Tweets zu möglichen BlockadenPolizei prüft Drohungen gegen Kölner Rosenmontagszug

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Der Kölner Rosenmontagszug

Köln – Der Kölner Rosenmontagszug steht in diesem Jahr im Fokus der Sicherheitsbehörden. Grund sind Drohungen, die sich gegen NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) richten, der auf einem Festwagen der Roten Funken mitfahren will. Beim Kurznachrichtendienst Twitter hieß es, in Köln stehe  der erste Rosenmontagszug bevor, der wegen „der längsten Sitzblockade“ nicht sein Ziel erreiche.  Die Idee, den Zug zu stören, war offenbar  entstanden, nachdem Bilder des Ministers in Karnevalsuniform veröffentlich worden waren.

Ein Sprecher der Kölner Polizei erklärte, es sei noch unklar, wie sie mit den Drohungen verfahren will. „Wir haben Kenntnis davon und prüfen, welchen Gehalt diese Drohungen haben. Grundsätzlich nehmen wir so etwas sehr ernst“, sagte ein Sprecher. In die Bewertung eingebunden seien die Abteilung Staatsschutz und andere Dienststellen.

Zugleiter: „Zug sollte nicht instrumentalisiert werden“

Vom Ergebnis hänge ab, ob das derzeitige Einsatzkonzept zum Rosenmontagszug bestehen bleibe – „oder ob wir es möglicherweise anpassen müssen“, so der Sprecher. Alexander Dieper, Zugleiter und Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, der Rosenmontagszug stehe für sich und sollte nicht instrumentalisiert werden. Die Planungen liefen unverändert weiter. „Um die Sicherheit  für den Innenminister kümmert sich die Polizei und der Personenschutz von Herrn Reul“, berichtete Dieper.

Alles zum Thema Herbert Reul

Ein Sprecher der Waldbesetzer erklärte, von einer breit angelegten Störaktion wisse er nichts. Es sei aber nicht ausschlossen, dass einzelne Gruppen selbstständig agieren würden.   Ein Sprecher der Aktion  „Ende Gelände“ sagte auf Anfrage,  der Kölner Karneval sei „kein Ort für Jubelbäder der Politiker in der Menge“. Reul habe im vergangenen  Jahr „Unfrieden im Rheinland gestiftet“ und  durch die Räumung des Hambacher Forstes viele junge Menschen „verletzt und traumatisiert“. Deshalb sei er in  Köln  an Karneval „nicht willkommen“.

Reul plant weiter mit Teilnahme am Zug

Andreas Büttgen, Sprecher der Bürgerinitiative „Buirer für Buir“, warnte die Aktivisten vor Aktionen im Umfeld des Rosenmontagszuges: „Gerade in Köln, wo es sehr viele Unterstützer für den Hambacher Forst gibt, würde man mit einer solchen Aktion an Karneval viele Menschen gegen sich aufbringen.“

NRW-Innenminister Reul plant dem Vernehmen nach bislang nicht, die Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug abzusagen.  Ein Sprecher erklärte: „Wir haben von diesen Posts auch gehört. Aber der Minister lässt sich die Vorfreude auf den höchsten rheinischen Feiertag nicht verderben.“     

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