Umbau in OssendorfBekommt NRW einen „Interims-Knast“?

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Ein verlassener Wachturm des Klingelpütz in Ossendorf

Ein verlassener Wachturm des Klingelpütz in Ossendorf

Köln – Wann das marode Gefängnis in Ossendorf nun endgültig neu gebaut wird, ist derzeit vollkommen unklar. Insider schließen nicht aus, dass der neue Klingelpütz, der ursprünglich ab 2021 grundsaniert werden sollte, auch in zehn Jahren noch nicht stehen wird. Denn vorher müssen erst die ebenfalls neu geplanten Anstalten in Willich und Münster fertig sein, damit die Kölner Häftlinge dort während des Umbaus in Ossendorf vorübergehend untergebracht werden können.

Unterdessen prüft das Justizministerium auch Alternativen. Weil die Kölner Justizvollzugsanstalt bei weitem nicht das einzige sanierungsbedürftige Gefängnis in NRW ist, kursiert in der Politik dem Vernehmen nach die Idee, im Land eine Art „Interims-Knast“ für wenige hundert Häftlinge zu errichten. Sie könnten dort jeweils so lange provisorisch untergebracht werden, bis ihre „Heimat“-Anstalten renoviert sind.

Neue JVA auf alternativem Grundstück offenbar keine Variante

Ein Sprecher des Justizministeriums sagte dazu auf Anfrage, derzeit sei „nichts Konkretes“ geplant. Ein alternatives Grundstück in Köln, wo unter Umständen eine neue JVA errichtet werden könnte, ist offenbar keine Variante. „Dafür müsste ein passendes Grundstück verfügbar sein. Derzeit haben wir aber nur das Bestandsgrundstück in Ossendorf“, sagte der Sprecher.

Klar sei aber: „Köln muss neu gebaut werden.“ Der Zustand für Häftlinge wie für Bedienstete sei „schwierig“. Das Gebäude aus den 60er Jahren ist teilweise von Schimmel befallen. Brandschutz und Elektrik sind veraltet. In den Wänden und Böden sind gesundheitsschädliches Asbest und PVC verbaut.

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