- Die neue Corona-Teststation am Kölner Hauptbahnhof soll im Lauf der Woche starten.
- Dort können sich alle Menschen testen lassen, egal woher sie kommen.
- Die bisherigen Erfahrungen mit dem Corona-Testzentrum am Flughafen zeigen aber vor allem eines.
Köln – Die Corona-Teststation am Flughafen ist schon mehr als einen Monat in Betrieb. Nun baut das Rote Kreuz auch auf dem Breslauer Platz am Kölner Hauptbahnhof ein Testzentrum auf. Auch die soll das Virus auf seinem Weg nach Köln stoppen. Ein Überblick.
Betriebstag 37 der Corona-Teststation am Flughafen, es ist früher Nachmittag, vor den weißen Bau-Containern an Terminal 2 steht nun niemand mehr, die letzten Reiserückkehrer für diesen Moment haben gerade die unangenehme Abstrich-Prozedur hinter sich gebracht. Nils Kirner von den Johannitern checkt noch einmal den Flugplan und atmet kurz durch.
Tatsächlich, zwei Stunden relative Ruhe, bevor die nächsten Maschinen aus Mallorca landen. „Heute Nacht kommen noch mehr Flüge aus Spanien und danach aus der Türkei. Dann wird es hier wieder voll“, sagt Kirner. Während er das sagt, wird etwa 13 Kilometer Luftlinie entfernt am Hauptbahnhof die nächste mobile Corona-Station aufgebaut.
Wie ist die Lage am Testzentrum am Flughafen?
Sowohl die betreibenden Johanniter als auch die Feuerwehr loben derzeit die Abläufe. Inzwischen ist vieles digitalisiert, die Patienten selbst können ihre Daten per App hinterlegen, was die Wartezeit verkürzt. 28594 Abstriche wurden nach Angaben der Stadt bisher am Flughafen gemacht, der weit überwiegende Anteil der Testpersonen kommt von einer Reise zurück. Während die Station zu Beginn allen Menschen, also auch Anwohnern, offenstand, sind inzwischen aus Kapazitätsgründen nur noch Rückkehrer aus Risikogebieten zugelassen.
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Diese müssen innerhalb von 72 Stunden einen Abstrich machen lassen, der kostenlos ist. „Als Beleg reicht ein Flug- oder Fernbusticket oder bei Autofahrern auch eine Tankquittung oder eine Maut-Vignette“, sagt Kirner. Bis Ende Januar soll das Dutzend Container zunächst stehen, so lange gilt der aktuelle Vertrag zwischen Johannitern und Feuerwehr. Der Lkw, der anfangs als Teststation diente, steht nun auf einem Abstellplatz am Rande des Flughafengeländes.
Was passiert, wenn wieder mehr Flugzeuge in Köln landen oder die Infektionen in anderen Ländern zunehmen?
Sollten in Köln/Bonn deutlich mehr Rückkehrer aus Risikogebieten ankommen als zurzeit, würden die Kapazitäten in der Teststation zeitnah aufgestockt. „Sowohl Platz als auch Personal können wir jederzeit erweitern“, sagte Feuerwehrchef Christian Miller am Montag am Flughafen. „Wir rechnen auch bald wieder mit steigenden Zahlen. Es macht sich jetzt schon bemerkbar, dass es wieder mehr Kontakte zwischen den Menschen gibt als zu Zeiten des Lockdowns“, so Miller. Auch die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs trage dazu bei.
Werden Reiserückkehrer in Köln besonders oft positiv getestet?
Darauf deutet zumindest nach den bekannten Zahlen nichts hin. 344 der Tests am Flughafen waren bisher positiv, das sind etwa 1,2 Prozent. Zwar lassen sich auch Reiserückkehrer beim Hausarzt untersuchen und nicht sämtliche Testpersonen am Airport kamen aus dem Ausland zurück. Doch der Anteil der positiven Befunde aller Tests in der Stadt seit Krisenbeginn ist mit 1,65 Prozent etwas höher. Bis zum Wochenende waren 4141 der 251525 Abstriche positiv. Die Stadt erhebt keine gesonderte Statistik von Reiserückkehrern.
Jetzt kommt also auch am Hauptbahnhof eine Teststation. Sind die Abläufe mit denen am Flughafen identisch?
Nicht ganz. Am Breslauer Platz vor dem Musical Dome können sich alle Menschen, die aus dem Ausland zurückkommen, testen lassen, egal aus welchem Gebiet. Zudem wird dort mit etwas geringerer Kapazität gestartet. Während am Flughafen maximal sechs Teststellen gleichzeitig öffnen, werden es am Bahnhof zunächst zwei, kündigte Feuerwehrchef Miller an. Auch werde die Station um 23 Uhr schließen und nicht wie am Flughafen 24 Stunden besetzt sein. Am heutigen Dienstag seien Probeläufe geplant, die Eröffnung im Laufe der Woche.
