KoranzitateScharfe Kritik an Anti-Islam-Plakaten

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Propaganda mitten in der Innenstadt: Eine kleinere Plakatfirma hat den Auftrag des umstrittenen Vereins angenommen. (Bild: Rakoczy)

Propaganda mitten in der Innenstadt: Eine kleinere Plakatfirma hat den Auftrag des umstrittenen Vereins angenommen. (Bild: Rakoczy)

Köln – Der Verein „Pax Europa“ hat damit begonnen, auch in Köln Anti-Islam-Plakate kleben zu lassen. Der umstrittene Verein, der zuletzt in Berlin gegen den „Tag der Offenen Moschee“ mobil gemacht hatte, will mit Koranzitaten die mutmaßliche Gefährlichkeit des Islam belegen. Oberbürgermeister Fritz Schramma übte scharfe Kritik an den selbst ernannten Kämpfern gegen die „Islamisierung ganz Europas“. „Die Urheber der Plakate, die das Wort Pax im Namen führen, sind darauf aus, Unfrieden zu säen“, so der OB. „Wer meint, mit aus dem Zusammenhang gerissenen Passagen aus der Bekehrungsgeschichte einer Religion eine generelle Aggressivität belegen zu können, versucht die Menschen für dumm zu verkaufen.“

Damit stelle man sich auf die gleiche Stufe wie religiöse Fundamentalisten, die man in Köln ablehne. „Und da wissen wir die ganz große Mehrheit der hier lebenden Muslime auf unserer Seite. Statt eines Allgemeingültigkeitsanspruchs, wie er übrigens in der Bekehrungsgeschichte vieler Religionen zu finden ist, herrschen hier gegenseitiger Respekt und Anerkennung.“

Verein mit Versuch gescheitert

Mit seinem Versuch, eine größere Zahl von Plakatflächen zu mieten, ist der Verein gescheitert. Marktführer Ströer, zu dem auch die „Kölner Außenwerbung“ gehört, hat „Pax Europa“ eine Absage erteilt, als der Verein die Plakatierung beauftragen wollte. Man könne die Plakate als „Verstoß gegen die guten Sitten“ interpretieren, sagte Unternehmenssprecher Jörg Lammers.

„Pax Europa“ bezeichnet sich selbst als „islam-kritisch“, propagiert aber tatsächlich ein Pauschalurteil über die gesamte Religionsgemeinschaft. Der Vereinsvorsitzende verglich in einem Interview Mohammed mit Hitler. Der umstrittene Vereinsgründer Udo Ulfkotte sprach zuletzt selbst von einer „Unterwanderung durch Rechtsextremisten“.

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