Tipps für dringende FälleKfz-Zulassung in Köln dauert derzeit Wochen

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Bei der Anmeldung eines neuen Autos ist zurzeit viel Geduld gefordert. 

  • Mal eben schnell das neue Auto anmelden? In Köln ist das zu einer größeren Herausforderung geworden.
  • Eine Kfz-Zulassung kann derzeit Wochen dauern. Auch auf Personalausweise und Führungszeugnisse muss lange gewartet werden.
  • Für dringende Fälle hat Stadtsprecherin Katja Reuter zwar keine konkrete Lösung, aber immerhin ein paar hilfreiche Tipps.

Köln – Sein neues Auto ist seit fünf Minuten angemeldet, jetzt raucht der junge Mann aus Nippes vor dem Eingang der Zulassungsstelle erst einmal eine Zigarette. Geschafft, die Urlaubsreise kann planmäßig beginnen. Dass bis nach den Ferien zwei Autos auf seinen Namen laufen, dass er unfreiwillig Steuern und Versicherung zweifach zahlen muss, sei zwar ärgerlich. Insgesamt aber wirkt er erleichtert, den Behördengang noch rechtzeitig erledigt zu haben. In Zeiten von Corona scheint das keinesfalls selbstverständlich zu sein: Wer einen Personalausweis beantragen will, einen Wagen ummelden muss oder für den künftigen Job ein Führungszeugnis braucht, sollte sich frühzeitig kümmern – ohne Termin geht bei der Stadtverwaltung gar nichts.

„Zwei Wochen“, antwortet der Eigentümer eines bis gerade in Bergheim zugelassenen VW Passats auf die Frage, wie lange er auf einen Termin warten musste. Das Ummelden selber habe nicht länger als 45 Minuten gedauert. Zwei Wochen Wartezeit, das ist auch die Zeitspanne, die Händler ihren Kunden nennen, bis die Papiere umgeschrieben sind und die Neuanschaffung abfahrbereit ist.

Hartnäckigkeit zahlt sich für Mann aus Nippes aus

Für den angehenden Urlauber aus Nippes wären es in zwei Wochen zu spät gewesen. Deshalb hat er mehrere Tage lang morgens auf der städtischen Internetseite nachgesehen, ob kurzfristig ein früherer Termin freigeworden ist. Dank seiner Beharrlichkeit gelang es ihm vor einer Woche, für jemanden einzuspringen, der seine Reservierung abgesagt hatte. Soweit denken offenbar längst nicht alle mit. Eine Mitarbeiterin der Zulassungsstelle habe ihm berichtet, dass an einem einzigen 17 Termine geplatzt seien, weil niemand erschienen sei. Nach Auskunft des Presseamtes werden in der Zulassungsstelle „im Durchschnitt 20 Kunden gleichzeitig bedient“. Die Terminpflicht sei eine Folge der Hygienevorgaben. Es sei trotz Corona nicht weniger Personal im Einsatz als in den Sommerferien der Vorjahre.

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Wäre alles nach Plan gelaufen, könnten die Kölnerinnen und Kölner ihr Fahrzeug seit Monaten von zu Hause aus online an- und ummelden. Die Kommunen dürfen den Service aufgrund einer Gesetzesänderung des Bundes anbieten. Die Umsetzung zieht sich allerdings hin, auch wegen der Pandemie. Die Ursache seien „diverse technische und Corona-bedingte Herausforderungen bei allen Beteiligten“, teilt das Presseamt mit. Das gelte für den Software-Hersteller und das Kraftfahrtbundesamt ebenso wie für die Stadtverwaltung. „Zurzeit ist die Einführung des Onlineservices für das dritte Quartal 2020 geplant“, heißt es.

Kein Amts-Termine in Köln bis Ende der Sommerferien frei

In den Meldehallen der Bürgerämter ist die Lage kaum weniger problematisch als in der Zulassungsstelle. „Aktuell sind online alle Termine ausgebucht“, sagt Stadtsprecherin Katja Reuter. Der Kalender im Internet bietet für die Sommerferien keinen einzigen Termin an, um beispielsweise einen Ausweis zu beantragen. Für den September sind noch keine Reservierungen möglich. „Es stehen nur für die kommenden 31 Tage Zeiten für eine Terminbuchung zur Verfügung“, so Reuter. „Dies ist unabhängig von der gewünschten Dienstleistung in den Kundenzentren. Bei längeren Vorlaufzeiten wird die Quote der Kunden, die unangemeldet zum gebuchten Termin nicht erscheinen, unverhältnismäßig hoch.“

Eine telefonische Vereinbarung für den jeweiligen Tag verspricht schon eher Aussicht auf Erfolg. Denn kurzfristig freigewordene Termine werden online nicht angezeigt. „Je nach Auslastung sind mehr oder weniger Termine verfügbar und diese können morgens schnell weg sein“, teilt die Verwaltung mit. „In Notfällen können in einem telefonischen Gespräch aber auch einzelfallbezogene Lösungen gefunden werden.“ Allerdings ist wegen der regen Nachfrage damit zu rechnen, dass man erst nach mehreren Versuchen zu einem Sachbearbeiter vordringt.

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Besserung ist zurzeit nicht in Sicht. Wegen der verpflichtenden Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln gebe es „derzeit keine Alternative zur Terminvorsprache“, sagt Stadtsprecherin Reuter. „Abhängig von der weiteren Entwicklung der Corona- Pandemie muss zurzeit davon ausgegangen werden, dass zur Erledigung von Behördengängen eine längere Terminvorlaufzeit eingeplant werden muss. Wie lange ein Nachholbedarf besteht, kann nicht prognostiziert werden.“

Tipps für dringende Fälle

Für die Kfz-Zulassungsstelle gibt es nach Angaben des Presseamtes Sonder-Telefonnummern (0221/ 221-26635, 221-26676, 221-26684). Dort können Anrufer ihren „Not- und Härtefall schildern –dann können einzelfallbezogen Lösungen angeboten werden“.

Wer in einem Kundenzentrum (Meldehalle im Bürgeramt) dringend einen Termin braucht, kann es telefonisch versuchen. Montags, mittwochs, donnerstags und freitags ab 7.30 Uhr, dienstags ab 9.30 Uhr jeweils für den aktuellen Tag. Kundenzentrum Innenstadt: 0221 / 221-97483 ; Chorweiler: 221-97488; Ehrenfeld: 221-97486; Kalk: 221-97490; Lindenthal: 221-97485; Mülheim: 221-97494; Nippes: 221-97487; Porz: 221-97489; Rodenkirchen: 221-97484. „In Notfällen können in einem telefonischen Gespräch aber auch einzelfallbezogene Lösungen gefunden werden“, so das Presseamt. 

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