Tötungsdelikt auf Zülpicher StraßeHaftbefehl gegen 16-Jährigen beantragt

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Tatort Blumen Kerzen

Am Tatort an der Zülpicher Straße wurden Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt

Köln – Blumen liegen auf dem Gehweg, daneben stehen Teelichter und Grabkerzen. Immer wieder bleiben Menschen, die die Stelle auf der Zülpicher Straße kurz vor der Ecke zur Dasselstraße passieren, stehen. Halten einen Moment inne. Schauen sich die aufgestellten Fotos an. Es ist der Tatort, an dem zwei Tage zuvor ein 18-Jähriger mit einem Messer so schwer verletzt wurde, dass er die Nacht nicht überlebte.

Am frühen Samstagmorgen war es vor einem Sushi-Restaurant gegen 2.30 Uhr zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern gekommen. Der Streit eskalierte, ein Messer wurde gezückt. Rettungskräfte fuhren den lebensgefährlich verletzten 18-Jährigen in ein Krankenhaus – doch die Verletzungen waren zu schwer. Der junge Mann verstarb wenig später.

Polizei Köln nimmt fünf Tatverdächtige fest

Noch in derselben Nacht nahm die Polizei fünf Männer vorläufig fest, welche die Einsatzkräfte in der Nähe des Tatorts angetroffen hatten. Sie alle stehen im Verdacht, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein. Wobei sich laut Polizei der Tatverdacht gegen einen der Männer verdichtet habe.

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Einem 16 Jahre alten Jugendlichen wird vorgeworfen, den 18-Jährigen mit einem Messerstich in den Oberkörper tödlich verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln hat Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. „Die Tatbeteiligung der vier anderen zunächst vorläufig Festgenommenen, die zwischenzeitlich aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden sind, bleibt, ebenso wie das Tatmotiv Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, sagte ein Polizeisprecher.

Zülpicher Straße wegen Trauerfeier gesperrt

Am Samstagabend versammelten sich bei einer Trauerfeier etwa 150 Personen am Tatort – legten Blumen, Kerzen und Bilder des Verstorbenen nieder. Gegen 20 Uhr sperrte die Polizei nach eigenen Angaben die Zülpicher Straße zwischen Zülpicher Platz und Dasselstraße für den Verkehr – um die Menschen in Ruhe trauern zu lassen, so ein Polizeisprecher. Nur Busse der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die aktuell die Stadtbahnen der Linie 9 ersetzen, konnten die Straße passieren.

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Der Autoverkehr wurde bis etwa 21 Uhr umgeleitet, dann war die Trauerfeier offiziell vorbei. Allerdings seien laut Polizei bis in die frühen Morgenstunden Menschen dorthin gekommen, um zu trauern. „Um 7 Uhr morgens sind die Letzten gegangen“, so ein Sprecher. „Alle verhielten sich bis dahin friedlich. Die Trauerfeier verlief absolut störungsfrei.“

Auch der 1. FC Düren, für den der 18-Jährige Fußball spielte, äußerte sich nach der Tat: „Unsere Gedanken und unser großes Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden seiner Familie und engen Freunden. Ebenso denken wir an die Spieler unserer U19, denen wir in dieser Situation jegliche Unterstützung und Halt geben werden“, schreibt der Verein bei Facebook. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen, welche die Tat beobachtet oder möglicherweise sogar gefilmt oder fotografiert haben. Sie werden gebeten, sich telefonisch unter der Rufnummer 0221-229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

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