Tom Beck im Gloria„Ich bin noch mit halbem Herzen hier in Köln“

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Tom Beck ist zu Gast in Köln

Tom Beck ist zu Gast in Köln

Köln – Tom Beck sitzt lässig am Keyboard, die Kopfhörer über der Mütze. Im noch leeren Gloria-Theater peitscht ein Schlagzeug, die Scheinwerfer leuchten blau: Soundcheck. In Köln, seiner alten Heimatstadt, hat die Tour des 41-jährigen Musikers und ehemaligen „Alarm für Cobra 11“-Kommissars begonnen.

Dass hier der Start seiner elf Städte umfassenden Konzert-Tournee ist, ergab sich eher zufällig. „Wenn ich das bewusst steuern würde, würde ich die Städte, wo viele Freunde herkommen, eher weiter nach hinten legen, denn wir sind ja noch nicht eingespielt“, sagt Beck und fährt sich mit der Hand durch seine Haare. Mittlerweile sind wir im Backstage. Der gebürtige Nürnberger ist aufgeregt. „Von einer Skala von eins bis zehn liege ich bei acht.“ Was er dagegen unternimmt: Schnell mit der Band noch einen kleinen Whiskey kippen, kurz im Kreis schreien und ab auf die Bühne.

„Es war schon immer mein Traum, im Gloria zu spielen“

Auf die freut er sich trotz aller Nervosität, denn seine letzten Konzerte liegen ein Jahr zurück. „Es war schon immer mein Traum, im Gloria zu spielen. Als Gast habe ich oft hier gefeiert.“ Für seine Fans hat er neue Lieder im Gepäck.

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Die Single „Pinguine“ ist gerade erschienen – der frisch gebackene Papa widmet es seinem wenige Monate alten Sohn. „Das sind die Gedanken, die ich habe, wenn ich den Kleinen so anschaue und dabei merke, dass an dem Lied über dieses hilflose Wesen nichts kitschig ist“. Das klingt dann so: „Ich bin der Wind in deinem Rücken, die Sonne im Gesicht /…Und wenn du mir vertraust, können wir Pinguine fliegen sehen“.

Wie er und seine Frau, die GZSZ-Schauspielerin Chryssanthi Kavazi, den Alltag künftig managen wollen, ist noch nicht ganz ausgeklügelt. Fest steht aber, dass sie sich diese Lebensaufgabe teilen werden. Die ersten zwei Monate mit dem Baby seien jedenfalls „total schön“ gewesen. „Und jetzt auf der Tour bin ich immer etwa vier Tage unterwegs, und dann wieder zuhause. Das ist überschaubar.“

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Zwischen den Polen Musik und Schauspiel will Beck weiterhin pendeln. Er hat Musical an der Bayerischen Theaterakademie in München studiert. Besonders mag er die alte Sachen, die Rock’n’Roll-Nummern von „Grease“ etwa. „Musicals in Deutschland sind eher affektiert. Es gibt wunderschöne Musicals, die aber hier niemals gespielt werden würden wie »Pal Joey« und Produktionen von Stephen Sondheim.“ Hier zählten eher die Kostüme und die Show, die Story sei zweitrangig. Im Kölner Musicaldome habe ihm in den vergangenen Jahren eins besonders gefallen: „Spamalot“, ein Monty Python-Musical, „eine Mischung aus „Ritter der Kokosnuss“ und das „Leben des Brian“. Sonst hört der Sänger lieber Handgemachtes von Singer-Songwritern wie John Mayer, Paolo Nutini und Jazon Mraz. „Mir reichen eine Gitarre und eine gute Stimme dazu.“

Was er an Köln vermisse, seien die offene Art und die Fähigkeiten der Kölner im Autoverkehr: „Denn die Berliner kriechen in ihren Autos durch die Straßen.“ Wenn es um die Vielfalt der Milchsorten zum Kaffee geht, zeigten sich die Kölner Bäcker allerdings noch provinziell. „Sojamilch? Wat? Hammer nit.“ Das sei Kölle, zwinkert Beck. Verlustschmerz sei noch nicht aufgekommen: Noch letztes Jahr hat er mehrere Monate für die Serie „Einstein“ hier gedreht. „Ich bin noch mit halbem Herzen hier.“

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