Veedels-CheckKölsch gibt es zum Glück auch in Amerika

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Heinrich Hau grüßt Köln aus Amerika.

Köln – Dieser Text ist Teil unserer Umfrage „Veedels-Check“, die noch bis zum 6. April 2018 läuft. Stimmen Sie ab für Ihr Veedel und gewinnen Sie attraktive Preise

Einmal Kölner, immer Kölner: Dieser Grundsatz gilt auch heute noch für Heinrich Hau. Wobei es in seinem Fall vielleicht eher „Einmal Vrings-Veedel, immer Vrings-Veedel“ heißen sollte. Der Exil-Kölner lebt seit den 1970er Jahren in den USA. Erst ein Job in der Stahlindustrie, dann Familie und Kinder hielten ihn auf der anderen Seite des großen Teichs.

Die Verbundenheit zu seinem Heimatviertel hat ihn aber nie losgelassen – darum stimmte er bei der Veedels-Check-Umfrage des „Kölner-Stadt-Anzeiger“ kurzerhand aus der Ferne für sein Vrings-Veedel – und schickte der Redaktion anschließend Grüße.

„Über die Jahre wurde ich oft gefragt: Vermisst Du Köln? Es war immer ein zögerndes Ja“, schilderte Hau. Doch ihm fehle vor allem die Gegend um den Chlodwigplatz herum, dort, wo er Zuhause war. „Mir gefällt einfach das ganze Drum und Dran dort“, berichtet der gelernte Großhandelskaufmann und schwärmt: „Die Kneipen, die Nachbarschaft, all die Läden direkt vor der Tür und der direkte Kontakt zu den Inhabern.“

„Kölsch ist hier irgendwie modern“

Atlanta, sein heutiger Wohnort, sei da natürlich ganz anders. Dort gingen sie zum Einkaufen einfach in einen riesigen Supermarkt. „An sich erinnert mich hier nichts an Köln.“ Aber: Selbst in der Hauptstadt des US-Bundesstaats Georgia könne man Sixpacks der Kölschbrauereien Reissdorf und Früh kaufen. „Kölsch ist hier irgendwie modern. Einige kleinere Brauereien versuchen es sogar nachzumachen.“ Nur mit der Backkunst hätten es die Amerikaner nicht so, berichtete Hau. „Früher hatten die nur so Gummibrot. Meine Mutter hat mir dann immer das Vollkornbrot per Post geschickt.“

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Mittlerweile wären die Brotwaren etwas besser. Doch trotzdem: „Es ist immer einer der Höhepunkte, gerade für meine Frau, wenn wir das erste Mal wieder richtiges Brot in Köln essen.“ Ebenso wie in seiner Jugend zieht es den Rentner dafür zur Bäckerei Brochmann auf der Severinstraße. Doch der erste Stopp jedes Heimaturlaubes ist für die Haus immer die Gaststätte „Früh em Veedel“. Auf ein oder mehrere Kölsch treffen sie sich dort mit alten Jugendfreunden, um von den alten Zeiten zu erzählen.

Mindestens eine Woche Köln

Daher kennt Hau auch noch die frühere Gaststätte „Hermanns“. „Meine Mutter stand dort 50 Jahre hinter der Theke“, sagt er stolz und fügt hinzu: „Sie wurde auch der Stadt-Anzeiger vom Chlodwigplatz genannt.“ Alle ein bis zwei Jahre macht Hau mit seiner Frau einen größeren Europa-Urlaub – und verbringt mindestens eine Woche in Köln. „Ich komme immer gerne zurück und übernachte nur im Vrings-Veedel“, so Hau. Denn natürlich wolle dort sein, wo er sich in Köln am wohlsten fühle.

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