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„Kaum Unterstützung“„Lindenstraße“-Produzenten sauer auf ARD – WDR widerspricht

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Die „Lindenstraße“-Produzenten Hana Geißendörfer und Hans W. Geißendörfer.

Köln – Die „Lindenstraße“-Produzenten Hana und Hans W. Geißendörfer haben kein Verständnis für die Entscheidung zum Aus der Kultserie. „Das Absurde ist ja, dass diese Entscheidung gerade jetzt kommt, wo unsere Quote wieder steigt“, sagte Hana Geißendörfer (34) im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Barbara Feiereis, Sprecherin des für die Serie verantwortlichen Westdeutschen Rundfunks (WDR), betonte dagegen, die Zuschauerzahlen seien seit Jahren leider rückläufig.

„Sehr wenig werbemäßige Unterstützung“

Sie seien allein in den 20 Jahren von 1995 mit damals 8,72 Millionen pro Folge bis 2015 auf 2,52 Millionen gesunken und auch in den beiden anschließenden Jahren zurückgegangen, sagte Feiereis am Montag. Von 2017 auf 2018 habe es einen leichten Anstieg von 2,14 auf 2,18 Millionen gegeben, der auch auf die zuschauerstarke Folge zurückzuführen sei, in der Joachim Hermann Luger als Hans Beimer seinen Abschied gab.

Hans W. Geißendörfer (77), der Erfinder der 1985 gestarteten Serie, ergänzte: „Wir hatten sehr, sehr wenig werbemäßige Unterstützung der ARD. Im Vergleich zu anderen Sendungen kann man sagen: null. Ich habe mich mehrfach zu den Direktoren begeben und auf Knien klargemacht: Wir brauchen das.“ Auch das will der WDR so nicht stehen lassen: „Wir haben eine ganze Menge gemacht, auf unterschiedlichen Kanälen“, sagte Feiereis. „Es gibt viele Presse- und Online-Aktivitäten. Wir nutzen auch Events, um auf die „Lindenstraße“ aufmerksam zu machen.“ 2014 habe es eine Werbekampagne zur 1500. Folge, 2015 eine zu „30 Jahre Lindenstraße“ gegeben. „2017 hatten wir eine bundesweite Infoscreen-Kampagne zum Wiedereinstieg nach der Sommerpause.“

„Produktionskosten liegen unter normalem Minutenpreis“

Hana Geißendörfer wehrt sich außerdem dagegen, die Produktionskosten seien ein Argument gegen die Fortsetzung der „Lindenstraße“, deren letzte Folge im März 2020 zu sehen sein soll. „Der durchschnittliche Minutenpreis des 18.50-Uhr-Sendeplatzes in der ARD liegt bei 8750 Euro. Wir liegen drunter“, sagte sie im Interview. WDR-Sprecherin Feiereis dazu: „Das stimmt so nicht.“ Alle anfallenden Kosten rund um die Produktion auf dem WDR-Gelände in Köln-Bocklemünd müssten berücksichtigt eingerechnet werden. (dpa)

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