Wegen Rassismus-VorwurfsKölner Band entschuldigt sich bei „Let's Dance“-Jurorin

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Die ehemalige Profi-Tänzerin Motsi Mabuse sitzt in der Jury der TV-Show „Let´s Dance“

Köln – Auf den bekannten Internetplattformen gibt es eine hitzige Rassismus-Diskussion. Im Video zu ihrem Lied „Kumm los jonn“ haben die Räuber die Jurorin der TV-Tanzshow „Let’s Dance“, Motsi Mabuse, persifliert: Zu sehen ist in dem Clip ein Bandmitglied, das mit dunkler Schminke im Gesicht und schwarzer Perücke auf dem Kopf als Motsi Mabuse verkleidet ist. Das Video haben die Räuber aus dem Netz genommen und sich bei Motsi Mabuse entschuldigt.

„Blackfacing ist rassistisch!!!“, hatte die Tänzerin bei Instagram geschrieben. Auf Twitter kommentierte sie: „Es ist nicht lustig, es ist keine Comedy. Es ist ein Problem, dass die Menschen in Deutschland sich weigern, zu verstehen.“ „Blackfacing“ kam in den USA im 19. Jahrhundert auf: Für Unterhaltungsauftritte verkleideten sich weiße Schauspieler immer wieder als schwarze Sklaven, malten sich dunkel an und schminkten sich dicke Lippen.

„Blackfacing“: Räuber sprechen von „Missverständnis“

Die Band sprach von einem „Missverständnis“ und kündigte an, Mabuse zu fragen, ob sie sich vorstellen könne, selbst in dem Video mitzuspielen. Dem Vernehmen nach hat die gebürtige Südafrikanerin sich über die Entschuldigung gefreut und angekündigt, Kontakt mit der Band aufzunehmen.

Diskussionen über rassistische Stereotype im Karneval sind nicht neu: Bis vor vier Jahren nannte sich eine Kölner Karnevalsgesellschaft „Mülheimer Neger“ – nach massiver öffentlicher Kritik heißen sie jetzt „Müllemer Klütte“ und betonen, der kölsche Begriff für Kohle habe nichts mit dem vorherigen Namen zu tun. Inzwischen sind viele Karnevalisten sensibilisiert.

Kölner Karneval: Indianerkostüme in der Kritik

Auch Indianerkostüme stehen mittlerweile in der Kritik – unter anderem, weil der Begriff „Indianer“ den Stämmen im Zuge der Kolonialisierung Nord- und Südamerikas aufgezwungen wurde und dadurch im Zusammenhang mit der Vernichtung eines Großteils der indigenen Bevölkerung steht.

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Auch die KG Frechener Negerköpp benannte sich vor zwei Jahren nach massiver Kritik um – in einer Umfrage dieser Zeitung im Internet fanden drei Viertel der Teilnehmer das indes „übertrieben“. Auch Motsi Mabuses Rassismus-Vorwurf gegen die Räuber können viele Nutzer der digitalen Plattformen nicht nachvollziehen. Vom Vorwurf des „Blackfacing“ distanzieren sich die Räuber trotz Entschuldigung – alle Darsteller seien schließlich Bandmitglieder gewesen.

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