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Oscars 2023Alle Infos zur Oscar-Verleihung und den Nominierungen

Lesezeit 5 Minuten
Ariana DeBose küsst ihren Oscar für die beste Nebenrolle bei den Oscars 2022.

Am 12. März 2023 findet die 95. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles statt. (Archivbild 2022)

Am 12. März 2023 fand die 95. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles statt. Die deutsche Produktion „Im Westen nichts Neues“ gewann 4 Oscars. Die wichtigsten Infos.

Der deutsche Film „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger hat vier Oscars gewonnen.

Zuvor schaffte es erstmals in der Geschichte der Academy Awards ein deutscher Film, für die Kategorie „Bester Film“ nominiert zu werden. 


„Im Westen nichts Neues“, die Verfilmung des fast hundert Jahre alten Romans von Erich Maria Remarque, wird für Deutschland nicht nur ins Rennen um den Oscar für den besten Film, sondern auch für den besten fremdsprachigen Film gehen. Der Film befand sich auf der „Shortlist“ von 15 Kandidaten für die Oscar-Nominierung in der Kategorie „bester internationaler Film“, fünf davon kommen in die Endrunde. „Im Westen nichts Neues“ erhielt sieben weitere Nominierungen: Spezialeffekte, Kamera, Produktionsdesign, Maske, Sounddesign, Filmmusik und bestes adaptiertes Drehbuch.

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Bei den britischen BAFTAs gehört „Im Westen nichts Neues“ ebenfalls zu den absoluten Top-Favoriten auf mehrere Preise, da er in 14 Kategorien berücksichtigt wurde.

Oscars 2023: Die wichtigsten Infos in der Übersicht

Am 12. März 2023 werden in Los Angeles die Academy Awards zum 95. Mal verliehen.

  • Bekanntgabe Nominierungen: 24. Januar 2023
  • Oscar-Zeremonie mit Verleihung: Nacht vom 12. März (Sonntag) auf den 13. März (Montag)
  • Moderation: Jimmy Kimmel
  • Kategorien: insgesamt werden 23 Preise verliehen
  • Ort der Verleihung: Dolby-Theater, Los Angeles, Kalifornien

Wo wird die Oscar-Verleihung 2023 im TV oder Livestream übertragen?

Deutsche TV-Ausstrahlung; Die Berichterstattung im deutschen Free-TV auf ProSieben präsentiert wie bereits seit vielen Jahren Moderator Steven Gätjen. In den vergangenen Jahren übertrug ProSieben von zwei Uhr nachts bis sechs Uhr morgens live aus Los Angeles. Davor zeigte der Sender bereits Bilder vom Roten Teppich vor dem Dolby Theatre. Gätjen interviewt vor Ort die meisten Weltstars. Die Übertragung soll auch im Livestream auf der Website von ProSieben und in der App von ProSieben App zu sehen sein.


Oscars 2023: Welche Filme gelten als Favoriten?

Die Golden-Globe-Verleihung am 10. Januar 2023 gilt als wichtiger Indikator für die Oscars. Die historische Tragikomödie „The Banshees of Inisherin“ über das abrupte Ende einer lebenslangen Freundschaft zwischen zwei irischen Männern, die zuvor die meisten Nominierungen erhalten hatte, gewann in der Sparte Film die meisten Preise, darunter „Beste Filmkomödie“, „Bester Hauptdarsteller – Komödie“ und auch „Bestes Drehbuch“.

Ebenfalls hoch gehandelt wird Steven Spielbergs „The Fabelmans“, der bei den Globes den Preis für das beste Filmdrama holte. Der 76-jährige Spielberg holte mit seinem autobiografischen Film über seine Kindheit und Jugend auch den Regie-Globe.


Folgende Filme wurden in der Kategorie „Bester Film“ für den Oscar 2023 nominiert:

  • Avatar: The Way of Water
  • The Banshees of Inisherin
  • Elvis
  • Everything Everywhere All at Once
  • The Fabelmans
  • Im Westen nichts Neues
  • Tár
  • Top Gun: Maverick
  • Triangle of Sadness
  • Women Talking - Die Aussprache

Oscarverleihung 2023: Welche Schauspielerinnen und Schauspieler gelten als Favoriten?

Beste Hauptdarstellerin

Michelle Yeoh gewann den Golden Globe als Hauptdarstellerin in der Science-Fiction-Komödie „Everything Everywhere All at Once“, darum gilt sie auch als Favoritin für eine Oscar-Auszeichnung. Für die 60-jährige Schauspielerin eine besonders große Sache, denn Yeoh ist eigentlich eher im Action- und Martial-Arts-Kino zu Hause – Genres, die so gut wie nie bei den Schauspiel-Kategorien berücksichtigt werden. Cate Blanchett erhielt ebenfalls im Januar einen Golden Globe im Bereich Drama. Die zweifache Oscar-Preisträgerin gehört ebenso zu den Favoriten auf eine Auszeichnung wie Michelle Williams, die bereits viermal in ihrer Karriere für den Oscar nominiert wurde.

Nominierungen:

  • Ana de Armas (Blonde)
  • Andrea Riseborough (To Leslie)
  • Cate Blanchett (Tár)
  • Michelle Williams (The Fabelmans)
  • Michelle Yeoh (Everything Everywhere All At Once)

Bester Hauptdarsteller

Austin Butler gilt als großer Favorit, denn seine Darstellung als „Elvis“ war großartig. Hinzukommt, dass die Academy Biopics traditionell liebt. So wurden zuletzt 2019 und 2022 Hauptdarsteller in Biopics ausgezeichnet (Will Smith für „King Richard“ und Rami Malek als Freddie Mercury in „Bohemian Rhapsody“). 2020  wurde darüber hinaus Renée Zellweger (als Judy Garland in „Judy“) und 2022 Jessica Chastain („The Eyes of Tammy Faye“) ebenfalls mit einem Oscar in Biopics geehrt.

Butlers größter Konkurrent dürfte Brendan Fraser in „The Whale“ sein, der hier einen 300 Kilogramm schweren schwulen Mann im Rollstuhl. Der eher für Action- und Abenteuerfilme bekannt Fraser („Die Mumie“) feiert mit dem Film derzeit ein beachtliches Comeback in den USA. Auch Comebacks liebt die Academy.

Nominierungen:

  • Austin Butler (Elvis)
  • Bill Nighy (Living)
  • Brendan Fraser (The Whale)
  • Colin Farrell (The Banshees of Inisherin)
  • Paul Mescal (Aftersun)

Beste Nebendarstellerin

Die Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ ist dieses Jahr besonders spannend, insbesondere im Hinblick die erste Nominierung von Jamie Lee Curtis, die zwar seit den 1970er Jahren Filme dreht, aber bislang noch nie berücksichtigt wurde. Ebenfalls eine Veteranin ist Angela Bassett, die vor 30 Jahren einmal für ihre grandiose Darstellung als Tina Turner im Biopic „Tina – What’s Love Got To Do With It“ den Oscar nominiert wurde. Den Golden Globe hat sie 2023 bereits erhalten.

Nominierungen:

  • Angela Bassett (Black Panther: Wakanda Forever)
  • Hong Chau (The Whale)
  • Kerry Condon (The Banshees of Inisherin)
  • Jamie Lee Curtis (Everything Everywhere All At Once)
  • Stephanie Hsu (Everything Everywhere All At Once)

Bester Nebendarsteller

Eine Auszeichnung von Ke Huy Quan und seine bemerkenswerte Darstellung in „Everything Everywhere All At Once“ gilt als sicher. In vielen Wettbüros gilt er schon jetzt als größer Favorit auf die Auszeichnung. Er erhielt auch den Golden Globe.

Nominierungen:

  • Barry Keoghan (The Banshees of Inisherin)
  • Brendan Gleeson (The Banshees of Inisherin)
  • Brian Tyree Henry (Causeaway)
  • Judd Hirsch (The Fabelmans)
  • Ke Huy Quan (Everything Everywhere All At Once)

Beste Regie

  • Daniel Kwan und Daniel Scheinert (Everything Everywhere All At Once)
  • Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin)
  • Ruben Östlund (Triangle of Sadness)
  • Steven Spielberg (The Fabelmans)
  • Todd Field (TÁR)

Die komplette Liste mit allen Kategorien wurde auf der Website der Oscars veröffentlicht.


Wie oft erhielt Deutschland den Oscar für den besten ausländischen Film?

Deutschland wurde bislang dreimal in der Kategorie bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet (bei 20 Nominierungen):

  • 1980: „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff
  • 2003: „Nirgendwo in Afrika“ von Caroline Link
  • 2007: „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck

Deutschland gehört damit zu den erfolgreichsten Ländern, denn auf der Liste der erfolgreichsten Nationen des Oscars für den besten fremdsprachigen Film, belegt Deutschland Platz vier. Nur die großen Filmnationen Italien (11 x), Frankreich (9 x) und Spanien (4 x) wurden häufiger ausgezeichnet.


Welche Schauspielerinnen und Schauspieler haben die meisten Oscars gewonnen?

Bisher am häufigsten mit Darsteller-Auszeichnungen geehrt wurde die US-Amerikanerin Katharine Hepburn (1907–2003), die zwischen 1934 und 1982 viermal als beste Hauptdarstellerin geehrt wurde. Meryl Streep kann die meisten Darsteller-Nominierungen (21) auf sich vereinen. Sie wurde zuletzt 2018 für „Die Verlegerin“ nominiert. In diesem Jahr gilt eine Nominierung als unwahrscheinlich. Damit ist ihre letzte Nominierung fünf Jahre her, solange war sie seit den 1990 Jahren nicht mehr nominiert. Ebenfalls dreifache Auszeichnungen für Schauspiel erhielten Ingrid Bergman (1915–1982) und Frances McDormand,

Bei den Schauspielern errangen Jack Nicholson, Daniel Day-Lewis und Walter Brennan (1894–1974) je drei Academy Awards. Nicholson hält gleichzeitig den Rekord für die meisten Nominierungen bei den männlichen Darstellern (12 Nominierungen).


Wer hat die meisten Oscars gewonnen?

Die am häufigsten ausgezeichnete Person ist Walt Disney (1901–1966) mit 26 Oscars (inklusive 4 Ehrenoscars) und 37 weiteren Nominierungen.


Welche Filme gewannen die meisten Oscars?

11 Oscars gewannen folgende Filme:

  • „Ben Hur“ (1960)
  • „Titanic“ (1998)
  • „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2004)

10 Oscars gewann:

  • „West Side Story“ (1962)

9 Oscars gewannen folgende Filme:

  • „Gigi“ (1959)
  • „Der letzte Kaiser“ (1988)
  • „Der englische Patient“ (1997)

8 Oscars gewannen folgende Filme:

  • „Vom Winde verweht“ (1940)
  • „Verdammt in alle Ewigkeit“ (1954)
  • „Die Faust im Nacken“ (1955)
  • „My Fair Lady“ (1965)
  • „Cabaret“ (1973)
  • „Gandhi“ (1983)
  • „Amadeus“ (1985)
  • „Slumdog Millionär“ (2008)

Ebenfalls Rekord-Gewinner bei den Oscars sind die Filme „Es geschah in einer Nacht“ (1934), „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) und „Das Schweigen der Lämmer“ (1991). Diese drei Meisterwerke sind die einzigen Filme, die in allen fünf „Königsdisziplinen“ prämiert wurden: bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller, beste Hauptdarstellerin und bestes Drehbuch.

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