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Fehlstart bei der ARDPanne bei der „Tagesschau“ – Regie unterbricht Judith Rakers

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Judith Rakers moderiert seit 2005 die „Tagesschau“ in der ARD. (Archivbild)

Judith Rakers moderiert seit 2005 die „Tagesschau“ in der ARD. (Archivbild)

Die „Tagesschau“ um 20 Uhr am Mittwochabend startete mit einer seltenen Panne. Die Regie musste eingreifen.

Mit mehr als zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern gehört die „Tagesschau“ zu den beliebtesten Nachrichtenformaten im deutschen Fernsehen. Das liegt unter anderem an der seriösen, umfangreichen und unabhängigen Präsentation der Nachrichtenlage und der hohen Professionalität der Sendung.

Am Mittwochabend (1. Februar 2023) allerdings startete die „Tagesschau“ ungewohnt mit einer kleinen Panne. Zunächst läuft alles wie gewohnt. Nach dem Gong fährt die Kamera auf Ansagerin Judith Rakers zu, die wie üblich die Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßt.

„Tagesschau“: Judith Rakers liest falsche Meldung vor – Regie mischt sich ein

Dann allerdings passen Moderation und das Hintersetzer-Bild nicht zusammen. „Auch der US-Konzern Wolfspeed setzt auf solche Subventionen für eine neue Chipfabrik, die im saarländischen Ensdorf entstehen soll“, trägt Rakers die erste Meldung vor. Im Hintergrund allerdings sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer Ursula von der Leyen mit dem Teasing zur Meldung, dass die EU-Komission neue Pläne zu einer klimafreundlichen Industriepolitik vorstellt.

Rakers bemerkt die Text-Bild-Schere offenbar zu spät. Erst nach rund 20 Sekunden verschwindet auf der LED-Leinwand hinter der Moderatorin die falsche Nachricht, während die 47-Jährige weiter den falschen Text vom Teleprompter abliest.

Judith Rakers bekommt in „Tagesschau“ Anweisung von Regie

Dann meldet sich offenbar die Regie bei Rakers und weist sie auf den Fehler hin. „Ich höre gerade, das ist die falsche Meldung, mit der wollten wir die Sendung nicht starten. Wir wollten starten mit den EU-Subventionen für grüne Technologie“, so Rakers, die anschließend von ihrer Moderationskarte den korrekten Beitrag anmoderiert. 

Ich höre gerade, das ist die falsche Meldung, mit der wollten wir die Sendung nicht starten.
Judith Rakers nach der ersten Anmoderation in der Tagesschau

„So, und jetzt kommen wir zum US-Konzern“, leitet Judith Rakers später zu der ursprünglich vorgetragenen Meldung über. Der Rest der Sendung verläuft dann ohne weitere Zwischenfälle.

Judith Rakers erntet Lob für Improvisation in der „Tagesschau“

Solche Fehler sind insbesondere bei Live-Nachrichten-Sendungen nicht auszuschließen. Da Beiträge oft unmittelbar vor der Sendung oder sogar kurz nach Sendungsbeginn fertig geschnitten vorliegen, ändern die leitenden Redakteure die Beiträge im Sendungs-Ablaufplan oft kurzfristig. In diesem Fall wurde das bei der „Tagesschau“ offenbar zum Verhängnis.

In den sozialen Medien bekam die ARD-Moderatorin für ihre gelungene Improvisation viel Lob. „Macht nichts, Judith Rakers – professionell gelöst“ oder „Judith Rakers ist ein Vollprofi“, kommentierten Nutzer auf Twitter.

Obwohl es sich nur um eine kleine Panne handelte, war diese der ARD im Nachhinein wohl doch etwas unangenehm. In der ARD-Mediathek findet sich die Ausgabe der „Tagesschau“ vom 1. Februar zwar – nicht aber das Original mit der fehlerhaften Anmoderation. Offenbar zeichnete der Sender Rakers erste Anmoderation nach der Sendung erneut auf, um in der Mediathek eine fehlerfreie Ausgabe hochladen zu können. (pst)

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