Totes Baby in FlüchtlingsunterkunftStadt Köln will Säugling in Kindergrab bestatten

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Blick in die Notunterkunft für Flüchtlinge auf dem Gelände der Messe in Köln-Deutz

Köln – Die Suche nach der Mutter des Säuglings, der am Montagmorgen tot in der Flüchtlingsunterkunft auf dem Messegelände gefunden wurde, gestaltet sich weiterhin schwierig. Die Polizei versucht unter anderem anhand von Listen, auf denen die Stadt Köln die Namen aller Bewohnerinnen und Bewohner notiert, herauszufinden, ob in den vergangenen Tagen eine schwangere Frau unter ihnen gewesen sein könnte. In der Notunterkunft an der Messe bleiben die Geflüchteten aus der Ukraine höchstens drei Tage, ehe sie auf andere Einrichtungen und in andere Städte verteilt werden.

Unterdessen bestätigt die Staatsanwaltschaft nun offiziell, dass der tote Säugling mehrere Tage in dem Toilettenraum lag, versteckt auf einer Deckenplatte der Kabine. Das erklärt, warum der Leichnam nicht früher entdeckt wurde, auch nicht bei der regelmäßigen Reinigung.

Todesursache und -zeitpunkt sind noch unklar

Weil der Junge bereits seit einigen Tagen tot ist, habe die Obduktion auch kein eindeutiges Ergebnis gebracht, ob er nach der Geburt gelebt hat oder nicht. Die Staatsanwaltschaft hat daher beim Institut für Rechtsmedizin  ergänzende Untersuchungen - zum Beispiel von Gewebeproben - in Auftrag gegeben, die nach Angaben von Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer noch  einige Wochen in Anspruch nehmen werden.

In Kürze wird die Staatsanwaltschaft den Leichnam freigeben, anschließend wird sich das Ordnungsamt der Stadt Köln um die Bestattung kümmern. Nach Auskunft einer Stadtsprecherin soll der Junge in einem Kindergrab auf einem Kölner Friedhof beigesetzt werden. Der genaue Ort und der Zeitpunkt stehen noch nicht fest.

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