UmfrageKölner wünschen sich mehr Sportgeräte in Parks – Kritik an alten Turnhallen

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Sportgeräte wie im Inneren Grüngürtel, das wünschen sich viele Kölner auch in anderen Parkanlagen.

Sportgeräte wie im Inneren Grüngürtel, das wünschen sich viele Kölner auch in anderen Parkanlagen.

Köln – Joggen ist die beliebteste Sportart der Kölnerinnen und Kölner. Jeder zweite Einwohner zieht sich regelmäßig die Laufschuhe an, die wöchentliche Trainingszeit beträgt in den meisten Fällen zwischen einer und vier Stunden. Auf der Liste der am häufigsten betriebenen Sportarten folgen mit einigem Abstand Radfahren, Schwimmen und Fußball.

Geht es um den reinen Zeitaufwand, stehen Skateboardfahren mit etwa zehn Stunden und Triathlon mit acht Stunden in der Woche ganz oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Befragung der Stadtverwaltung, an der sich 2500 Bürger beteiligt haben. Ergänzend wurden Vereine, Schulen und Kindergärten um Auskunft gebeten.

Stadt will Angebot anpassen

Das Interesse gerade der Sportklubs war allerdings mäßig. Nur jeder siebte schickte den Fragebogen zurück. Dagegen beteiligten sich 40 Prozent der Schulen. Die Befragung dient der Stadtverwaltung dazu, das Angebot an Sportmöglichkeiten den Bedürfnissen anzupassen und insgesamt zu verbessern.

Ziel des sogenannten Sportentwicklungsplans sei es, „mehr Menschen in unserer Stadt in Bewegung bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit der Aufgabe hat die Verwaltung den Kieler Professor Robin Kähler und ein Team weiterer Wissenschaftler beauftragt. Die Planung müsse die von Statistikern erwartete Zunahme der Bevölkerung ebenso berücksichtigen wie den demografische Wandel und das sich verändernde Freizeitverhalten der Bürger. Die Verwaltung muss etliche neue Schulen bauen, für die Turnhallen und Sportplätze benötigt werden; auch das soll in die Planung einfließen.

56 Prozent der Teilnehmer an der Befragung sind mit dem Sportangebot in der gesamten Stadt zufrieden. Geht es dagegen um die Situation im eigenen Veedel, äußern sich lediglich 38 Prozent positiv. Überalterte Turnhallen und ein nicht ausreichendes Angebot an Schwimmbädern tragen zu der kritischen Bewertung bei. Die Sanierung von Sportanlagen und das Anschaffen moderner Geräte sind zwei der am meisten genannten Wünsche der Hobbysportler.

Gute Noten für Grünanlagen

Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten, in Köln in Parks, auf Grünflächen und Wegen Sport zu treiben? Sechs von zehn Bürger haben sich bei dieser Frage positiv geäußert. Gleichwohl fordern viele „eine Verbesserung der Nutzbarkeit“ durch Toiletten, intensivere Pflege, eine bessere Beleuchtung sowie die Ausstattung mit Fitness- und Turngeräten.

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Die von der Verwaltung beauftragten Wissenschaftler schätzen die „ökonomische Gesamtwirkung“ des Sports in Köln auf annähernd eine halbe Milliarde Euro im Jahr. Darin enthalten sind die Ausgaben eines jeden einzelnen Sporttreibenden für Kleidung, Geräte und Eintrittskarten von durchschnittlich 1000 Euro. Den Wert der ehrenamtlichen Arbeit der Vereinsmitglieder, würde man die Arbeit bezahlen, beziffern die Experten mit 410 Millionen Euro im Jahr.

An diesem Montag, 29. Januar, werden die Ergebnisse der Befragung in der Piazzetta des Historischen Rathauses vorgestellt. Bürgerinnen und Bürger haben im Rahmen der kostenfreien Veranstaltung die Möglichkeit, mit Schul- und Sportdezernentin Agnes Klein sowie dem Planer Kähler zu diskutieren. Beginn: 18 Uhr. Die Verwaltung bittet um Anmeldung per E-Mail an sportentwicklungsplanung@stadt-koeln.de

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