stärker den Fragen zeitgemäßer Glaubensverkündung und dem Ansprechen von Menschen widmen. Im Vordergrund müsse dabei die Frage „Was soll ich dir tun?“ stehen, die Jesus im Markusevangelium dem Blinden Bartimäus gestellt habe.

Eine Kirche auf Augenhöhe mit den Menschen

Kirche müsse den Menschen auf Augenhöhe begegnen, sagte er damals. Klaus Kugler war seit 2007 Mitglied des Kölner Caritasrates, dem Aufsichts- und Kontrollgremium des Caritasverbands für die Stadt Köln. Stadtdechant Monsignore Robert Kleine ist Vorsitzender des Caritasrats. Kugler und er kannten sich bereits seit dem Studium. Dem Kölner Domradio sagte Kleine: „Er sah nicht nur eine große pastorale Herausforderung, sondern auch Chancen, mit den Menschen vor Ort den Glauben zu leben und Kirche zu gestalten. Dort wird er natürlich jetzt fehlen, ein ganz großes Loch reißen in das, was da gerade erst zusammengewachsen ist und was es an neuen Aufbrüchen gab.“

Dem Kölner Brauchtum war Kugler sehr verbunden. Bei Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaften Schnüsse Tring, Rocholomäus oder Löstige Fastelovendsfründe Ossendorf war er häufig zu Gast. Er war zudem Regimentspfarrer der Bürgergarde blau-gold.

Kondolenzbuch liegt aus

Im Gedenken an Pfarrer Klaus Kugler findet am Samstag, 11. September, 18 Uhr, in der Kirche St. Peter, Simarplatz, eine Totenvesper statt. Am Sonntag, 12. September, 15.30 Uhr, wird in der Kirche St. Rochus, Rochusstraße 100, eine Auferstehungsmesse gefeiert. Besucher müssen einen Coronatest- oder Immunisierungsnachweis haben. Nach dem Gottesdienst ist auf dem Vorplatz ein Beisammensein geplant. In der Kirche liegt bereits jetzt ein Kondolenzbuch aus.

Die Urnenbeisetzung in der Grabeskirche St. Bartholomäus, Helmholtzplatz, findet voraussichtlich Ende September im engsten Familien- und Freundeskreis statt. „Damit schließt sich ein Kreis“, sagt Bernhard Kurth, Verwaltungsleiter des Seelsorgebereichs. „Pfarrer Kugler hat das Projekt der Grabeskirche maßgeblich vorangetrieben, weil ihm die Pastoral am Lebensende besonders wichtig war.“

Im Sinne des Verstorbenen wird anstelle von Blumen um Spenden gebeten Sie sollen einem Missionsprojekt der Jesuiten in Südafrika und einem Projekt für wohnungslose junge Mädchen des Kölner Sozialdienstes Katholischer Frauen zugute kommen. Die Bankverbindungen dazu können in den Pfarrbüros erfragt werden.

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