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Zentrale PlattformTickets für städtische Museen in Köln bald digital buchbar

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Museum Ludwig

Mit der Sonderausstellung „Andy Warhol Now“ im Museum Ludwig startet das Angebot – sobald die Museen wieder öffnen. Foto: dpa

Köln – Der Kölner Museumsdienst führt ein digitales Ticketsystem für die Zeit nach dem Corona-Lockdown ein. Anlässlich der Sonderausstellung „Andy Warhol now“ im Museum-Ludwig soll die zentrale Online-Plattform starten, das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud (WRM) wird mit der Sonderausstellung „Bon Voyage, Signac!“ (voraussichtlich ab 5. März) folgen. Nach und nach sollen die anderen städtischen Museen wie das MAKK, das RautenstrauchJoest oder das NS-Dok-Zentrum an das Buchungssystem angeschlossen werden. Es sei vorerst nicht daran gedacht, das Online-Ticketing auch auf den Besuch der Ständigen Ausstellungen auszuweiten, erklärt Matthias Hamann, Direktor des Museumsdienstes Köln. Technisch sei das allerdings möglich.

Vorher einen Timeslot buchen

Die Corona-Hygienevorschriften auch nach dem Lockdown werden bis auf weiteres eine Kontingentierung der Besucherzahlen in allen Museen notwendig machen. Bisher wird je Besucher eine Fläche von zehn Quadratmetern kalkuliert, so dass sich für jede Ausstellung eine andere maximale Besucherzahl ergibt. Das Online-Buchungssystem ermöglicht es, Tickets für einen zweistündigen Museumsbesuch für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit im Voraus zu buchen, erklärt Hamann. So könnten die Besucherzahlen über den Tag und die Woche verteilt werden. Andererseits könne jeder Online-Bucher auch verlässlich davon ausgehen, dass er tatsächlich Einlass erhält. Die Museen würden aber immer auch Tickets im Freiverkauf an der Museumskasse vorhalten, so dass insbesondere für weniger Internet-affine Museumsbesucher ein spontaner Besuch möglich bleibe. „Das System wäre ohnehin installiert worden“, so Hamann, „Corona hat den Start nur zeitlich forciert“. Es handele sich dabei um eine neue Software, die nur auf das bereits einheitliche Kassensystem aller städtischen Museen aufgespielt werde.

Premiere ohne Testlauf 

Das System hat zur Eröffnung der Warhol-Ausstellung im Museum Ludwig im Echttest Premiere. „Wir haben noch keine Erfahrung damit, denn wir konnten es ja noch nicht ausprobieren“, erklärt Anne Niermann, Sprecherin des Museum Ludwig. Da der Eröffnungstermin immer noch nicht festgelegt werden konnte, habe auch ein Vorverkauf noch nicht stattfinden können. „Wir sind bereit, die Ausstellung steht, das Hygienekonzept. Wir warten noch die Bund-Länderkonferenz Anfang Februar ab.“ Direktor Yilmaz Dziewior rechnet zur der Wiedereröffnung mit einem großen Andrang auf die Sonderausstellung. Deshalb empfiehlt er, sich nach Bekanntgabe des Eröffnungstermins mit der Buchung zu beeilen. Das Museum werde die Öffnungszeiten verlängern. Von Dienstag bis Donnerstag sowie am Sonntag werde es von 10 bis 20 Uhr und am Freitag und Samstag von 10 bis 22 Uhr geöffnet haben.

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Unter „Buchbare Angebote“ konnten über die Internetseite des Museumsdienstes bisher individuelle Führungen für Gruppen, Workshops oder Kindergeburtstage im Museum gebucht werden. Wenn die Museen wieder offen sein werden, werde der Link „Bitte melden Sie sich an“ auch wieder zu den entsprechenden Angeboten führen, erklärte Hamann.

Hygienevorschriften in den Museen

Für die Museen werden auch nach dem Lockdown strenge Hygienevorschriften gelten, die die Besucherzahl limitieren. Das Wallraf-Richartz-Museum (WRM) baut derzeit die Signac-Sonderausstellung im 3. Stock des Museums auf. Hier stehen 1000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, die also die gleichzeitige Anwesenheit von maximal 100 Besuchern zulässt.  Dazu kommen die Besucher der Ausstellungen auf den beiden anderen Sammlungsetagen. „Wir werden also im Haus auch Eingangsbereich, Garderobe, Toiletten oder Treppenwege so regulieren, dass sie immer den aktuellen Vorschriften entsprechen “, so Stefan Swertz vom WRM.

Ausbau der Digitalangebote 

Die Kölner Museen werden werden auch ihre digitalen Angebote ausbauen, kündigte Hamann an. Im Lockdown hat sich das kulturelle Leben ins Internet verlagert. Galerien und Museen suchen nach neue Methoden, ihr Publikum zu erreichen. „Coronahat uns hierkalt erwischt“, räumt Hamann ein, „da ist Luft nach oben.“ Deshalb sollen sukzessive die Angebote für Online-Museumsbesuche ausgeweitet werden. Dazu gehören digitale Rundgänge und Führungen, die Online-Präsentation der Ausstellungen, das bereits eingeführte Filmformat „Bilderreisen“, digitale Veranstaltungen, Schulungen und Kreativkurse unter anderen für Lehrer und Schüler.

Das Kölnische Stadtmuseum bereitet zudem gerade einen kleinen Stadtspaziergang KÖLN 1945 vor, der Anfang Februar starten soll, erklärte die Sprecherin des Museums, Wibke Becker. Rund 10 Informationsplakate sollen in der Stadt ausgehangen werden, die kleine Geschichten aus der Ausstellung aufgreifen.

Online Angebote der Museen 

Die bisherigen Online-Angebote, etwa die Führung durch die Ausstellung „KÖLN 1945. Alltag in Trümmern“ des Kölnischen Stadtmuseums oder Filme des Museums Ludwig sind eingestellt unter: museenkoeln.de

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