Toilettenspülkosten-IndexWenigstens beim Klogang liegen die Kölner vorn

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Toilettenpapier dpa

Toilettenpapier-Rollen

Köln – Das ist doch mal eine wirklich gute Nachricht in Corona-Zeiten. Die Kölner müssen für eine Sitzung auf dem stillen Örtchen nur 1,5 Cent zahlen – bei einem Verbrauch von sechs Litern Frisch- und Abwasser. Das ist unschlagbar günstig, wie aus dem Toiletten-Spülkosten-Index (TSI) eines Berliner Wohnungsvermittlers unter den größten 30 deutschen Städten hervorgeht. In Mönchengladbach hingegen rauschen 3,2 Cent pro Tastendruck in die Kanalisation. Bei 1800 Spülungen pro Jahr – das scheint so eine Art Durchschnittswert zu sein – zahlt der Kölner 27,59 Euro, der Mönchengladbacher hingegen 58,36 Euro. Das macht eine Ersparnis von 30,77 Euro pro Jahr.

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Dafür bekommt man – falls wegen der Hamsterkäufe nicht ausverkauft – rund elf Pakete Klopapier, acht Rollen, dreilagig mit jeweils 150 Blättchen. Wenn in den Schulen des Landes wegen der Pandemie-Folgen nicht dauernd „Entfall“ wäre, könnten die Lehrer im Mathe-Unterricht jetzt mal ausrechnen lassen, wie viele Papierrollen der Mönchengladbacher im Vergleich zum Kölner einsparen müsste, um die gut 30 Euro Wasser-Mehrausgaben wieder reinzuholen. Das wäre mal eine praxisnahe Aufgabe.

Eine höchst interessante Frage für die Marktforschung hingegen ist, ob man in Köln wegen der preiswerten Spülvorgangs vermehrt auf Luxus-Papiermarken zurückgreift. In ein Achterpack Ultra-Soft mit drei Lagen kann man nämlich durchaus auch 4,50 Euro ausgeben, wenn einem das allerwertest ist. Das wirft aber eine neue Frage auf: Lässt sich dieses Papier auch bei einmaliger Betätigung der Spültaste runterspülen oder muss man zweimal drücken. Dann läge der Preisvorteil gegenüber Mönchengladbach nur noch bei 0,2 Cent.

Sie sehen also: Der TSI wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet und dürfte auf der Skala des nutzlosen Wissens daher ziemlich weit oben stehen. Übrigens: In Mönchengladbach war der Liter Super an den Tankstellen am Mittwoch im Schnitt zwischen drei und fünf Cent billiger als in Köln. Das ist ein langfristiger Trend. Könnte es sich für einen Kölner deshalb lohnen, nach Mönchengladbach zum Tanken zu fahren? Wohl kaum. Es sei denn, er nutzt nach dem Tankvorgang noch die Toilette zum Nulltarif und schaft überdies auch noch die 1,5 Cent einzusparen. Aber das macht der Kölner nicht. Weil man ihm alles nachsagen kann. Nur nicht, dass er geizig sei. 

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