„Maischberger“Günther Jauch berichtet von der Verzweiflung seines Vaters

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Maischberger jauch

Günther Jauch bei „Maischberger“

  • Bei „Maischberger. Die Woche“ ging es um Schulbildung, die Grundrente, Politik-Rückzüge und Uli Hoeneß.
  • Zu Gast waren Günther Jauch (Moderator), Robin Alexander („Welt“), Christiane Hoffmann („Spiegel“), Sahra Wagenknecht (Die Linke) und Marcel Reif (Sportkommentator).

Sandra Maischberger hat am Mittwochabend eine bunt gemischte Runde zum Talk versammelt. Ein gelungener Schachzug der Redaktion: Sahra Wagenknecht absolviert bei „Maischberger“ ihren ersten Talk-Auftritt nach Ausscheiden aus ihrem Amt als Fraktionsvorsitzende. Die 50-Jährige hatte sich am Tag zuvor nicht mehr zur Wiederwahl aufstellen lassen, Nachfolgerin ist die bislang eher unbekannte Amira Mohamed Ali. Wagenknecht spricht – allerdings nicht zum ersten Mal – über ihren Burnout. Wehmütig zeigt sie sich aber gar nicht, und von Abschied aus der Politik will Wagenknecht auch nichts wissen.

Maischberger fragt genauer nach.  Könnte sie sich sogar ein Ministeramt in einer Grün-Rot-Rot-Koalition vorstellen? Ausschließen will die ehemalige Fraktionschefin das nicht. Rot-Rot-Grün fände sie aber „deutlich sympathischer“, so Wagenkencht. „Ich würde sicherlich gerne dazu beitragen, in Deutschland den Sozialstaat wieder zu stärken (…) , dass die Menschen wieder Demokratie als die ihre empfinden, dass sie nicht so enttäuscht sind, dass sie sich nicht im Stich gelassen fühlen“, schildert sie ihre politischen Ziele.

Jauch berichtet von verzweifeltem Vater

Für Schmunzel-Momente sorgt Günther Jauch, der Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend zum Besten gibt. Er stammt aus einer klassisch gebildeten Familie, war Ministrant und besuchte ein altsprachliches Gymnasium. Jauch findet Bildung noch immer sehr wichtig und plädiert  für Latein als Schulfach. Andererseits muss auch er einsehen, dass diese von Generation zu Generation abnimmt. Schon sein eigener Vater hätte Probleme mit dem „neumodischen“ Job des Sohnes gehabt. „Mein Vater hat mal verzweifelt an einen Bekannten einen Brief geschrieben: 'Günther verdient beim Fernsehen viel Geld. Keiner weiß warum'“, berichtet Jauch und sorgt so für Lacher. Auch seine Kinder hätten vermutlich weniger Allgemeinwissen als er selber.

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Jauch war sicherlich kein schlechter Schüler und kann sich nur an eine einzige Fünf erinnern: „Das einzige Mal, dass ich bei einer Note geheult habe, war eine Fünf in Nadelarbeit in der ersten Klasse: Stricken, Knopf annähen“. Das lag aber weniger an der Note selber: Denn er fand den Turnbeutel, den er bestickt hatte, „eigentlich ganz schön“

Dann wird es ernster: Vom Fach „Klimawandel“, das in Italien eingeführt werden soll, hält der Befürworter des klassischen Bildungskanons wenig: „Das ist jetzt das heiße oder kalte Thema, je nachdem. Vor zwei Jahren hätte das niemand für so wichtig gehalten. Vielleicht ist es, obwohl es ganz, ganz wichtig ist, aber doch im Moment ein bisschen ein Modethema.“ Wichtiger findet er eine Stunde Sport am Tag,

Viel Lob für Uli Hoeneß 

Daneben war der unmittelbar bevorstehende Abschied von Uli Hoeneß bei Bayern München Thema. Marcel Reif nutzt die Gelgenheit für einen kleinen Rückblick auf die Zeit mit dem Bayern-Patriarchen. Einer von Hoeneß' Lieblingssätzen sei gewesen: „Ihr redet immer von Shanghai und von Singapur, aber was ist mit Rosenheim?“ Die Bayern hätten es bislang immer geschafft „Champagner und Lederhosen“ zusammenzubringen. Dafür stand der Metzgersohn aus Ulm. Reif bilanziert mit ein wenig Wehmut: „Grandios. Ohne Hoeneß wären die Bayern nicht mal im Ansatz das, was sie heute sind“. (cme)

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