Köln – Ein 57 Jahre alter E-Bike-Fahrerist am Montagvormittag bei einem Unfall in Rodenkirchen gestorben. Die genauen Umstände sind laut Polizei noch unklar. Das Ereignis und der Anblick an der Unglücksstelle waren jedoch so heftig, dass Notfallseelsorger den beteiligten Autofahrer (20) und die Einsatzkräfte betreuen mussten. Bundesweit sind unterdessen immer mehr E-Bike-Fahrer in Unfälle verwickelt. Experten warnen davor, die Geschwindigkeit der Elektroräder zu unterschätzen.

Ob auch der 57-jährige Mann am Montag einen tragischen Fehler begangen hat oder ob er unverschuldet angefahren wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen. Fest steht nach Angaben der Polizei bislang nur, dass er gegen 11.30 Uhr unterhalb der Rodenkirchener Brücke mit einem Citroen zusammenstieß, der auf dem Heinrich-Lübke-Ufer in Richtung Rodenkirchen unterwegs war. Der Radfahrer stürzte, ein Notarzt konnte ihm nicht mehr helfen.

30 Prozent mehr Unfälle

Unterdessen spiegelt sich der Boom bei Elektrofahrrädern in Deutschland auch in der Unfallstatistik wieder. Immer mehr E-Biker seien in schwere Unfälle verwickelt, berichtet das Statistische Bundesamt. Am meisten verbreitet sind Pedelecs (Pedal Electric Cycle), die den Radler mit einem Elektromotor bis zu einem Tempo von 25 km/h unterstützen.

Bundesweit gibt es seit 2015 Jahr für Jahr etwa 30 Prozent mehr Pedelec-Unfälle. 2017 verunglückten mehr als 5100 Pedelec-Nutzer, fast 150 tödlich. Etwa 80 Prozent der Fahrer seien Senioren, schätzt Unfallforscher Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Die Unfallzahlen seien allein mit dem Anstieg der Verkaufszahlen aber nicht zu erklären. „Die Reaktionsfähigkeit von Senioren nimmt ab, die Geschwindigkeit mit den Pedelecs im Vergleich zum normalen Fahrrad aber zu“, sagt Reinhard Kappes vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC). Experten empfehlen, einen Helm zu tragen. Radgeschäfte in und um Köln bieten Fahrsicherheitstrainings auch für E-Biker an.