Verwaltungsrat entscheidetDie Sparkasse Köln-Bonn hat einen neuen Chef

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Sparkassen-Vorstand Ulrich Voigt

Sparkassen-Vorstand Ulrich Voigt

Köln – Die Sparkasse Köln-Bonn hat in Kürze einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Der Verwaltungsrat des kommunalen Kreditinstituts entschied in seiner Sitzung am Dienstag, den bisherigen Vize-Vorstandschef Ulrich Voigt zum neuen Chef zu ernennen. Er soll am 7. Mai von dem Gremium gewählt werden und kann sein Amt dann mit sofortiger Wirkung antreten. „Ich freue mich, dass wir eine zügige und schnelle Entscheidung gefunden haben“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Martin Börschel im Anschluss an die Sitzung.

Voigt führt die Sparkasse bereits seit 2018 kommissarisch, da der bisherige Vorstandschef Rüdiger Linnebank dauerhaft erkrankt ist. Ende März war Linnebank ein Jahr nach seinem Amtsantritt aus gesundheitlichen Gründen vom Vorstandsvorsitz abberufen worden. Die Entscheidung sei nötig, weil derzeit nicht absehbar sei, ob und wann sich der Gesundheitszustand des 51-Jährigen Zustand bessern wird, hieß es aus dem Verwaltungsrat. Als Folge der Entscheidung wird Linnebank erst einmal Mitglied des Vorstandes bleiben, jedoch ohne herausgehobene Stellung.

Die Sparkasse Köln-Bonn

Die Sparkasse Köln-Bonn ist die größte kommunale Sparkasse Deutschlands und zugleich die drittgrößte nach der Hamburger Sparkasse und der Berliner Sparkasse. Sie hat insgesamt 84 Filialen, 790 000 Privat- sowie 85 000 Firmenkunden.

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Bilanzsumme: 26,5 Milliarden Euro (2018). Bilanzgewinn: 24,2 Millionen Euro (2018). Beschäftigte: 3916, viele davon in Teilzeit. Das entspricht etwa 3000 Vollzeitstellen. Bis 2022 will das Institut 750 Arbeitsplätze sozialverträglich abbauen. (ksta)

Voigt galt von vorne herein als aussichtsreichster Kandidat. Sowohl in der Belegschaft als auch im Verwaltungsrat genieße er großes Vertrauen, heißt es. Der erfahrene Banker, der seit 2008 dem Vorstand angehört, habe das Geldhaus seit Monaten erfolgreich geführt. Die jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen für das vorige Jahr mit einem Bilanzgewinn von 24 Millionen Euro belegten die gute Arbeit des stellvertretenden Vorsitzenden. „Seine Probezeit als Chef hat er mit Erfolg hinter sich gebracht“, ist in der Sparkassenzentrale am Rudolfplatz zu hören.

Voigt, der Mitglied der SPD ist, trete „in seinem Handeln vollkommen unpolitisch auf und hat sich nie vereinnahmen lassen“. Er sei im vorigen Jahr als Vize berufen worden, um ihn an das Haus zu binden. Er hatte sich nach dem Ausscheiden von Arthur Grzsiek ebenso wie Linnebank für den Posten des Vorstandsvorsitzen beworben, kam aber nicht zum Zuge. Im Verwaltungsrat fürchtete man, dass Voigt bei der Wahl eines externen Kandidaten die Sparkasse verlässt. Bislang ist er für das Ressort Firmenkunden sowie die Finanzplanung und das Anlagengeschäft zuständig. Ob der Ressortzuschnitt so bleibt, wird Voigt nach seinem Amtsantritt entscheiden. Dem Vernehmen nach wird auch der erkrankte Rüdiger Linnebank weiterhin Zuständigkeiten erhalten, die dann vertretungsweise wahrgenommen werden, bis man möglicherweise eine vertragliche Lösung mit dem ehemaligen Sparkassenchef gefunden hat.  

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