„Kultur lebt in Köln“Kampagne soll Stadt als Kulturstandort stärken

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Christian Boros, OB Reker und die Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach präsentierten die neue Imagekampagne.

Köln – Ab Dienstag akzentuieren neue Plakate den öffentlichen Raum der Stadt, ihre Botschaft lautet: „Kultur lebt in Köln.“ Das ist der Kernsatz einer neuen Imagekampagne, mit der die Metropole auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene ihre Sichtbarkeit in der Kulturlandschaft stärken will.

Kulturakteure sollen eigene Filme erstellen

Ein erster Baustein des Kulturmarketings ist eine Internetseite, auf die Boros’ Kampagne bereits verweist. Hier können Informationen und Angebote veröffentlicht werden. Darüber hinaus will Boros die Akteure der Kultur auffordern, eigene Filme zu erstellen.

www.kultur.koeln

Alles zum Thema Henriette Reker

Urheber der Kampagne ist die Agentur von Christian Boros mit Standorten in Wuppertal, Berlin und Köln. „Kunst und Kultur sind die Seele der Stadt“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker gestern bei der Präsentation der Werbemaßnahme. Deren Motto stehe für die kulturelle Vielfalt der Stadt. „Diese Vielfalt und die Vitalität sind die größten Stärken der Kulturstadt Köln“, so Reker.

Wertschätzung für ansässige Kulturszene

Für Christian Boros besteht ein Hauptziel der Kampagne darin, der hiesigen Kulturszene „Wertschätzung“ entgegenzubringen. Boros ist in Köln aufgewachsen und hat in den 1990er Jahren unter anderem den Start des Musiksenders Viva und der Popkomm mit seiner Agentur begleitet.

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Köln soll als Kulturstandort national und international sichtbarer werden. 

Der erweiterte Slogan der Kölner Kulturkampagne lautet: „Kultur lebt in Köln – In hunderten Kulturorten. In tausenden Veranstaltungen. In Millionen Köpfen und Herzen.“ Dies signalisiere „Toleranz, Offenheit und Neugier“ der Stadt, so Boros, und stehe für alles, „was einen guten Menschen ausmacht“.

Köln erste deutsche Stadt mit Kulturentwicklungsplan

Die Kampagne steht noch am Anfang und wird sich im Laufe der Zeit um einzelne Bausteine ergänzen. Sie ist multimedial angelegt. Fest steht, dass es neben der Plakatierung und Anzeigen in nationalen Zeitungen einen intensiven Online-Auftritt gibt (siehe Infokasten). Die Kampagne solle über die Stadt hinauswirken, so Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Um die Bedeutung der kulturellen Außenwirkung zu unterstreichen, werde in ihrem Dezernat eine eigene Stelle zum Kulturmarketing eingerichtet. Reker und Laugwitz-Aulbach verwiesen zudem auf den Kulturentwicklungsplan, der ein demokratisches Steuerungswerkzeug darstelle. Köln sei die erste Stadt in Deutschland, die einen solchen Plan angestoßen habe.

Typisch Köln: Starkes bürgerschaftliches Engagement

Bei der Vorstellung der Kampagne erläuterte Boros, dass seine Agentur es vermieden habe, ein eigenes Logo zu konzipieren. Köln besitze bereits ein starkes Logo, nämlich die Domtürme, die weiß ausgespart in einer roten Farbfläche aufragen.

Das kölnische Rot dominiert auch einen ersten Imagefilm zum Kulturleben der Stadt, der Motive verschiedener Künste und Genres versammelt – vom klassischen Konzert über Pop, von Tanz bis Lesung und Kunstausstellung. Boros betonte das starke bürgerschaftliche Engagement, das auch in Kunst und Kultur charakteristisch für die Stadt sei.

Lebendige Kunst versus Staatskunst, dies sei das Merkmal, in dem sich Köln etwa von der Landeshauptstadt Düsseldorf unterscheide, die mit vielen ihrer kulturellen Institutionen immer gleich ganz NRW repräsentiere.

Kulturmarketing als Dach für die Szene 

Der Planung der Kampagne war ein Wettbewerb vorausgegangen, den Boros’ Agentur für sich entscheiden konnte. Anschließend seien unter anderem bei einer Zusammenkunft im Museum für Angewandte Kunst Vertreter der Kölner Kulturszene gehört worden, um ein Meinungsbild zu erstellen.

Dabei habe sich rasch herausgestellt, dass es eine zentrale Forderung der Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen war, „ein gemeinsames Kulturmarketing als Dach zu etablieren, unter dem sich Kölner Kulturakteure und Einzelmarken präsentieren können und das ein starkes Signal nach außen sendet“. Nach dem Auftakt der Kampagne soll von 2020 an ein Konzept für das Kulturmarketing Kölns erarbeitet und in die Tat umgesetzt werden.

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