Wegen CoronaKölner Veedelsfeste werden abgesagt – Körnerstraße hofft auf Alternative

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Landmannstraße Straßenfest

Typische Szene von einem Straßenfest auf der Landmannstraße in Neuehrenfeld

Köln – Feiern, Schlemmen, mit der Familie und mit Freunden und Bekannten gemeinsam Spaß haben – das Motto der Straßenfeste in den Stadtteilen wirkt wie ein Gegenentwurf zu den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Mit Tausenden von Besuchern, gesperrten Straßen und einer Vielzahl von Händlern und Schaustellern gelten sie als Großveranstaltungen. Somit darf bis einschließlich 31. August keines der Veedelsfeste stattfinden. So hat es der Krisenstab der Bundesregierung verfügt.

„Das Körnerstraßenfest findet statt“, überrascht allerdings Jan-Marc Kutscher, einer der Organisatoren der einst von Anwohnern ins Leben gerufenen Ehrenfelder Kultveranstaltung. Er schränkt jedoch sofort ein, dass es nicht wie gewohnt am ersten Wochenende der Sommerferien stattfinden könne. Der Plan sei, das Fest am Samstag vor dem traditionellen Adventsbasar in der Straße steigen zu lassen. Somit würde das ganze erste Dezemberwochenende gefeiert – wenn es denn möglich ist.

Eventunternehmer von der Gathen ist pessimistisch

Gar nicht mehr nach Feiern zumute ist dagegen Wilhelm von der Gathen, der mit seinem Eventunternehmen Werbepraxis gleich ein ganzes Dutzend von Straßenfesten in der ganzen Stadt vom Frühjahr bis Herbst organisiert. Gestrichen sind aus dem Kalender klangvolle Festbezeichnungen wie Mülheim live, Deutz feiert, das Lindenthaler Flair und die Straßenfeste auf der Landmann- und der Venloer Straße. „Ich fürchte, dass in diesem Jahr nichts mehr stattfinden kann“, sagt der Unternehmer.

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Zwar gelte das Verbot bis Ende August, doch von der Gathen fürchtet auch um die September-Termine – etwa die Dellbrücker Festmeile, das Sülzer Carréefest oder den „Längste Desch vun Kölle“ auf der Severinstraße.Seinen Pessimismus begründet er so: „Die ansässigen Händler werden so gebeutelt sein, dass sie sich womöglich wegen der Kosten nicht an einem Fest beteiligen können. Außerdem rechne ich damit, dass die Besucher noch sehr zurückhaltend wären und daher viele gar nicht kommen würden“, so von der Gathen. Eine Verschiebung der von Mai bis August schon definitiv abgesagten Termine in die Monate September und Oktober hält er nicht für sinnvoll. Dann gäbe es zu viele Parallelveranstaltungen.

Er betont aber, dass trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten für seine Firma und die vielen kleinen Standbetreiber – etwa die mit den gebrannten Mandeln und Zuckerwatte – Einzelhändler, Künstler und Bühnentechniker die Gesundheit der Menschen vorgehe.

Rheinfood, Rheinromantik und Streetfood-Fest fallen aus

Ähnlich äußert sich Michael Gerhold, Präsident der Nippeser Bürgerwehr, die Ende Mai das Straßenfest auf der Neusser Straße ausgerichtet hätte. Auch das findet nicht statt. „Wir haben ja damit gerechnet. Nicht zuletzt, weil es schon in den letzten Wochen schwierig war, mit den Einzelhändlern über eine mögliche Teilnahme zu sprechen“, sagt Gerhold. Er bedauert, dass nun das gesamte Korps der Bürgerwehr nicht wie sonst zusammenkommen kann. Aber auch um die Vereine und Institutionen aus dem Stadtteil, die sich sonst auf der Neusser Straße präsentierten, tue es ihm leid. Vielleicht könne man das im Herbst mit einem Veedelsfest nachholen. Erste Überlegungen gebe es bereits.

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Die fürs erste Maiwochenende geplante Premiere „Rheinfood“ am Hochufer vor dem Porzer Bezirksrathaus wird ebenso abgesagt wie das Straßenfest „Rheinromantik“-Fest, das parallel zu den Kölner Lichtern stattfinden sollte. „Das Streetfood-Fest holen wir 2021 nach“, sagt Bezirksbürgermeister Henk van Benthem. „Jetzt einen Termin für den Herbst zu planen ist zu unsicher. Dann lieber ein Jahr später mit vollem Schwung.“

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