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Schüsse am KölnbergFast sieben Jahre Haft für mutmaßlichen Hells-Angels-Anführer

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Rockerprozess 211117

Neun Monate wurde der so genannte Rockerprozess vor dem Kölner Landgericht verhandelt.

Köln – Nach neun Monaten Verhandlung mit mehr als vierzig Verhandlungstagen ist am Dienstag vor dem Kölner Landgericht der sogenannte Rockerprozess mit sechs Angeklagten zu Ende gegangen.

Der Anführer der mutmaßlichen Hells Angels Bande wurde wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt.

Das sind lediglich zwei Monate weniger als von der Anklage gefordert. Er kommt bis zur Rechtskraft des Urteils auf freien Fuß.

Komplizen erhalten Bewährungsstrafen

Seine fünf Komplizen erhielten unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung Bewährungsstrafen zwischen anderthalb und zwei Jahren.

Der ursprüngliche Anklagevorwurf „versuchter Mord“, bei dem es um eine Schießerei in einem Kiosk am Kölnberg ging, war bereits in einem früheren Verhandlungstermin nicht mehr aufrecht zu erhalten, weil die Beweise nicht reichten.

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„Niemand sollte getötet werden. Diese Einlassung ist nicht zu widerlegen“, hatte bereits die Anklägerin in ihrem Plädoyer festgestellt.

Schießerei bei Streit um Drogengeschäfte

Im Juni 2015 hatten die Rocker bei einem Streit um Drogengeschäfte in der Hochhaussiedlung Kölnberg auf zwei Söhne und die Frau des Kiosk-Besitzers geschossen. Die Brüder waren dabei lebensgefährlich verletzt worden, die Frau schwer. Alle drei hatten jedoch in der Hauptverhandlung die Aussage verweigert, um sich möglicherweise nicht selbst zu belasten.

Im Prozess ging es auch um eine Marihuana-Plantage, die von den Rockern im Kölner Umland betrieben worden war.

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