Künstler helfen Obdachlosen

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Der „Club der offenen Herzen“ setzt sich für sozial Schwache ein.

Innenstadt - „Zum allerersten Mal in meinem Leben fühle ich mich als Mensch.“ Wenn er diese Reaktion eines Obdachlosen schildert, ist Hans Mörtter noch immer bewegt, und er fühlt sich in seinem Tun bestätigt. Mit dem Künstler Cornel Wachter und Marc Tölle, einem Kommunikations-Designer, gründete der evangelische Pfarrer den „Club der offenen Herzen“ zu Gunsten Obdachloser und sozial Schwacher. Der Club organisiert Projekte, bei denen sich Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft begegnen können.

So unterstützt er etwa die Arbeit des „Menschensinfonie-Orchesters“ (MSO), einer Gruppe obdachloser und nicht-obdachloser Musiker. Zur Probe trifft sich das MSO in der Martin-Luther-Kirche. Tölle: „Die Wohnungslosen kommen meist schon Stunden vorher und können es kaum erwarten, gemeinsam zu musizieren.“ Auch wenn das Instrument - wie etwa der Bass - aus Teekisten selbst gebastelt wurde oder die Gitarre vom Sperrmüll stammt. Nun werden dringend Spenden benötigt, damit das MSO seine Auftritte fortsetzen kann.

„Menschlichkeit kann man lernen - weil sie ansteckend ist“, davon ist Wachter überzeugt. Ansteckend soll auch die Ausstellung im Turm an der Luther-Kirche wirken, bei der sich der „Club der offenen Herzen“ allen Interessierten vorstellt. Mit ihren Werken wollen Künstler aus der Südstadt - darunter Rosemarie Trockel, die einen internationalen Ruf genießt - auf die Arbeit des Clubs aufmerksam machen. Die Ausstellung am Martin-Luther-Platz 4 wird heute um 19 Uhr eröffnet und ist bis zum 25. August zu sehen. Geöffnet ist donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 16 Uhr.

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