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Kuhl und das MilieuMit Schäfers Nas und Dummse Tünn

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Dummse Tünn lebt bis heute in Köln. (Bild: Archiv)

Dummse Tünn lebt bis heute in Köln. (Bild: Archiv)

Köln – Zwei Originale hatten die Unterwelt auf den Kölner Ringen in den 60er und 70er Jahren fest im Griff: Anton Dumm alias „Dummse Tünn“ und Heinrich Schäfer, genannt „Schäfers Nas“. Sie kämpften um die Macht in Diskotheken und Bordellen. Dummse Tünn war Leibwächter von Romy Schneider. Vor dem „Big Ben“ am Klapperhof schlug „de Nas“ seinen Widersacher 1975 bei einer legendären Schlägerei K. O.

Auf den 1000 Metern zwischen Christophstraße und Rudolfplatz reihten sich seinerzeit Nachtclubs, Tanzschuppen, Bars und Bordelle aneinander. Berüchtigt für ausschweifendes Nachtleben und kriminelles Treiben waren außerdem das Eigelsteinviertel, die Weidengasse, der Gereonswall, das Friesenviertel und der Rheinauhafen.

Köln galt in der damaligen Zeit als Hochburg der Kriminalität – „Chicago am Rhein“ titelte eine Boulevardzeitung in Anspielung auf die amerikanische Verbrechenshauptstadt aus der Zeit des Al Capone. Prostitution und illegales Glücksspiel waren weit verbreitet. Die Polizei bekämpfte die Auswüchse vor allem mit Razzien und verdeckten Ermittlern.

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