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Vermögensverlust von 6,7 Millionen EuroAngeklagter schweigt vor Kölner Gericht

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landgericht

Der Haupteingang zum Justizzentrum Köln mit Amtsgericht und Landgericht an der Luxemburger Straße

Köln – Gewerbsmäßigen Betrug in 161 Fällen wirft die Staatsanwaltschaft Daniel H. vor, dem seit Dienstag vor dem Kölner Landgericht der Prozess gemacht wird. Hinzu kommt der Vorwurf, er habe ohne Erlaubnis Bankgeschäfte betrieben und daher gegen das Kreditwesengesetz verstoßen. Mit einem Schneeballsystem habe er einen „Vermögensverlust großen Ausmaßes“ verursacht; beziffert wird er mit rund 6,7 Millionen Euro.

Noch hat der 66-Jährige sich nicht zu den Vorwürfen geäußert. Treffen sie zu, ist von Folgendem auszugehen: Im Jahr 2015 schloss der Angeklagte über zwei Firmen, die er leitete, Verträge mit Einlegern; manchmal waren Finanzvermittler dazwischengeschaltet, denen gegenüber er falsche Angaben machte.

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Eine Firma befand sich im Rheinauhafen in Köln, für die andere wurde eine Hamburger Adresse genannt. Den Kunden, die den beiden Unternehmen ihr Geld überließen, machte Daniel H. (Name geändert) weis, er stelle die Beträge einer Schweizer Bank in Zürich zur Verfügung, die sie für ein Programm der Wertspekulation nutze. Er verbürgte sich selbst dafür, die Einlage werde – nebst Ertrag – zurückgezahlt. In Wirklichkeit verbrauchte er das Geld selbst. So schädigte er 140 Anleger.

Im November 2015 zahlungsunfähig

Spätestens im November 2015 sei Daniel H. zahlungsunfähig gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Wird sich der Angeklagte im Laufe des Prozesses zur Anklage äußern? Nach Aktenlage sei es für Daniel H. „besser, etwas zu sagen“, empfahl der Vorsitzende der 18. Großen Strafkammer. Jedenfalls komme eine Verständigung über das mögliche Strafmaß nur dann in Betracht. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. 

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