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Wo liegen die Grenzen?Promis reden über ungeschriebene Regeln im Alltag

Lesezeit 3 Minuten
Sabine Heinrich

Mo­de­ra­to­rin Sabine Heinrich

Köln – Diskussionen über Politik können die Gemüter schnell erhitzen, in manchen Freundeskreisen kommen sie – aus schierer Vorsicht – gar nicht erst auf den Tisch. Sabine Heinrich hält das für geradezu absurd: „Mit wem soll man denn sonst über Politik reden, wenn nicht mit seinen Freunden“, fragt die WDR-2-Moderatorin. Unsichtbare Fallen im Alltag wie diese sind demnächst Thema ihrer TV-Show „Nicht dein Ernst“.

Zusammen mit Entertainer Jürgen von der Lippe und jeweils einem prominenten Gast pro Folge verhandelt die 43-Jährige vom 26. Januar an im WDR-Fernsehen die unausgesprochenen Regeln des Miteinanders und jene Situationen, in denen die Grenze zwischen gesellschaftlich Akzeptiertem und Peinlichkeit fließend ist: Ist es okay, Kinder von Freunden zu maßregeln oder mit Kollegen über Geld zu reden? „Das kann man nicht mit ja oder nein beantworten. Es lohnt sich aber, darüber zu sprechen“, sagt die Wahlkölnerin im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Gäste geben Privates preis

Persönliche Anekdoten und Haltungen der Gäste seien gefragt. Unter ihnen finden sich etwa Frank Plasberg, Meltem Kaptan, Elena Uhlig und Khalid Bounouar. Mit Schauspieler Michael Kessler („Schmidts Katze“) geht es beispielsweise um unvernünftiges Geldausgeben. „Er hat die Frage zunächst nicht verstanden“, so Heinrich. Als sie dann ihrerseits von einer nächtlichen Aktion – einer unüberlegt gebuchten Flugreise am nächsten Morgen – erzählte, habe er nur verwundert gesagt: „Aber das ist doch gar nicht so unvernünftig.“ „Mit Janine Kunze haben wir über Liebe, Sex und Partnerschaft gesprochen. Sie war eine echte Türöffnerin“, so Heinrich.

Lob für Co-Moderator Jürgen von der Lippe

Und die Arbeit mit Kollege von der Lippe? „Ich bin Journalistin, er ist Entertainer, das ist eine spannende Kombination. Ich habe eine Aufgabe, ich stelle die Fragen, ich versuche eine Struktur reinzubringen, und er macht das so gelassen“, sagt Heinrich. Und: „Er ist keiner, der immer nur von früher redet, sondern nach vorne schaut, zeitgemäß ist. Und er hat einen guten moralischen Kompass, an dem man sich entlanghangeln kann“.

WDR lud Heinrich an Weiberfastnacht zum Casting ein

Die in Unna im Ruhrgebiet geborene Heinrich wurde als Sprecherin beim Jugendsender Einslive bekannt. Seit 18 Jahren lebt sie in Köln. Ausgerechnet an Weiberfastnacht habe ihr Casting damals beim WDR stattgefunden. „Da kam ich mit dem Zug aus Münster. Das war ein Kulturclash.“

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Doch inzwischen ist der Karneval im Familienalltag mit Kind gänzlich verinnerlicht. Da wird gebastelt, genäht. Keine einfache Aufgabe, wenn es darum geht, die Erwartungen an das perfekte Kostüm zu erfüllen: „Es muss warm genug sein, auf jeden Fall lustig, auf keinen Fall sexy, aber trotzdem nicht ganz doof ausschauen“. Für ihr Kind ist ein besonderes Kostüm geplant: „Ein Lappenmann. Die Flicken hat die Familie gesponsert, und wir lassen es in einer Schneiderei anfertigen“.

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