Von Anke Engelke gegründetWie der Glücks-Chor die Kölner beglückt

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Die Sänger des Glücks-Chors proben eifrig für das nächste Konzert.

Köln – Vor fünf Jahren gründete die Schauspielerin Anke Engelke mit dem Musikwissenschaftler Gunter Kreutz und dem Kölner Chorleiter Max Weise den Chor der Muffeligen, einen Projektchor mit Menschen in schwieriger Lebensphase, denen etwas auf der Seele lag – etwa Trauer oder Krankheit. Über mehrere Wochen hinweg sollte anhand von Speichelproben und Befindlichkeitsfragebögen wissenschaftlich untersucht werden, ob Singen tatsächlich glücklich macht.

Ein Kamerateam dokumentierte das Projekt, der ARD-Film „Sowas wie Glück“ mit Anke Engelke entstand. Das Experiment war geglückt. Aus dem Muffeligen-Chor entstand der Glücks-Chor, der sich heute mit insgesamt 50 Sängern einmal pro Woche in Nippes trifft. Chorleiter Max Weise und die Sänger des Ensembles stellten sich den Fragen des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Was ist das Besondere an Ihrem Chor?

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Ein modernes Repertoire und Freude am Singen sind die Zutaten, die unseren Pop-Chor ausmachen. In den letzten fünf Jahren sind viele neue Gesichter dazugekommen. Wir sind eine bunte, fröhliche, gemischte Truppe zwischen 21 und 71 Jahren. Wie groß ist das Repertoire?Wir haben uns einen Fundus von etwa 30 Liedern erarbeitet. Die meisten davon sind Hits und Evergreens von bekannten Musikern, wie Sting, Patti Smith, Lady Gaga, Louis Armstrong, der französischen Sängerin Zaz und vielen anderen. Außer der Einstudierung neuer Songs wiederholen wir bei den Proben regelmäßig zwei Drittel des Repertoires. Bei unseren Konzerten werden meist zwischen zehn und 13 Songs präsentiert.

Welches Konzert gehört zu den Highlights der Chorgeschichte?

Sicherlich gehören unsere jährlichen Konzerte im Juni in der Nippeser Kulturkirche dazu. Dort treten wir regelmäßig mit zwei weiteren Chören auf. Lieder in Gemeinschaft mit anderen Chören zu singen animiert uns und macht großen Spaß. Besonders schön war auch das Mitsingkonzert 2015 im „Singenden Biergarten“. Da standen wir bei einigen Songs mit etwa 100 Sängern auf der Bühne, am heißesten Tag des Jahres, bei 38 Grad Celsius! Rund 800 Menschen im Publikum haben damals mitgesungen. Das war Gänsehaut pur.

An welche große Panne erinnern Sie sich?

So eine richtig große Panne haben wir, toi, toi, toi, noch nicht erlebt. Aber natürlich gab es ein paar kleinere „Pännchen“. Zum Beispiel war unser abgesprochenes Outfit beim Auftritt schon mal nicht wirklich perfekt. Oder in der Generalprobe kurz vor dem Konzert hat uns das Lampenfieber so sehr gepackt, dass nichts mehr klappte. Dann hieß es: Durchatmen, lächeln, gut aussehen und singen.“ Diese Konzerte waren unerwartet gut, und das Publikum war begeistert.

Vor welcher großen Herausforderung steht der Chor?

Fünf Jahre Glücks-Chor, da planen wir natürlich ein besonderes Jubiläumskonzert für den November 2018.

Wie würden Sie Köln in einem Lied besingen?

„Kölle is a Jeföhl“ und unsere Chorproben auch. Ein Chormitglied hat einmal einen Song von BAP („Do kanns zaubere“) um getextet, um unseren Chorleiter zu überraschen. Der Text des Liedes lautet folgendermaßen: „E wies Blatt Papier, met Note, dä Max am Klavier setz ich am Mittwoch un hür, wat hä sich usjedaach für mich. Bes ich avvrötsch in die Zick als et der Chor für mich nit joov und mir mi Levve vür dem singe op eimohl förkütt wie em Schloof. Refrain: Ich soll singe, wat dä Max do vöre spillt Irjendsujet met Jeföhl Jeder andre hätt jesaat, et es zo schwer dat Leed es schwierig. Nä dä Takt, dä krieje mer wirklich niemols hin…“

Der Chor, das Konzert

Geprobt wird immer mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr im Bürgerzentrum Nippes (Tanz- und Übungsraum), Turmstraße 3-5, 50733 Köln. Das Glückschor-Jubiläumskonzert zum fünfjährigen Bestehen findet am Freitag, 23. November, 20 Uhr, in der Edith-Stein-Realschule, Niehler Kirchweg 120, in Nippes, statt. Weitere Informationen im Internet. max@maxweise.com

www.maxweise.com

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