Wegen CoronaBäckerei Hütten schließt Filiale in der Kölner Südstadt und eröffnet neue

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Bäckerei Hütten

Die Bäckerei Hütten schließt ihre große Filiale in der Südstadt

Köln – Sie war eine Institution in der Kölner Südstadt: Die Bäckerei Hütten hat ihr Ladenlokal an der Darmstädter Straße/ Ecke Bonner Straße dicht machen müssen. Der Grund: Corona. „Das Café ist ziemlich groß, und wir konnten es in den vergangenen Monaten nicht nutzen. Dann trägt sich das finanziell irgendwann einfach nicht mehr", sagt Reiner Hütten, der Chef des Familienbetriebs, der seit 150 Jahren in Köln ansässig ist.

Auch wenn Gastronomiebetriebe inzwischen längst wieder ihre Innenbereiche öffnen dürfen – Hütten sagt, er könne nicht eigens Personal dafür abstellen, das bei jedem Kunden, der zwei Brötchen isst, den Test oder die Impfbescheinigung kontrolliert. „Restaurants können das vielleicht eher stemmen."

Die übrigen fünf Filialen bleiben geöffnet

Gegenüber dem Laden, den er nun verlassen muss, befindet sich seit 1977 die Backstube von Hütten, früher war dort auch ein Straßenverkauf. Den wolle er nun womöglich wieder eröffnen, überlegt Hütten. Das Problem: Nach seinen Informationen soll in den Standort Darmstädter Straße demnächst eine große Bäckereikette einziehen - in diesem Fall wolle er auf die Eröffnung verzichten. „Ich stelle mich nicht in die zweite Reihe."

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Die guten Nachricht für alle, die gerne bei Hütten einkaufen: Die anderen fünf Filialen, unter anderem der Laden in Deutz, bleiben geöffnet. „Hütten ist da und wird auch immer da sein", sagt der Chef. Sein Sohn habe gerade erst den Meistertitel bestanden.

Die Stammkunden in der Südstadt müssen dann wohl künftig ein paar Meter weiter gehen, um ihre gewohnten Brote und Brötchen zu bekommen. An der Bonner Straße 86 hat Hütten gerade Ladenräume und Außenfassade renoviert, die Filiale hat seit kurzem wieder geöffnet. 

Handgeschriebener Dankesbrief von Angela Merkel

Das Familienunternehmen, das seit 1871 in Köln ansässig ist, zählt zu den ältesten Bäckereien der Stadt - und ist womöglich die einzige, die einen persönlichen Brief der amtierenden Bundeskanzlerin erhalten hat. Vorigen Sommer hatte Reiner Hütten Printen in Dom-Form verkauft - mit Clownsgesicht und Mundschutz und dem eingekölschten Merkel-Slogan „Mir schaffen dat". 

Ein Stammkunde, der SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Mützenich, nahm einen Lebkuchen mit nach Berlin, legte ihn Angela Merkel auf den Schreibtisch, und die bedankte sich später mit einem handgeschriebenen Brief bei Reiner Hütten. „Sie schrieb, sie habe sich sehr gefreut", erzählt er. Eine Kopie des Briefs hängt heute in der Fililale an der Deutzer Freiheit.

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