Traditionskneipe in Kölner SüdstadtSchmitze Lang nach langer Schließung vor Comeback

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Die Fassade des Schmitze Lang an der Severinstraße

  • Über ein Jahr nach der Schließung tut sich etwas in der Traditionskneipe „Schmitze Lang” auf der Kölner Severinstraße – einst das Stammlokal von Trude Herr.
  • Was waren die Gründe für die Schließung? Und was planen die neuen Betreiber?

Südstadt – Die trüben Bleiglasfenster sind verschwunden. Klare Sicht auf die Severinstraße bieten die neuen Fenster der Traditionskneipe Schmitze Lang stattdessen. Stehen sie offen, lugt immer wieder jemand rein und fragt, wann denn die Eröffnung endlich anstehe. Die Antwort war lange ungewiss.

Ende des Monats soll es aber nun soweit sein. Die letzten Genehmigungen fehlen noch. Aber die Kölschfässer stehen im Keller bereit. Marianne Kwiatek und ihr Mann Heinz sind die neuen Wirtsleute. Ihnen zur Seite steht Frank Conzen. Er ist ein alter Bekannter im Kölner Süden, war Wirt der Rodenkirchener Lokale Rheinstation, Kölnisch Wasser und der Quetsch. Nun hilft er den Kwiateks als Angestellter mit dem Traditionslokal auf der Severinstraße.

Aus dem Inneren des aufgeräumten, hellen Gastraums im Erdgeschoss fällt der Blick auf den Aufzug der U-Bahn-Station Kartäuser Wall. Die Linie 17 fährt bis nach Rodenkirchen. „Ich hoffe, ich kriege viel Besuch aus meinem Stadtteil“, sagt Conzen. Er hat die Entwicklung der Severinstraße in den vergangenen Jahren nach dem U-Bahn-Bau verfolgt. „Es gab eine Phase, wo keiner so genau wusste, wie sich die Straße entwickelt. Inzwischen spüre ich hier aber Aufbruchstimmung“, sagt der Gastronom. Davon kann das Schmitze Lang nur profitieren.

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Seit mehr als einem Jahr ist das Lokal geschlossen. Früher war das Schmitze Lang eine Institution auf der Straße. Trude Herr verkehrte hier. Das „Theater im Vringsveedel“, die Wirkungsstätte der Sängerin und Schauspielerin, war nicht weit. Statt des Theaters bietet nun das Odeon-Kino Unterhaltung. Und auch am Schmitze Lang sind die Jahre nicht spurlos vorbeigegangen.

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Nach Eigentümerwechsel und Sanierung des Gebäudes war den Wirten, die sich zuvor an einem Neustart versucht hatten, kein Glück beschieden. Probleme mit der Baugenehmigung nach dem Umbau und, dem Vernehmen nach, Anwohnerbeschwerden über laute Veranstaltungen führten zu geschlossenen Türen. Das Schild, das zunächst Betriebsferien verkündete, verschwand irgendwann.

Mühlenkölsch und ein Saal für 100 Gäste

Conzen und seine Chefs wollen zurück zum einfachen Brauhaus. Mit dem Saal im Obergeschoss finden mehr als 100 Gäste Platz an schlichten dunklen Brauhausmöbeln. Blickfang auf der Theke ist das Fass Mühlenkölsch. Die Küche greife ausschließlich auf frische Zutaten zurück, sagt Conzen. Die Karte verspricht klassische Brauhauskost. Eine umfangreiche Weinkarte soll das Angebot abrunden. Zur Eröffnung, versprechen die Betreiber, soll es Schnittchen, Musik und Freibier geben. Man wolle, so das Ziel, ein Brauhaus für das Veedel sein.

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