Totes Baby in Köln-RiehlErmittlungen gegen Mutter sollen eingestellt werden

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Ermittler untersuchen den Fundort der Babyleiche. 

Köln – Die Mutter des Neugeborenen, der Anfang Februar tot am Rheinufer in Riehl gefunden worden war, ist aus der Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus entlassen worden. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestehe gegen die 37-Jährige kein dringender Tatverdacht mehr wegen Totschlags durch Unterlassen.

Weitere rechtsmedizinische Untersuchungen hätten ergeben, dass der Junge, der bei der Geburt gelebt hat, unter schwerer Hypoxie litt, einer reduzierten Sauerstoffversorgung. „Ohne sofortige intensivmedizinische Behandlung hatte das Kind keine Überlebenschance“, berichtet Bremer.

Mutter konnte Notsituation ihres Babys nicht erkennen

Die Mutter hätte das Kind umgehend in ärztliche Behandlung geben müssen. Als medizinische Laiin habe sie die Notsituation allerdings nicht erkennen können, betont Bremer – zumal der Säugling zunächst „Vitalzeichen von sich gegeben“ hätte. Hinzu kommt, dass die 37-Jährige zum Zeitpunkt der Geburt offenbar unter dem Eindruck einer akuten Psychose stand und somit wohl schuldunfähig war. Deshalb kam sie nicht in Untersuchungshaft in ein Gefängnis, sondern wurde vorläufig in der Psychiatrie untergebracht. Sie ist nun wieder auf freiem Fuß. Das Ermittlungsverfahren soll nun eingestellt werden.

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Die 37-Jährige ist obdachlos, sie hatte ihr Kind unmittelbar nach der Geburt unter einer Aussichtsplattform nahe der Jugendherberge abgelegt, in einer mit Matratzen, Kissen und Decken notdürftig eingerichteten Schlafstelle. Mit welcher Absicht sie dies tat, bleibt unklar. Ein Tötungsvorsatz jedenfalls ist ihr nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft nicht nachzuweisen.

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