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Wahlniederlage in OffenburgDie Rückkehr von Harald Rau als Kölner Umweltdezernent

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Dezernent Harald Rau 

Dezernent Harald Rau 

Köln – Harald Rau hatte sich redlich bemüht, aber letztlich verloren. Bei der Oberbürgermeisterwahl in Offenburg unterlag der Parteilose deutlich dem CDU-Kandidaten. „Ich stehe zu meiner Niederlage“, sagt Rau am Montag im Kölner Rathaus. Denn nach monatelangem Wahlkampf in der baden-württembergischen Provinz, ist Rau zurück aus seinem „Urlaub“, wie er seine missglückten Stadtoberhauptsambitionen bezeichnet.

Jetzt ist Harald Rau wieder ganz das, wozu er bis 2024 in Köln eingestellt wurde: Beigeordneter für Umwelt, Soziales und Integration.

„Ich fühle mich keineswegs klein“, sagt er nun, zurück im Dezernenten-Alltag. „Ich komme mit einer vollen Agenda zurück. Luftreinhalteplan, Wohnraumsatzung, Verwaltungsreform“ und ähnliches seien nun wieder seine Aufgaben. Dabei habe ihm Oberbürgermeisterin Henriette Reker ihre volle Unterstützung zugesagt. Das habe sie zuletzt „in mehreren Gesprächen betont“.

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Förderprogramm für Hausbesitzer

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Köln nach der Niederlage in Offenburg musste Rau also nun für Kölner Umweltthemen werben und nicht mehr um Wählerstimmen. Er stellte im Rathaus ein städtisches Förderprogramm vor, das Hausbesitzer unterstützen und motivieren soll, ihre Gebäude energetisch zu sanieren. Das Programm „Altbausanierung und Energieeffizienz – klimafreundliches Wohnen“ wurde vom Rat im März beschlossen und läuft nun an.

Die Stadt stellt insgesamt eine Million Euro bereit, mit der sie zum Beispiel die Installation von besseren Dämmungen, Fernwärmesystemen oder Solaranlagen bei bestehenden Gebäuden subventioniert. Bevor Rau das Projekt erläuterte, machte er zunächst einmal die „enttäuschende Feststellung“, dass die Landes- und Bundespolitik „den Klimaschutz eher nachrangig behandelt“. In Köln sei das anders, die Stadt habe sich bereits 1992 dazu verpflichtet, den CO2 -Ausstoß stark zu senken. Das nun vorgestellte Förderprogramm für Immobilienbesitzer helfe dabei. „Unser Ziel ist es, dass jedes Jahr zwei Prozent der Altbauten energetisch saniert werden“, sagt Rau. Das Subventionsprojekt solle Eigentümer dazu animieren.

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Wohnungs- und Hausbesitzer können bis zu maximal 30.000 Euro Zuschuss für den Einbau etwa moderner Fenster, einer Photovoltaikanlage oder einer Holzpelletsfeuerung erhalten. Dazu müssen sie bei der Stadt die Maßnahme vorstellen und eine Förderung beantragen, die dann geprüft wird. Unterstützt werden Sanierungen, die noch nicht begonnen haben und ausschließlich in bestehenden Gebäuden. Zudem bietet die Stadt in Zusammenarbeit mit der Verbraucherschutzzentrale Energie-Beratungen an, die für die ersten 40 Antragsteller kostenlos sind. Die Immobilienbesitzer haben ein Jahr Zeit, die Maßnahme umzusetzen. „Der Altbaubestand muss bis 2050 CO2 -neutral sein“, sagt Barbara Möhlendick, Leiterin der Koordinationsstelle Klimaschutz im Umweltdezernat. Das sei zurzeit fast kein Altbau. Das Programm solle eine Ergänzung sein zu den Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Weitere Informationen zu dem Förderprogramm stehen auf der Internetseite der Stadt Köln.

www.stadt-koeln.de

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