Südstadt –  Ein Weg aus Liebesgedichten mag für den ein oder anderen kitschig klingen, für den Welttag der Poesie aber genau passend. „Make love not war“ war auf einem Zettel an den Säulen des John Lennon Parks im Friedenspark am Oberländer Wall zu lesen. Anlässlich des Welttages der Poesie veranstaltete „Köln für Verliebte“, das Ein-Mann-Unternehmen von Hans-Georg Renner, ein besonderes Liebesprogramm. Bei strahlendem Sonnenschein wurden 44 Liebesgedichten ausgestellt, es gab Musik und eine Mitmach-Kunstaktion. Denn den ganzen Nachmittag lang konnten die Gäste selbst zum Dichter werden und auf vorgefertigte Zettel ihre eigenen Liebesgedichte schreiben und der Ausstellung hinzufügen. So entstand der Weg aus Poesie. „Ich bin verliebt in eine mir nicht bekannte Person. Hoffentlich findet sie mich schon“, dichtete eine der Teilnehmerinnen, unterzeichnet mit „@CAROLINA_Wege“. Viele Menschen, die bei dem schönen Wetter im Park unterwegs waren, schlenderten zwischen den Parksäulen mit den Gedichten entlang. So auch Eva Prößl. Auf einer der Vorlagen hinterließ sie den Text: „Liebe ist…diese Aktion!“. „Ich finde es toll, dass eine solche Aktion hier in der Südstadt stattfindet“, sagte sie. Auch Organisator Renner war zufrieden: „Es waren vor allem viele Paare da; gemischte und gleichgeschlechtliche, junge und alte.“ Als Höhepunkt der Veranstaltung performte die kölsche Sängerin Roots Queen unter anderem ihr Lied „Lovers Rock“, das sie extra für die Veranstaltung geschrieben hat.

Den John Lennon Park wählte Renner „aufgrund der Nähe zu John Lennon, von dem selbst zwei Gedichte Teil der Ausstellung sind“. Außerdem hätten sich hinter der Steinmauer des Parks früher oft Verliebte getroffen, weiß Renner, der sonst Stadtführungen für Verliebte veranstaltet. Er fand es schade, dass es in Köln keinen Beitrag zum Welttag der Poesie geben sollte. Zum Ende der Veranstaltung konnten die Gäste Gedichte mit nach Hause nehmen. Ein Pärchen kam sogar extra noch einmal zurück, um ihr Lieblingsgedicht abzuholen.

@CAROLINA_Wege