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Wegen CoronaKölner Club „Ivory“ schließt – Betreiber durch Raster gefallen

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Der Nobel-Club „Ivory“ eröffnete erst kurz vor der Pandemie neu.

Köln – Ob FC-Stars wie Anthony Modeste, Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher oder die britische Schauspielerin Keira Knightley:  Im „Ivory“ an der Limburger Straße gaben sich seit 2004 etliche Prominente die Klinke in die Hand. Techno-Urgestein und Scooter-Frontmann H.P. Baxxter ließ sich 2019 nach Eröffnung des c/o-Pop-Festivals zum Feiern in den Nobel-Club im Belgischen Viertel chauffieren. Manch einer sprach davon, es hätten Foto-Verbote geherrscht, um die feiernde Prominenz vor Dokumentation zu verschonen.

Kölner Club Ivory fiel durchs Raster

Nun ist klar: Der Club in der Nähe des Friesenplatzes wird wohl nicht mehr öffnen. Das bestätigte Betreiber Etienne Verreet auf Nachfrage. Gründe dafür seien die fristlose Kündigung des Mietverhältnisses durch den Vermieter sowie die Corona-Pandemie.

„Wir haben einmal die Soforthilfe in Höhe von 9000 Euro erhalten, aber danach keine Hilfsgelder mehr bekommen, da wir kurz vor Ausbruch von Corona den Laden mit einer neuen Gesellschaft neu eröffnet haben. Da wir also ähnlich wie Start-ups keine Zahlen vorweisen konnten, griffen die Hilfen nicht“, sagt der 39-Jährige. Die wirtschaftlichen Konsequenzen bei ausbleibendem Umsatz seit 14 Monaten seien fatal, so der Unternehmer. Über eine Härtefallregelung hätte man nun zwar doch noch auf Unterstützung hoffen können, so der Clubbetreiber, aber dann habe man sich mit dem Vermieter zerstritten. 

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Besonders bitter sei, dass das Ivory nur kurz geöffnet hatte – in einer mehrmonatigen Umbauphase war der Laden vorher  modernisiert worden. Ein neues DJ-Pult, ein neues Lichtsystem, neue Boxen: Verreet war bereit für den Neustart gewesen. „Jetzt geht mir ein Club flöten, der eine halbe Millionen wert ist und in den ich insgesamt genauso viel investiert habe“.

Viele aus der Branche hätten den Glauben verloren und seien hochverschuldet. Er selbst habe noch einigermaßen Glück gehabt, da der Betriebswirt notfalls wieder für seine Eltern arbeiten könnte, die Düsseldorfer Unternehmer seien.  

Es ist nicht der erste Club, der pandemiebedingt seine Pforten für immer geschlossen hat. Vergangenes Jahr hatte schon das legendäre Roxy sein Aus verkündet.

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