„Rassistisch und sexistisch“ZDF erntet Shitstorm für Kommentare zur royalen Hochzeit

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Meghan Mother

Meghan und ihre Mutter Doria Ragland auf dem Weg zur Trauung

„Volle 236 Minuten“ – so lang, vermeldete das ZDF stolz über Twitter, lief am Samstag die Berichterstattung über die royale Hochzeit von Meghan und Harry. 236 Minuten voll Glamour und Romantik – und gespickt mit Fettnäpfchen. Mit ihrer kommentierlichen Begleitung der „Royal Wedding“ lösten Moderator Norbert Lehmann, „Gala“-Unterhaltungschefin Luise Wackerl, „Welt“-Journalist Thomas Kielinger und Adelsexpertin Julia Melchior bei vielen Zuschauern Empörung aus. „Rassistisch und sexistisch“ lautete das vernichtende Urteil.

„Schön schwarz gesungen“

Nahezu vier Stunden lang kommentierte die Viererrunde die royale Traumhochzeit, lieferte Fakten und Hintergründe, bewertete die Outfits der Gäste und spekulierte wild. So weit, so erwartet. Doch die Tatsache, dass eine bürgerliche, schwarze Frau ins britische Königshaus einheiratet, gepaart mit dem Zwang ununterbrochen zu sprechen, sorgte für einige verbale Entgleisungen.

Besonders der Fokus der Kommentatoren auf Meghans Hautfarbe und Herkunft ging vielen Zuschauern zu weit. Immer wieder betonte die Runde ihre „afroamerikanische Herkunft“, kramte Begriffe wie „exotisch“ aus der Floskel-Kiste hervor. Ohnehin schienen sich die Experten mit dem „Phänomen“ afroamerikanischer Kultur schwer zu tun. Die Dreadlocks von Meghans Mutter wurden ebenso unbeholfen kommentiert wie die Gesangseinlage des Gospel-Chors.

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Auch wenn es darum ging, Meghans Rolle als Frau innerhalb der königlichen Familie einzuordnen, gerieten die Moderatoren verbal immer wieder ins Straucheln. So fiel etwa das Wort „Mätresse“ bei dem Versuch, Meghans historische Bedeutung zu beschreiben. Eine weitere misslungene Einordnung: Die Queen habe im Fall Meghan wohl „ein Auge zugedrückt“.

„Im reifen Alter“

Kielinger legte noch einmal nach, als er die Schauspielkarriere der Braut nachzeichnete: Sie, heute 36, habe ihre Star-Rolle erst „im reifen Alter gefunden“.

Immerhin, einige Twitter-Nutzer konnten der Berichterstattung auch Positives abgewinnen. (red)

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