Warnung vor Starkregen in KölnDas sollten Sie bei Unwetter unbedingt beachten

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Starkregen setzte auch 2017 Kölner Straßen wie hier in Ehrenfeld unter Wasser. 

Köln – Mit schwülwarmen Temperaturen, Gewittern und langanhaltendem Starkregen mit Niederschlägen von bis zu 40 Liter pro Quadratmetern in kürzester Zeit gleicht die Wettervorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Donnerstag, 31. Mai, und Freitag, 1. Juni, dem Wetter der vergangenen Tage im Rheinland und ganz NRW.

„Der Mai 2018 liegt im Vergleich der letzten 30 Jahre deutlich über dem Schnitt bei Temperaturhöhe, Gewitteranzahl und Regenmenge“, sagt Meteorologe Martin Schönebeck von der DWD-Station in Essen. Das damit einher gehende Risiko extremer Wetterereignisse wie Starkregen haben die Stadtentwässerungs-Betriebe Köln (Steb) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nun zum Anlass genommen, Informationen zur individuellen Vorbereitung darauf sowie Verhaltenstipps für Betroffene zu geben.

Wer ist gefährdet und wie kann man sich schützen?

Grundsätzlich jeder, und nicht selten geraten bei extremen Wetterereignissen auch Menschen in Not. Das Besondere an Starkregen etwa sei, dass er schlecht vorherzusagen ist. Während andere Wetterphänomene, wie zum Beispiel Stürme, sich über längere Zeit entwickeln, entstünden Extrem-Niederschläge oft überraschend, häufig bei Gewittern, erläutert das BBK im Internet.

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Bei Starkregen könnten so große Wassermassen zusammenkommen, dass ihnen weder Gebäude noch Infrastruktur gewachsen seien. Die Folge: Keller laufen voll, Straßen stehen unter Wasser, Kanalisationen werden überflutet – im schlimmsten Fall würden Häuser unterspült und Bäche verwandelten sich in Flüsse.

Wie gefährdet man tatsächlich ist, hänge sowohl von der Lage des Gebäudes, als auch von dem Haus selbst ab, ergänzen die Steb-Experten. Gebäude an einem Hang oder in Senken seien stärker bedroht, da das Wasser hier abfließe und sich sammle. Bei Häusern sei von Bedeutung, ob beispielsweise tiefliegende Räume mit Anschluss an die Kanalisation darin vorhanden sind. Abdichtungen, Rückstauverschlüsse und die Demontage tief liegender Anschlüsse seien geeignete Gegenmaßnahmen.

Welche Schäden können entstehen?

Außer der Überflutungsgefahr für Souterrainwohnungen, Kellerräumen und Tiefgaragen seien den Steb zufolge auch Erdgeschosse besonders gefährdete Gebäudeteile. De Schäden dabei reichen von einer Flutung von Gärten und Terrassen über das Aufschwimmen und Leckschlagen von Öltanks bis hin zur Beschädigung der Gebäudesubstanz.

Sofern beim Bau oder bei der Sanierung eines Gebäudes Problembereiche nicht vermieden oder ausreichen geschützt werden könnten, empfehlen die Ratgeber der Steb und BBK den Abschluss einer Versicherung gegen Elementarschäden, um im Fall des Falles zumindest das finanzielle Risiko zu mindern. Grundsätzlich gelte, je schwerer es Wasser gemacht werde, in die Nähe eines Hauses zu gelangen, desto besser.

Wie verhalte ich mich im Ernstfall und was passiert danach?

Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen abschalten, raten Steb und BBK. Überflutete Räume, in denen sich Stromkästen befinden sollten keinesfalls betreten werden. Auch das Durchschreiten überschwemmter Straßen oder Unterführungen sei lebensgefährlich. Durch den Druck im Kanal können außerdem Schachtabdeckungen hochgedrückt werden – der entstehende Sog sei ohne weiteres in der Lage, eine Person anzusaugen.

Nach einer Überflutung muss die Versicherung informiert und die Reparatur in Abstimmung mit dieser von einem Fachbetrieb durchführt werden. Zur Vermeidung von Bauschäden, Schimmel und Schädlingsbefall sollten überflutete Bereiche möglichst schnell getrocknet werden. Schäden am Gebäude – insbesondere an der Statik–, an Heizöltanks sowie an Elektroverteilern und Gasheizungen sollten ausschließlich Fachleute prüfen.

Die Steb sowie das BBK haben jeweils Hinweise auf ihren Onlineangeboten, aber auch in Broschüren zusammengetragen. Alle Informationen im Internet. www.steb-koeln.de/starkregen www.bbk.bund.de

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