UniversitätsprojektKölner Studenten entwickeln smarten Container

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Das studentische Team der Uni Köln entwickelte im Rahmen eines Seminars einen smarten Luftfrachtcontainer.

Das studentische Team der Uni Köln entwickelte im Rahmen eines Seminars einen smarten Luftfrachtcontainer.

Köln – Ohne Flugzeug kein Handy. Auf diese einfach Formel kann man die Bedeutung der Luftfracht reduzieren. Denn 98 Prozent aller Smartphones werden nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftfracht per Flugzeug nach Deutschland importiert. Zu den Hauptgütern zählen nicht nur Handys, sondern Waren, die die deutsche Industrie etwa im Bereich des Maschinenbaus, der Automobilindustrie, der Pharmazie oder der Elektrotechnik benötigt. 2016 wurden Waren im Wert von 236 Milliarden Euro nach Deutschland ein- und ausgeführt. Die wichtigsten Frachtflughäfen befinden sich in Frankfurt, Leipzig und Köln.

Nicht selten werden aber Container während des Transports beschädigt – und damit auch der Inhalt. Die International Air Transport Association schätzt, dass jährlich Schäden in Höhe von 300 Millionen Euro auftreten. Einen smarten Container, der während seiner Reise überwacht werden kann, haben nun Studenten der Kölner Universität im Studiengang Wirtschaftsinformatik im Rahmen der Veranstaltung „Laboratory Course on Development“ entwickelt.

Digitalisierung der Luftfrachtindustrie

Unter dem Titel „Air Cargo 4.0“, setzte sich ein Team aus fünf Studenten – Philipp Mazur, Abdulkadir Ipek, Jonas Busch, David Deronja, Emanuil Agaronov unter der Anleitung von Daniel Döppner und Patrick Derckx – mit der Digitalisierung der Luftfrachtindustrie auseinander und entwickelten nach vier Monaten Arbeit einen Prototypen. Das Studentenprojekt ist aus der langjährigen Kooperation zwischen der Uni Köln und der Jettainer GmbH, einer Tochter der Lufthansa Cargo, entstanden.

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Und der Container kann einiges: Mit Hilfe aktuellster Sensorik ist der Behälter in der Lage, seinen „eigenen physischen Zustand und seine Umwelt wahrzunehmen“ und entsprechende Daten weitergeben, sagt Döppner. Die Sensoren sammeln Werte zu Temperatur, Geschwindigkeit, Geräuschen, Helligkeit und Erschütterungen und senden diese an ein Lagezentrum. Dieses kann aufgrund der Datenlage beurteilen, ob mit der Fracht alles in Ordnung ist.

„Mit den Sensoren können Informationen gesammelt, übertragen und für spätere Analysezwecke grafisch aufbereitet werden“, so Döppner. In der Praxis helfe dies, um physische Belastungen, wie extreme Temperaturen oder unsachgemäße Behandlung schnell zu erkennen, welche zur Beschädigung von Gepäck, Fracht oder Post in den Containern führen kann.

Praxisorientiert sei der Prototyp auch, weil anstelle einer zusätzlichen Infrastruktur das Team auf bestehende Sensoren in üblichen Smartphones zurückgriff – ein effizienter und zugleich effektiver Weg zum Datenaustausch. Nach offiziellem Abschluss des Uni-Projektes sind nun weitere Tests geplant, um künftig die Bewegungen eines „smarten Containers“ während realer Transporte zu begleiten.

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