„Maischberger“Jauch fand Ukraine-Brief von Schwarzer „daneben“ und weigerte sich

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Jauch bei Maischberger

Günther Jauch bei Sandra Maischberger 

Über den Krieg gegen die Ukraine ließ Sandra Maischberger ihre Gäste am Dienstagabend diskutieren. Welche Folgen ein Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato konkret hätte, lautete das Thema. Darüber sprachen Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Moderator Günther Jauch, die Journalistinnen Tina Hassel (ARD) und Helene Bubrowski („FAZ“) sowie Klaus Müller (Chef der Bundesnetzagentur).

Sicherheitsexperte Ischinger begrüßt den Beitritt der skandinavischen Länder zur Nato: „Das ist eine gute Nachricht für die Sicherheit Europas. Die Lage wird eher stabilisiert als destabilisiert“, so Ischinger. Zur Ukraine findet er überraschende Worte: „Nach dem, was sich die Russen geleistet haben, müsste man sagen: 'Jetzt holen wir die Ukraine erst recht in die Nato rein'“, findet der 76-Jährige. 

Maischberger ist erstaunt und fragt nach. „Wer soll denn diesem Land sonst die Sicherheitsgarantien geben, wenn einmal ein Frieden geschlossen wird?“, meint Ischinger. Man solle dies einmal überdenken.

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Dann geht es um Waffenlieferungen an die Ukraine. Ischinger unterschrieb den zweiten Brief von Ralf Fücks an Olaf Scholz, der sich für Waffenlieferungen aussprach. Günther Jauch sagt, er selber sei „nicht so ein großer Briefeunterschreiber“. Er sei aber tatsächlich gefragt worden, ob er den (ersten) Brief von Alice Schwarzer  unterzeichnen wolle. Er habe sich viel Gedanken gemacht, und dann spricht er über sein Verhältnis zu Russland und zum Thema Krieg.

Günther Jauch: Alice Schwarzers Brief wollte die Kapitulation der Ukraine

Zwei seiner Onkel seien in Russland gefallen, ein weiterer spät aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Er und seine Frau hätten zwei Kinder aus Sibirien adoptiert. Natürlich sei er gegen Krieg, impliziert dies. Er kam aber letztlich zu dem Schluss: „Ich fand es tatsächlich daneben, was dieser Brief von Frau Schwarzer wollte. Er wollte im Grunde die Kapitulation der Ukraine.“ Der Brief sei auch historisch von falschen Annahmen ausgegangen indem er sagte, man solle gegen eine Atommacht erst gar nicht antreten. Vietnam und Afghanistan hätten das Gegenteil gezeigt.

„Wenn sich gegen Hitler niemand gewehrt hätte, wie hätte es dann in Europa kurze Zeit später ausgesehen“, argumentiert der TV-Star. Hassel stimmt Jauch zu. Wenn man sage „nie wieder“, müsse man auch wehrhaft sein. Die beiden entgegengesetzten Briefe von Schwarzer und Fücks stehen ihrer Meinung nach für die Zerrissenheit der deutschen Gesellschaft. Das Fatale sei, dass Bundeskanzler Olaf Scholz versuche, mit „einer möglichst nebulösen Art und Weise“ beiden Meinungen zu vereinen. Das werde aber nicht funktionieren. (cme)

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