Vom Land gefördertLaptops werden an Kölner Schulen nach sozialen Kriterien verliehen

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Yvonne Gebauer in Köln

NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer   zur aktuellen Lage an Schulen in der Corona-Pandemie im Kölner Rathaus.

Köln – Die 260 städtischen Schulen in Köln erhalten zusätzliche Finanzierungshilfen für die Anschaffung digitaler Endgeräte vom Land Nordrhein-Westfalen. Den Bescheid über eine Förderung in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro überreichte NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Historischen Rathaus bei einem Austausch über die aktuelle Lage an Kölns Schulen in der Corona-Pandemie mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport. Gebauer zufolge ist das Geld aufgeteilt in einen Anteil in Höhe von neun Millionen Euro, der für die digitale Ausstattung von Schülerinnen und Schüler mit besonderem Bedarf vorgesehen ist. Auf die Anschaffung von Laptops und Tablet-Computern für das Lehrpersonal entfallen demnach weitere 5,5 Millionen Euro.

„Insgesamt hat das Förderprogramm des Landes ein Volumen von 178 Millionen Euro, um in jedem Fall alle 365.000 Kinder, die in NRW in Mindestsicherung leben, zu erreichen“, sagte die Ministerin im Rathaus. Das Geld werde an die Schulträger verteilt, die den konkreten Bedarf vor Ort jeweils am besten ermitteln könnten, so die Kölnerin Gebauer weiter, die als Liberalen-Politikerin von 2004 bis 2012 Mitglied im Stadtrat gewesen ist. „Wir freuen uns sehr über die zusätzliche Unterstützung für die Schulen in unserer Stadt, denn wir investieren mit diesem Geld in das wichtigste Gut, das wir in Köln haben – unsere Zukunft“, sagte Henriette Reker.

Die Oberbürgermeisterin hob hervor, dass die Stadt bereits im März 13.500 „iPads“ für die Schulen zur Verfügung gestellt habe. „Bis Jahresende können mit der Förderung rund 20.000 weitere Tablets angeschafft und damit die Anzahl der Geräte verdreifacht werden.“

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Stadt verteilt Geld für Geräte nach einem „sozialen Index“

Aufgrund der schwierigen Unterrichtsgestaltung angesichts des Corona-Virus steht Köln als drittgrößter Schulträger in Deutschland vor besonderen Herausforderungen. Die Anträge der Schulen auf die Geräte lägen bereits vor und das Geld würde nun nach einem „sozialen Index“ in der Stadt verteilt, führte Robert Voigtsberger aus. Aber auch abseits der Belastungen durch die Pandemie sei die fortschreitende Digitalisierung in den Schulen ein wichtiges Ziel, die neben der Anschaffung der neuen Geräte und des Erlernens des richtigen Umgangs damit auch weitere Aufgaben bereithalte, stellte der Bildungsdezernent klar. Etwa bei der flächendeckenden Ausstattung der Schulen mit Zugängen zum Internet hätten die Bemühungen der Stadt bereits Früchte getragen „87 Prozent der Kölner Schulen sind mit W-Lan versorgt, 70 Einrichtungen verfügen bereits über Gigabit-fähiges Internet“, erläuterte Voigtsberger.

Das Ziel sei, hier zeitnah die 100-Prozent-Marke zu erreichen. Auch die „große Kraftanstrengung“ der Beschaffung, der Bereitstellung sowie der technischen Unterstützung der Geräte in den benötigten Größendimensionen verlaufe unter dem gegebenen Zeitdruck und der aktuellen Pandemie-Lage in Köln bislang durchaus positiv.

Lehrer in Köln sollen für digitale Arbeit ausgestattet werden

Die neuen Computer und Tablets, die durch Landesmittel jetzt für das schulische Netz angeschafft werde sollen, werden Schülerinnen und Schüler auf Leihbasis zur Verfügung gestellt, die keine eigenen Computer haben. Den Ablauf verwalten die Schulen nach eigenem Ermessen selbst. Auch für die Lehrerinnen und Lehrer in Köln sollen auf Basis der Förderrichtlinie des Landes kurzfristig bis zu 11.000 „iPads“ beschafft werden. Spätestens ab Jahresbeginn 2021 werden die Tablets laut Stadt demnach sukzessive ausgeliefert. Zusätzlich kündigt die Verwaltung an, aus Mitteln des „Digitalpaktes“ weitere 4000 Touch-Panels zu verteilen, um auch die Präsentationstechnik in den Klassenräumen Kölns weiter zu verbessern.

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Bei der Verbesserung der IT-Grundstruktur mit W-Lan-Abdeckung für die Schulen ist das Ziel der Stadt, mit „Netcologne als ausführendem Dienstleister“ eine entsprechende Anbindung aller Kölner Schulen bis Ende 2021zu erreichen. Auch die Supportleistungen und -qualität soll in Kooperation mit Netcologne weiter angepasst werden. Um dabei auch aktuelle Probleme und Wünsche berücksichtigen zu können, hat es kürzlich eine Abfrage zu Zufriedenheit und Bedarf zum digitalen Support unter den Kölner Schulen gegeben, deren Ergebnis in die Umsetzung der Serviceverbesserungen eingebunden werden soll.

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