Neue TrinkwasserleitungDat Wasser vun Kölle – fließt quer zum Rhein

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Rhein-Energie-Netzvorstand Andreas Cerbe stellt das Projekt vor. Die neue Leitung muss zunächst gespült werden.

Köln – Zum ersten Mal in der Geschichte der öffentlichen Wasserversorgung Kölns hat die Rhein-Energie eine Verbindung zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Trinkwassernetz hergestellt. Am Dienstag präsentierten die Verantwortlichen des städtischen Tochterunternehmens an den Poller Wiesen den Abschluss der Leitungsbauarbeiten in dem 722 Meter sogenannten Rheindüker, einem Tunnel, der Poll und Marienburg verbindet. Bislang waren die Versorgungsgebiete rechts und links des Rheins getrennt, bis 2002 waren sogar zwei verschiedene Unternehmen für die Netze zuständig.

Am Dienstag wurde der Düker mit Trinkwasser gespült, das in Poll in den Rhein geleitet wurde, um die Leitung zu reinigen. „Beim Betrieb des Dükers wird das Wasser von der rechten Rheinseite zur linken fließen, für die Säuberung läuft das Wasser in Gegenrichtung“, sagte Marsel Kropp, Projektleiter im Bereich Leitungsbau bei der Rhein-Energie. „Die Spülung und Entlüftung dauert etwa 24 Stunden, anschließend wird die Leitung verschlossen und in etwa drei Wochen mit der Leitung aus dem Wasserwerk Westhoven verbunden.“ Künftig ermögliche die Verbindung der Wassernetze eine gleichmäßige Auslastung des Kölner Versorgungssystems. „Das zahlt sich besonders an heißen Tagen mit hohem Wasserbedarf für die Bürger aus“, so Andreas Cerbe, Netzvorstand der Rhein-Energie.

Versorgungssicherheit erhöhen

Die Installation einer rund 830 Meter langen Trinkwasser-Transportleitung im Jahr 2017 am Bayenthalgürtel, an die der Düker angeschlossen ist, war dem Bau der Verbindung unter dem Rhein vorausgegangen. Im Rechtsrheinischen verläuft die Verbindung über die Poller Wiesen zum Wasserwerk Westhoven. Die rund 3,1 Kilometer lange neue Trinkwasser-Transportleitung sollen die Versorgungssicherheit erhöhen. „Sollte links oder rechts des Rheins einmal ein Wasserwerk ausfallen, kann der Düker mit Kapazitäten der jeweils anderen Seite aushelfen“, sagte Projektleiter Martin Kaupe.

Im Normalbetrieb fließe nur eine geringe Menge Trinkwasser durch den Düker. „Eine Veränderung beim Geschmack des Wassers aus dem Hahn werden die Bürger nicht feststellen – die Verbindung der beiden Netze hat keinen merklichen Einfluss auf Beschaffenheit und Qualität des Trinkwassers“, so Kaupe. Der Bau des Dükers hat laut Rhein-Energie rund zehn, der der Leitungen und Anschlüsse weitere fünf Millionen Euro gekostet.

KStA abonnieren